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Die Matlock-Affäre

Die Matlock-Affäre

Titel: Die Matlock-Affäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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reglos auf dem Sessel. Williams hatte sich an der Wand aufgerichtet und stand jetzt gerade da. Ein paar Augenblicke lang sprach niemand. Schließlich lächelte Dunois. Seine von Gazebinden umgebenen Augen blickten mitfühlend.
    »Sie sind ein guter Mann. Ungeschickt vielleicht, aber hartnäckig. Sie sollen die Hilfe bekommen, die Sie brauchen. Wir werden Sie nicht ohne Hoffnung lassen. Bist du einverstanden, Adam?«
    »Einverstanden.«
    Dunois erhob sich aus dem Sessel und ging auf Matlock zu.
    »Sie haben den abgedroschenen Spruch gehört, daß die Politik seltsame Bettgenossen schafft. Umgekehrt führen praktische Ziele häufig zu seltsamen politischen Bündnissen. Die Geschichte bestätigt das ... Wir wollen diesen Nimrod ebensosehr, wie Sie ihn wollen. Ebenso wie die Mafiosi, mit denen er Frieden machen möchte. Sie und ihresgleichen sind es, die unsere Kinder berauben. Ein Exempel muß statuiert werden. Ein Exempel, das den anderen Nimrods und den anderen Mafiosi Schrecken einflößt ... Sie sollen Hilfe haben, aber wir stellen ein Bedingung.«
    »Und die wäre?«
    »Was mit Nimrod und den anderen geschieht, muß uns überlassen bleiben. Wir haben kein Vertrauen zu Ihren Richtern und Ihren Gerichten. Ihre Gerichte sind korrupt, Ihre Gesetze nicht viel mehr als finanzielle Manipulationen ... Süchtige aus den Slums werden ins Gefängnis geworfen. Reiche Gangster gehen in Revision ... Nein, was mit ihm geschieht, muß uns überlassen sein.«
    »Das ist mir gleichgültig. Sie können tun, was Sie wollen.«
    »Daß Ihnen das gleichgültig ist, genügt nicht. Wir verlangen mehr. Wir brauchen eine Garantie.«
    »Wie kann ich eine Garantie geben?«
    »Durch Ihr Schweigen. Indem Sie unsere Anwesenheit nicht bestätigen. Wir werden das korsische Papier an uns nehmen und irgendwie die Konferenz finden und uns Zugang zu ihr verschaffen. Wir werden dem Tagebuch entnehmen, was wir brauchen - das geschieht übrigens in diesem Augenblick ... Aber am wesentlichsten ist Ihr Schweigen. Wir werden Ihnen jetzt helfen - aus besten Kräften natürlich -, aber Sie dürfen nie erwähnen, daß wir uns eingeschaltet haben. Gleichgültig, was geschehen mag, Sie dürfen nie - weder direkt noch indirekt - unsere Teilnahme erwähnen. Sollten Sie das tun, nehmen wir Ihr Leben und das Leben des Mädchens. Haben Sie das verstanden?«
    »Ja.«
    »Dann sind wir uns einig?«
    »Ja.«
    »Danke«, sagte Dunois und lächelte.

33
    Als Julian Dunois ihm die Alternativen darlegte, die sie hatten, und begann, eine Strategie zu formulieren, wurde Matlock immer klarer, weshalb Dunois' Leute ihn so konzentriert gesucht hatten - und weshalb Dunois bereit war, Hilfe anzubieten. Er, Matlock, verfügte über die grundlegenden Informationen, die sie brauchten. Wer waren seine Kontaktpersonen innerhalb und außerhalb der Universität? Wer und wo waren die Leute aus Washington? Auf welche Weise hielt er Verbindung mit ihnen?
    Mit anderen Worten - wen mußte Julian Dunois auf seinem Marsch zu Nimrod meiden?
    »Ich muß sagen, daß Sie ungewöhnlich schlecht auf unvorhergesehene Zwischenfälle vorbereitet waren«, sagte Dunois. »Sehr oberflächlich.«
    »Das ist mir auch in den Sinn gekommen. Aber ich glaube, mich trifft nur ein Teil der Schuld.«
    »Das kann man wohl sagen!« Dunois lachte, und Williams fiel in sein Lachen ein. Die drei Männer blieben in dem fensterlosen Raum. Man hatte einen Kartentisch und ein paar große Schreibblocks hereingebracht. Dunois hatte angefangen, alles aufzuschreiben, was Matlock lieferte. Er ließ sich immer wieder die richtige Schreibweise der Namen und die Genauigkeit von Adressen bestätigen - ein Profi bei der Arbeit; erneut empfand Matlock das Gefühl der Unzulänglichkeit, das ihn auch erfaßt hatte, als er mit Greenberg sprach.
    Dunois heftete ein paar Seiten zusammen und begann mit einem frischen Block. »Was machen Sie?« fragte Matlock.
    »Das wird jetzt auf einem Kopiergerät vervielfältigt. Die Information wird in mein Büro in New York geschickt werden ... Ebenso wie eine Fotokopie jeder einzelnen Seite in Professor Herrons Notizbuch.«
    »Sie überlassen wohl nichts dem Zufall, wie?«
    »Mit einem Wort - nein.«
    »Das war alles, was ich Ihnen geben konnte. Was tun wir jetzt? Was tue ich? Ich habe Angst, das brauche ich Ihnen nicht zu sagen. Ich wage nicht an das zu denken, was ihr zustoßen könnte.«
    »Nichts wird ihr zustoßen. Glauben Sie mir, wenn ich Ihnen das sage. Im Augenblick ist Ihre Miß Ballantyne so

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