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Die Masken des Morpheus

Die Masken des Morpheus

Titel: Die Masken des Morpheus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralf Isau
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wirkte entzückt.
    Tarin lächelte nur. »Und wer sind Sie, Monsieur?«
    »Ich bin …« Arian zögerte. Tat er das Richtige? »Ich bin der, den Sie suchen.«
    Dem Deutschen klappte die Kinnlade herab. »Sie meinen… Tobes’ Sohn?«
    »Ja.«
    »Aber Sie müssten viel jünger sein.«
    »Siebzehn, um genau zu sein. Ein Swapper, von dem ich glaube, dass es Mortimer war, hat mich entleibt – in metasomischem Sinne, wenn Sie verstehen, was ich meine. Seitdem habe ich einige andere Körper ausprobiert, die meisten von Halunken wie Turtleneck, in dessen Hülle ich momentan gefangen bin, und die mir offen gestanden nicht ganz geheuer ist. Sein Spazierstock ist übrigens ein Geschenk von Mortimer.«
    Tarin zückte jäh den Säbel.
    Arian wich erschrocken zurück.
    Unversehens beugte der junge Kämpfer vor ihm das Knie. »Verzeiht, es lag mir fern, Euch zu erschrecken. Ich möchte Euch im Gegenteil meine bescheidenen Fähigkeiten zur Verfügung stellen. Es kann nur eine höhere Fügung sein, das wir uns an diesem Ort begegnet sind. Bitte lasst mich Euch dienen.«
    »Dienen? Mir? «, erwiderte Arian entgeistert. Die plötzliche Unterwürfigkeit des Älteren machte ihn verlegen. »Aber warum? An mir ist nichts Besonderes.«
    Mira und Tarin lachten wie im Chor auf: einmal kurz und trocken.
    »Ich finde das nicht komisch«, sagte Arian.
    »Nein, Herr. Bitte verzeiht«, entschuldigte sich der Schwertkämpfer. »Es heißt, nur Ihr könntet Morpheus und den Schwarzen Wölfen Einhalt gebieten.«
    »Das ist doch Unsinn.«
    »Ist es nicht«, versetzte Mira. »Du bist vermutlich der erste und zurzeit auch der einzige Abkömmling einer Blockerin und eines Körpertauschers.«
    »Musst du ihm unsere ganzen Geheimnisse auf die Nase binden?« , zischte Arian.
    »Das war mir vorher schon bekannt«, sagte Tarin. »Seit sich die Kunde verbreitete, dass Tobes und Salome Nachwuchs erwarteten, hatten die freien Tauscher große Hoffnungen in das Kind gesetzt. Die Nachricht von ihrem Tod hatte alle tief erschüttert. Doch der Sohn der beiden, so wurde gemunkelt, habe überlebt. Fortan wartet man darauf, dass Ihr, Herr, eines Tages die Tyrannei der Ewigen beenden werdet.«
    Arian sah Mira an. »Hast du das gewusst?«
    Sie hob die Schultern. »Natürlich.«
    »Und wieso hast du mir nichts davon gesagt?«
    »Ich war überzeugt, du würdest im Laufe unserer Reise deine Bestimmung erkennen und die damit verbundene Verantwortung annehmen. Dass deine Mutter eine Blockerin war und dir ein besonderes Erbe in die Wiege gelegt hat, das habe ich dir erzählt.«
    Arians Mund war staubtrocken. Er fürchtete, dass die von Mira erwähnte ›Bestimmung‹ und ›Verantwortung‹ ihn vor eine unlösbare Aufgabe stellte. Er wandte sich von ihr ab. Im Moment konnte er es nicht ertragen, das Mädchen durch den Feuerkristall zu sehen. Ihr Falkenhaupt verwirrte ihn zu sehr, wusste er doch nach wie vor nicht, ob es für Wildheit, Unbezähmbarkeit oder für einen noch gefährlicheren Wesenszug stand. Und was den Kampf gegen seinen Urgroßvater betraf – hatte Mortimer ihm nicht längst den Fehdehandschuh hingeworfen? Blieb ihm überhaupt etwas anderes übrig, als ihn aufzuheben? Wohl nicht. Wie sonst sollte er jemals seinen Körper zurückbekommen und sich aus dem Würgegriff von Hass und Zorn befreien? Er seufzte und wandte sich zu Tarin um.
    »Wenn wir für eine gemeinsame Sache streiten, möchte ich auch, dass wir wie Kameraden miteinander umgehen. Sprich nicht mit mir wie mit einem Herrn, sondern wie mit einem Freund.«
    Im Gesicht des Deutschen folgte der Überraschung die Freude. Er reichte Arian die Hand. »Ich fühle mich geehrt, Tobes’ Sohn.«
    »Arian genügt.« Er schlug ein. »Sag mal, kennst du eigentlich den Weg zu Ikelas Versteck?«
    Tarin zog erschrocken den Arm zurück. »Ikela? Was willst du von ihr?«
    »Antworten.«
    »Worauf?«
    »Verrate ich dir später. Weißt du nun, wo wir ihr Schloss finden können?«
    Tarin zögerte. »Es ist eher eine Burg. Sie steht auf einem hohen Felsen, der den Rhein überragt.«
    »Kannst du uns dorthin führen?«
    »Davon rate ich dir ab.«
    »Ich weiß, Mira hat mich bereits gewarnt.«
    »Ikela ist eine gefährliche Tauscherin. Nichts und niemand ist ihr heilig. Um sich einen Vorteil zu verschaffen, würde sie jedes Tabu brechen, und ihre Sicherheit geht ihr über alles. Schon viele gute Männer sind auf der Suche nach ihr gestorben. Wenn sie sich ihr nähern, sehen sie ein zauberhaftes Mädchen, das ihnen den

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