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Die Maske des Meisters

Die Maske des Meisters

Titel: Die Maske des Meisters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henke Sandra
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geändert, sondern bist meinem Wunsch gefolgt?
    Diese Frage war eine Herausforderung. Aber Claire brauchte ihren Seelenstriptease nicht fortzusetzen, denn er durchschaute sie ohnehin.
    VALI: Dein erster Schritt in Richtung Unterwerfung, hat er dich große Überwindung gekostet?
    NYMPHAE: Ein wenig schon, weil der Nickname mir unangenehm ist. Noch verlegener macht mich, dass du über meine Dummheit Bescheid weißt .
    VALI: In meiner Gegenwart muss dir nichts peinlich sein. Wie willst du dich vollkommen hingeben, wenn deine Gedanken ständig darum kreisen, ja nicht in eine peinliche Situation zu geraten?
    Claire horchte auf. Konnte es sein, dass er schon ein Stück weiter war, dass er bereits über ein Treffen in der Wirklichkeit sprach? Ihr Magen rumorte.
    VALI: Das ist unmöglich. Du musst dich von deinen Zwängen lösen, sonst kannst du dich nicht fallen lassen. Ich bin dein Anker und mir meiner Verantwortung bewusst. Du brauchst dich nicht zu fürchten, ins Bodenlose zu stürzen. Unterwerfung ist ein kostbares Geschenk, kleine Nymphe .
    Mittlerweile wummerte ihr Herz in ihrem Brustkorb wie ein Presslufthammer. Ihr Chatpartner tat so, als wäre es beschlossene Sache, dass sie sich zu einem gemeinsamen Schäferstündchen treffen würden, doch der Schritt in die Realität war für Claire ein sehr großer.
    NYMPHAE: Du gehst zu schnell vor .
    VALI: Ein ängstlicher Rückzieher. Ist es nicht so, dass du dich vor deiner eigenen Courage fürchtest und weniger vor mir? Du kannst dich jederzeit ausloggen, auf ewig verschwinden und mich vergessen .
    NYMPHAE: Aber du hast schon weiter gedacht .
    VALI: Nein, DU hast schon weitergedacht. Ich weiß, dass du einem Treffen zu diesem Zeitpunkt noch nicht zustimmen würdest. Aber wie wäre es, wenn ich dir im Chat kleine Befehle erteile?
    Sie spürte Hitze in ihre Wangen steigen. Konnte es sein, dass sie ihre Gedanken auf ihn projiziert hatte? Vielleicht war sie es, die Hände auf ihrem Körper spüren wollte, anstatt sich nur vorzustellen, wie es wäre, wenn sie sich Vali öffnen würde und er ihren Körper benutzen dürfte.
    NYMPHAE: Du wüsstest nicht, ob ich sie tatsächlich ausführe .
    VALI: Vertrauen muss auf Gegenseitigkeit beruhen .
    Claire kaute auf ihrer Unterlippe herum, dann zog sie sie lang und ließ sie los. Unruhig rutschte sie auf ihrem Stuhl hin und her.
    NYMPHAE: Was würdest du von mir verlangen?
    VALI: Zieh dich aus!
    Claire erschrak. Dann fiel ihr ein, dass sie alleine war, und errötete, weil sie sich aufführte wie eine dumme Gans.
    NYMPHAE: Was hast du davon?
    VALI: Die Gewissheit, mit einer interessanten Frau zu chatten, die nackt vor ihrem Computer sitzt, weil ich es so will .
    Sein Vertrauen musste groß sein, wenn er keinen Beweis für ihre Nacktheit forderte. Was soll’s, dachte sie, lächelte verschmitzt und schaute kurz zur Zimmertür. Der Fernseher plärrte laut im Erdgeschoss. Sie hörte ein leises Pling, dann Schritte und ahnte, dass Todd sich den Rest Makkaroni mit Käsesoße, die sie mittags gekocht hatte, in der Mikrowelle aufgewärmt hatte.
    Langsam zog sie ihr Trägershirt aus. Sie streifte ihren Slip ab und fragte sich, warum sie das nicht schon eher getan hatte, weil sie sich besser fühlte. Jedes Stückchen Stoff war bei der Sommerhitze zu viel.
    NYMPHAE: Okay .
    VALI: Okay?
    NYMPHAE: Ich hab’s getan .
    VALI: Wie fühlt es sich an?
    NYMPHAE: Erleichtert. Es ist so heiß .
    Erst nachdem sie die Nachricht abgeschickt hatte, erkannte sie die Zweideutigkeit in ihren Worten.
    VALI: Beschreib mir deinen Körper .
    NYMPHAE: Ich bin einen Meter fünfundsechzig groß, habe rotblonde Haare und grüne Augen .
    VALI: Das meinte ich nicht .
    Sie wusste, was er meinte, aber sie war niemand, der ihre Vorzüge hervorhob, um Punkte zu sammeln. Ihre Antwort fiel dementsprechend ehrlich aus.
    NYMPHAE: Meine Brüste sind klein, tut mir leid. Enttäuscht?
    VALI: Keineswegs. Wie kommst du darauf?
    NYMPHAE: Alle Männer mögen große Brüste .
    VALI: Ich bin nicht wie alle Männer .
    Das war er tatsächlich nicht. Er hatte sich unter Kontrolle. Obwohl auch er zweifelsohne auf ein erotisches Treffen aus war, bedrängte er sie nicht schamlos.
    NYMPHAE: Sie sind klein, aber prall, wie Äpfel, sie füllen die Körbchen meines BHs sehr gut aus .
    VALI: Zeichnen sich deine Brustspitzen ab oder sind sie eher unscheinbar?
    NYMPHAE: Sie sind auch klein, sorry .
    Jetzt entschuldigte sie sich schon wieder. Ärgerlich fügte sie etwas Neckisches hinzu, um nicht bieder zu

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