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Die Maske des Meisters

Die Maske des Meisters

Titel: Die Maske des Meisters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henke Sandra
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veranstalten. Irgendetwas Abgehobenes – sexy, teuer und an außergewöhnlichen Orten, aber legal. Die Werkshalle wollen sie dafür anmieten.“
    Howard räusperte sich. „Habt ihr die Zulassung des Jeeps schon überprüft?“
    „Yep, aber leider wurde der Wagen als gestohlen gemeldet“, antwortete Todd und nahm einen kräftigen Schluck aus irgendeiner Dose, die er dann lautstark in den Mülleimer warf.
    „Hoffen wir, dass die CSU Hinweise auf den Fahrer findet.“ Erklärend wandte sich Howie an Claire: „Spurensicherung.“
    Sie lehnte sich zurück. Bisher hatte Vali noch nie Spuren hinterlassen, es sei denn, er wollte, dass man etwas Bestimmtes fand, wie die paar Tropfen Blut, die er von Cyn und Libby gefordert hatte, als sie betäubt waren, damit die Entführung dramatischer wirkte.
    „Die Crime Scene Unit muss sich erst mit einem anderen Tatort beschäftigen“, warf ihr Bruder ein. „Ase geht vor.“
    „Ase?“ Kerzengerade setzte sie sich auf. Hatte er sich Opfer Nummer drei geholt? Sie war froh, bei Ruths Schokomuffins nicht schwach geworden zu sein, denn ihr Magen war mit einem Mal nervös. Der Kaffee verursachte ihr Sodbrennen.
    „Lass das, was ich jetzt berichten werde, nicht an dich rankommen, Claire“, begann Todd zögerlich. „Du brauchst keine Angst zu haben. Ich habe jemanden abgestellt, der ein Auge auf dich wirft, damit du in Sicherheit bist. Dir kann nichts passieren, hörst du?“
    Claire öffnete den Mund, um einen Einwand zu erheben, schloss ihn jedoch wieder, ohne etwas gesagt zu haben. Konnte es sein, dass Samuel Gordon ihm noch nicht erzählt hatte, dass er von ihr enttarnt worden war? Der Privatdetektiv gab vor, sie weiter zu beschatten, um das Geld einzustreichen, und machte sich stattdessen einen schönen freien Tag. Es machte sie wütend, dass ihr Bruder betrogen wurde, aber sie entschied sich, ihn nicht darüber aufzuklären, zumindest noch nicht. Denn wenn er davon wüsste, würde er sofort jemand anderen engagieren, und Claire hatte mit einem Schatten genug. Es reichte ihr, von Vali verfolgt und beobachtet zu werden. Außerdem hatte er sie in sein Spiel mit hineingezogen und sie musste die Rolle, die er ihr zugeteilt hatte, spielen, bis die Entführungsopfer wieder frei waren.
    Schließlich fragte sie: „Wovon sprichst du? Nun, sag schon endlich. Todd, bitte. Wieso muss man dir immer alles aus der Nase ziehen?“
    „Beruhige dich erst einmal“, versuchte er sie zu beschwichtigen.
    Aufgewühlt verlagerte sie ihr Gewicht von einer Gesäßhälfte auf die andere. „Wurde eine weitere Frau entführt?“
    „Es hat keine weiteren Entführungsopfer gegeben.“
    „Was ist es dann?“
    „Puh, das ist nicht so leicht zu sagen.“
    „Jetzt rück schon mit der Sprache heraus.“ Sie donnerte ihre Faust auf den Tisch. Das Mobiltelefon machte einen Satz, wackelte noch eine Weile und blieb dann liegen. Entschuldigend sah sie Howie an. „Ist etwas mit Cynthia und Liberty passiert? Habt ihr sie aufgespürt?“ Hoffentlich lebendig, betete sie.
    „Ich habe eine Leiche gefunden.“
    „Was?“ Howard sprang von seinem Stuhl auf. „Ich komme sofort.“
    „Kümmere dich bitte um meine Schwester. Ich möchte noch nicht, dass sie nach Hause kommt.“
    Überrascht schaute sie zu Howie auf. „Warum nicht?“
    „Weil ich den Leichnam bei uns in der Nähe entdeckt habe.“ Claire konnte durch die Leitung hindurch spüren, dass es Todd schwerfiel, ihr die Neuigkeiten mitzuteilen, weil er wusste, er würde sie damit aus der Fassung bringen.
    „Wo genau?“, wollte sie wissen.
    „Im alten Schrankenwärterhäuschen.“ Er klang nun müde, seine Stimme wurde immer leiser. „Die marode Hütte, die …“
    “… im Corn Forest steht“, beendete sie seinen Satz. Oh ja, sie kannte das Häuschen gut. Sie hatte den Nachmittag dort verbracht, mit dem Kriminellen, den ihr Bruder suchte. Aber eine Leiche war nicht dort gewesen, da war Claire sich hundertprozentig sicher. „Wie bist du auf den Leichnam gestoßen?“
    Wie ein wildes Tier, das man eingesperrt hatte, lief Howard im Zimmer hin und her. Er konnte es offensichtlich kaum erwarten, zu den Ermittlungen hinzuzustoßen.
    „Mir sind Schleifspuren aufgefallen. Sie fangen in der Einfahrt an und führen an unserem Haus vorbei. Ich bin ihnen über den Pfad zwischen den Feldern hindurch gefolgt.“
    Howie blieb abrupt stehen. „Dann hat jemand die Leiche vor eurem Haus abgeladen und den ganzen Weg zum Wärterhäuschen gezogen? Klingt für mich

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