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Die Maske des Meisters

Die Maske des Meisters

Titel: Die Maske des Meisters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henke Sandra
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also die Angehörigen, das Sheriff’s Department und die Medien.“
    „Du solltest dich als Deputy Sheriff bewerben.“ Todd lächelte, aber das Lächeln wirkte verkrampft.
    „Stammt das Blut überhaupt von Cynthia? ASE könnte nur geblufft haben.“
    „Selbstverständlich haben wir das überprüfen lassen. Wir haben in ihrer Bürste Haare von ihr gefunden, und das Labor hat die DNS von dem Blut auf dem Laken mit der DNS verglichen, die sie aus den Haarwurzeln gewinnen konnten. Das Ergebnis war eindeutig.“
    „Kann es nicht Menstruationsblut gewesen sein?“ Claire hoffte immer noch, eine weniger fürchterliche Möglichkeit zu entdecken.
    Ihr Bruder schüttelte den Kopf. „Das unterscheidet sich von normalem Blut. Egal, wie man es dreht und wendet, sicher ist, dass Cyn eine Wunde zugefügt worden ist.“
    Claire hob ihre Augenbrauen. Cyn, das klang vertraut.
    Todd erhob sich von der Tischkante. „Wir haben ein Beruhigungsmittel im Blut gefunden. Sie muss überwältigt und schachmatt gesetzt worden sein.“
    Sie wollte gerade nachbohren, ob Todd Cynthia Bavenger näher kannte, doch er verschloss ihren Mund mit seinem Zeigefinger. „Denk nicht weiter darüber nach. Das ist Aufgabe des Sheriffs und seiner Deputys. Ich bin vor dem Fernseher mit meinem Kumpel Bud.“
    Er meinte eine kühle Flasche Budweiser. Mit einem Zwinkern schlurfte er aus dem Büro und ging ins Erdgeschoss.
    Der Duft des Hamburgers stieg ihr wieder in die Nase. Nach Essen war ihr jetzt ganz bestimmt nicht zumute. Als sie nach der Papiertüte griff, um sie wegzuräumen, sah sie gerade noch, dass eine Einladung für sie auf dem Bildschirm flimmerte. Während normale Nachrichten in blauen Buchstaben erschienen, leuchteten Einladungen und Flüsternachrichten in Rot.
    Nymphae, Vali hat dich in das Separee Labia eingeladen. Drücke bitte jump.sep/labia, um die Einladung anzunehmen .
    Im nächsten Moment rutschte die Zeile aus dem Bildschirm, weil neue Nachrichten sie verdrängten, da Claire sich im allgemeinen, öffentlichen Chatroom aufhielt und die gerade von der Arbeit heimkehrenden Chatter hereinströmten. Es wurde immer hektischer. Die Zeilen flogen so schnell über den Bildschirm, dass es schwer war, sie zu lesen.
    „Mist!“ Claire beeilte sich, die Tüte auf das Sideboard neben der Zimmertür zu stellen, kehrte rasch zum Computer zurück und gab den Befehl ein, der sie in einen getrennten Chatroom brachte, den Vali extra erstellt hatte, damit sie sich ungestört fernab der anderen unterhalten konnten.
    Von einer Sekunde auf die andere waren Cynthia, das Blut und die Übelkeit vergessen.
    Vali war da.
    Und er hatte nach ihr gesucht.

8. KAPITEL
    NYMPHAE: Labia? Du machst dich lustig über mich .
    VALI: Ich fand den Namen passend .
    Er schickte ihr einen zwinkernden Smiley, und Claire wurde noch heißer. Sie begann zu schwitzen vor Aufregung. Da sie sich in einem Separee befanden und nur die Nachrichten von ihr und ihrem Chatpartner angezeigt wurden, blieben sie auf dem Bildschirm und rutschten nicht sofort heraus, weil neue Nachrichten nachdrängten.
    Das gab Claire Zeit, in die Ecke zu huschen, den Tischventilator zu holen und ihn auf den Boden zu ihren Füßen zu stellen. Als sie ihn anstellte und er ihr Luft zufächelte, atmete sie auf. Auch wenn die Luft warm war, so empfand sie die Zirkulation dennoch als Verbesserung. Die Sonne stand hoch am Himmel und brannte unbarmherzig auf Oakwood nieder. Ohne Klimaanlage war die Hitze am Nachmittag kaum auszuhalten.
    VALI: Schön, dass du dich entschieden hast, meiner kleinen Bitte nachzukommen .
    NYMPHAE: Bitte? Deine Bedingung hatte etwas von einer Erpressung .
    Hoffentlich hatte sie ihn damit nicht verärgert. Claire wischte ihre feuchten Handflächen an ihrem Shirt ab und trank einen Schluck. Die Dose Dr. Pepper war längst nicht mehr kühlschrankkalt. Als würde es helfen, stellte Claire sie auf den Boden vor den Ventilator.
    VALI: Du siehst das immer noch falsch, meine kleine Nymphe. Ich gebe zu, es war eine Art Test, aber für uns beide, um herauszufinden, ob wir zusammenpassen könnten. Sieh mich nicht als Macho an, der verlangt, dass eine Frau ihm zu Willen ist, oder als Waschlappen, der beleidigt ist, wenn es nicht nach seinem Willen geht .
    Nun gut, sagte sich Claire, er war kein Macho und auch kein Weichei. Was war er dann? Sie konnte ihn noch nicht einordnen. Vielleicht reizte sie genau das an ihm. Sie entschied sich für die Flucht nach vorne.
    NYMPHAE: Wer bist du?
    VALI: Ein

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