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Die Maske des Meisters

Die Maske des Meisters

Titel: Die Maske des Meisters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henke Sandra
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Haare, die verschwitzt an seinem Kopf klebten.
    Claire stemmte sich vom Buick ab und machte einen Schritt auf ihn zu. „Also? Ich bin ganz Ohr.“
    Er errötete und schaute sich Hilfe suchend um. Dann setzte er seine Cap wieder auf. „Hören Sie, Sie müssen mich verwechseln.“
    „Ganz bestimmt nicht.“
    „Diese Ortschaft ist klein. Da tritt man sich zwangsläufig auf die Füße.“ Er verstummte, denn Claire ließ die Tüte sinken und zeigte ihm den Schraubenschlüssel. „Sie wollen mich doch nicht …“
    Sie wurde mutiger, weil der Fremde keinerlei Aggressionen zeigte. „Rücken Sie endlich mit der Sprache heraus!“ Wie Xena schwang sie das Schlaginstrument und kam sich töricht vor. Was ist nur in dich gefahren, fragte sie sich.
    „Dies ist ein öffentlicher Ort. Viele Menschen tanken hier. Ich habe keine Ahnung, womit ausgerechnet ich Ihre Aufmerksamkeit verdient habe.“
    „Nun gut“, sagte sie und wusste selbst nicht, was sie hier tat. Garantiert würde sie nicht auf ihn losgehen. Sie konnte Donald holen, aber dann musste sie ihm die Ware ersetzen, die die Jugendlichen während seiner Abwesenheit stehlen würden, und sie hatte kaum noch Geld. Deshalb entschied sie sich, des Mannes zweitbestes Stück zu attackieren.
    Claire ging um den Wagen herum, stellte ein Bein auf die Stoßstange und tippte provozierend mit dem Schraubenschlüssel gegen das Frontlicht. „Wer sind Sie? Und was wollen Sie?“
    „Bitte beruhigen Sie sich.“ Er hob beide Hände, als wollte er sich ergeben, rückte jedoch immer noch nicht mit der Sprache heraus.
    Langsam wurde Claire richtig wütend. Was bildeten sich diese Kerle nur alle ein? Morris betrog sie, Vali spielte mir ihr, und dieser Typ glaubte allen Ernstes, sie würde ihn gehen lassen, ohne Antworten zu bekommen.
    Sie packte den Schraubenschlüssel mit beiden Händen und holte aus.
    Plötzlich schrie der Rothaarige: „Nein, halt! Sind Sie verrückt? Verdammt noch mal, Sie sind ja eine richtige Furie.“
    „Ich. Will. Antworten.“ Claire betonte jedes einzelne Wort.
    Sie schlug zwar nicht zu, hielt die Waffe jedoch hoch, um Bereitschaft zu signalisieren. Und war froh, dass niemand sie sah, denn sie führte sich auf, als wäre sie von Sinnen. Aber hatte sie nicht auch ein Recht darauf, auszuflippen, nach allem, was in letzter Zeit geschehen war? Außerdem brachte die Hitze sie um den Verstand, besonders, da sie im Moment in der prallen Sonne stand. Der Asphalt flirrte.
    „In Ordnung“, sagte der Fremde und nahm seine Arme herunter. „Bitte beruhigen Sie sich, Miss Austin. Ich werde Ihnen alles erzählen. Aber bitte nehmen Sie den Schraubenschlüssel herunter.“
    Sie tat ihm den Gefallen und nickte auffordernd. „Ich höre.“ Er kannte ihren Namen.
    „Ihr Bruder hat mich geschickt.“
    „Wie bitte?“
    „Keine Sorge, ich will nicht abhauen.“ Er schloss die Fahrertür auf, griff hinter den Sitz und holte eine große Flasche Sprite heraus. Hastig trank er einige Schlucke und hielt Claire die Flasche hin, aber sie schüttelte den Kopf. „Todd macht sich Sorgen um Sie. Er meinte zu mir, dass Sie das Wichtigste in seinem Leben wären.“
    Es war nicht schwer, eins und eins zusammenzuzählen. Ihr Bruder befürchtete, dass Ase versuchen würde, sie zu entführen, und hatte diesen Fremden engagiert, um sie im Auge zu behalten.
    Sie fühlte sich mit einem Mal erschöpft, brachte den Schraubenschlüssel zurück in die Werkstatt und setzte sich dann in den Schatten auf den Bordstein, um einen Schluck Wasser aus ihrer eigenen Flasche zu trinken. „Wer sind Sie?“
    „Samuel Gordon, Privatdetektiv, nennen Sie mich Sam“, antwortete er bereitwillig und nahm neben ihr Platz. „Ein gemeinsamer Freund hat mich Todd empfohlen.“
    Sie runzelte die Stirn. „Wieso hat er keinen Deputy zu meinem Schutz abgestellt?“ Da sie sich in akuter Gefahr befand, musste das doch möglich sein.
    „Personalmangel zum einen. Zum anderen würden Sie das nicht wollen, weil Sie sehr freiheitsliebend wären, meinte er. Außerdem wird vermutet, dass die gesuchte Person, wegen der ich Sie beschützen soll, alle Cops der ehemaligen Niederlassung in Oakwood und eventuell sogar die Deputy Sheriffs aus Fairfield kennt, weil er“, Gordon räusperte sich verlegen, „sich offensichtlich intensiv mit ihren Familien beschäftigt hat. Todd wollte, dass Sie unauffällig überwacht werden, von einem Außenstehenden.“
    Unauffällig? Da sie Sam enttarnt hatte und Vali sich an sie hatte

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