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Die Maske des Meisters

Die Maske des Meisters

Titel: Die Maske des Meisters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henke Sandra
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schien nicht nur für Claire unwichtig zu sein, sondern auch für höhere Instanzen.
    Die Gemeinde war in die Zuständigkeit des Sheriff’s Departments von Hamilton County gefallen. Auch gut. Es hatte sich sowieso nichts geändert. Die Verantwortung hatte sich lediglich verschoben.
    Einige der ehemaligen Cops hatten sich in eine größere Stadt versetzen lassen, und diejenigen, die nicht aus der ländlichen Gegend wegwollten, hatten sich als Deputy Sheriffs beworben, darunter auch Todd und Howard. „Unsere Brüder sind doch weiterhin für Oakwood zuständig.“
    „Aber die Task Force ist zerfallen. Das war so ein netter Haufen.“
    „Die Dinge ändern sich“, sagte Claire und stieg aus dem Wagen aus. „Danke fürs Herbringen.“
    „Pass auf dich auf.“
    „Und du auf dich.“ Claire warf die Autotür zu und fragte sich, ob Melissa nicht der bessere Mensch war. Zugegeben, sie war überkandidelt und egozentrisch. Aber wenn Claire ehrlich war, hätte sie vor dem Rathaus so getan, als hätte sie Melissa nicht erkannt, oder nur kurz gegrüßt, um rasch weiterzugehen. Mel jedoch hatte sie angesprochen, um zu erfahren, was aus ihr geworden war, wo es sie hin verschlagen hatte und um alte Zeiten aufleben zu lassen. Melissa hatte sich sogar Sorgen um sie gemacht. Das war nett, musste Claire zugeben. Sie selbst war eine Einzelgängerin.
    Und sie befürchtete, dass man ihr das gebrochene Herz ansah, dass die Leute hinter ihrem Rücken tuscheln könnten, ihre Flucht aus Oakwood wäre gescheitert. „Sie wollte etwas Besseres sein als wir und ist auf die Schnauze gefallen. Geschieht ihr recht.“
    Aber so war es nicht. Claire konnte sich in Oakwood einfach nicht entfalten. Sie hatte andere Träume, als morgens die Kinder in die Kita zu bringen, abends dem Mann Essen zu kochen und sonntags in die Kirche zu gehen.
    Deshalb brauchte sie den Chat. Er war ihr Fenster in die Ferne.
    Das wurde Claire bewusst, als sie die Haustür aufschloss und in das leere Haus trat. Sie hatte ja nicht einmal ein Auto, um spontan nach Cincinnati zu fahren, und der Bus fuhr nur einmal stündlich. Im Bus wäre die Gefahr auch zu groß, Bekannte von früher zu treffen, die sie mit bohrenden Fragen löchern würden.
    Was Vali betraf, hatte sie längst eine Entscheidung gefällt.

7. KAPITEL
    Vali hatte recht, im Chat trugen alle Masken. Claire selbst zog ihre Maske an, als sie sich am Nachmittag unter ihrem Nickname im LoveSpot anmeldete. Nymphae, wie er es verlangt hatte.
    Nein, nicht verlangt, korrigierte sie sich, eigentlich hatte er ihr eine Wahl gelassen. Durch diese Wahl versuchte er herauszufinden, ob sie zusammenpassen könnten. So hatte er es formuliert. Hübsch. Er hatte nicht geschrieben, dass er prüfen wollte, ob sie seine Sklavin werden könnte, was sie sofort verschreckt hätte. Er hatte ihr auch nicht das Gefühl gegeben, er wolle sie unterdrücken. Es schien, als würde er sie als gleichwertige Partnerin akzeptieren, auch wenn sie sich ihm hingab.
    Man darf niemals den Respekt voreinander verlieren , hatte er geschrieben. Das gefiel ihr. Er war nicht so aggressiv vorgegangen wie die anderen Chatter.
    „An der Aggressivität warst du selbst schuld“, murmelte sie. Jemand, der sich Schamlippe nannte, hatte nichts anderes zu erwarten.
    Sie streifte durch die verschiedenen Chatrooms wie durch einen Maskenball, der in verschiedenen Räumen und Ebenen stattfand, doch sie sichtete Vali weder im Cincinnati-Chatroom noch in einem anderen. Enttäuscht sah sie auf die Uhr am unteren Rand des Bildschirms. Sie erinnerte sich nicht auf die Minute genau, wann sie sich am gestrigen Tag eingeloggt hatte. Und wenn er nicht kommen würde? Wenn er das Interesse verloren hatte?
    Nervös trommelte sie mit den Fingerspitzen auf den Schreibtisch. Dann ging sie ins Erdgeschoss und holte sich einen Schokoriegel aus dem Hängeschrank, in dem Todd immer die Süßigkeiten aufbewahrte, wie ihre Mom es früher schon getan hatte.
    Claire biss in den Riegel, öffnete den Kühlschrank und genoss die Kühle, während sie den Chat mit Vali Revue passieren ließ. Sie hatte nicht willig wirken wollen, nicht wie eine leichte Beute, und sich zurückgehalten. Möglicherweise war sie zu distanziert gewesen.
    Du möchtest ihn näher kennenlernen, dann musst du dich auch ein Stück weit öffnen, munterte sie sich auf.
    Sie nahm eine Dose Dr. Pepper aus dem Kühlschrank, schloss die Tür und ging wieder hinauf ins Büro. Über die Suchfunktion gab sie Valis Namen ein, doch

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