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Die Matlock-Affäre

Die Matlock-Affäre

Titel: Die Matlock-Affäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Angst werden. Und den Eltern vermittelt dieser Schweinehund den Eindruck, als wäre er eine Kombination aus Astronaut und Kaplan.«
    »Gute Planung, ich sagte es ja. Erinnern Sie sich? Ich habe Ihnen und Kressel gesagt: Die Nimrod-Leute haben Interessen, die über Rauschgift hinausgehen.«
    »Aber Sie wissen nicht, was das für Interessen sind.«
    »Wir sollten es in Erfahrung bringen ... Hier ist eine Liste der jungen Leute.«
    Die Namen der Studenten schi enen Matlock endlos. Da waren 563 aus einer Gesamtzahl von etwas mehr als 1200. Der Mann aus Washington gab zu, daß viele auf der Liste standen, nicht weil man ihre Drogenabhängigkeit bestätigte, sondern einzig und allein wegen ihrer Beziehungen auf dem Campus. Es war bekannt, daß Clubs und Verbindungen manchmal ihr Geld zusammenlegten, um Narkotika zu kaufen.
    »Wir haben nicht die Zeit, um jeden einzelnen Namen zu überprüfen. Wir suchen hier Beziehungen; jede Beziehung, gleichgültig, wie unwahrscheinlich sie sein mag. Man braucht alle möglichen Wege; wir können sie nicht einschränken ... Und dann hat diese Liste noch einen Aspekt; ich weiß nicht, ob Sie den erkennen.«
    »Natürlich. Ich glaube es zumindest. Zwanzig oder dreißig Namen hier sind höchst prominent. Einige sehr einflußreiche Eltern. Industrie, Regierung. Hier.« Matlock deutete auf einen Namen. »Ein Kabinettsmitglied, wenn ich mich nicht irre. Und ich irre mich nicht.«
    »Sehen Sie.« Loring lächelte.
    »Hat das irgendwelche Wirkungen gehabt?«
    »Das wissen wir nicht. Könnte sein, könnte auch nicht sein. Das Netz von Nimrod breitet sich schnell aus. Deshalb hallt der Alarm auch lauter als ihre Glocken. Inoffiziell gesprochen, es könnte zu Verwicklungen kommen, von denen niemand geträumt hat ... Unruhe im Verteidigungsbereich, Gewerkschaftsverträge, erzwungene Bauten. Lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf. Alles könnte möglich sein.«
    »Du lieber Gott«, sagte Matlock leise.
    »Genau.«
    Die beiden Männer hörten, wie die Türe von Sealfonts Villa geöffnet und wieder geschlossen wurde. Wie im Reflex nahm Loring ruhig Matlock die Papiere weg und verstaute sie schnell in seinem Aktenkoffer. Er klappte den Koffer zu und tat dann etwas Unerwartetes. Leise, fast unauffällig, schob er seine Jacke zurück und griff nach seinem Revolver, der in einem kleinen Halfter an seiner Brust zu sehen war. Das erschreckte Matlock. Er starrte auf die verborgene Hand.
    Die Bibliothekstüre öffnete sich, und Adrian Sealfont trat ein. Loring zog unauffällig die Hand unter dem Jackenrevers hervor. Sealfont sagte mit freundlicher Stimme:
    »Ich gebe mir wirklich Mühe. Ganz ehrlich. Ich verstehe die Worte und die Bilder, und in Zöpfe geflochtenes Haar macht mir nichts aus. Was mich verwirrt, ist die Feindseligkeit. Jeder, der über Dreißig ist, ist der natürliche Feind dieser Burschen.«
    »Das war Strauss, nicht war?« fragte Matlock.
    »Ja. Jemand hat sich nach dem Einfluß der New Wave erkundigt. Er antwortete darauf, die New Wave sei uralt. Prähistorisch, sagte er ... Ich will Sie nicht unterbrechen, meine Herren. Ich möchte nur gerne wissen, wie Kressel sich entschieden hat, Mr. Loring. James hat ja offensichtlich akzeptiert.«
    »Mr. Kressel auch, Sir. Er wird als Verbindungsmann tätig sein.«
    »Ich verstehe.« Sealfont sah Matlock an. Seine Augen blickten erleichtert. »James, jetzt kann ich es Ihnen sagen. Ich bin äußerst dankbar, daß Sie sich entschlossen haben mitzuhelfen.«
    »Ich glaube nicht, daß es eine Alternative gibt.«
    »Nein, die gibt es nicht. Was mich erschreckt ist nur, daß so etwas überhaupt möglich scheint, Mr. Loring. Ich möchte sofort verständigt werden, wenn Sie etwas Konkretes in der Hand haben. An dem Punkt werde ich alles tun, was Sie wünschen, jeder Aufforderung nachkommen. Ich bitte nur darum, daß Sie mir Beweise liefern, dann haben Sie meine volle, meine offizielle Unterstützung.«
    »Ich verstehe, Sir. Sie haben uns sehr geholfen. Mehr als wir erwarten durften. Wir sind Ihnen dankbar.«
    »Wie James schon sagte, es gibt keine Alternative. Aber ich muß Ihnen Grenzen auferlegen; meine erste Verpflichtung gilt dieser Anstalt. Die Universitäten scheinen vielleicht heutzutage verschlafen; aber ich glaube, das ist nur oberflächlich so ... Sie haben zu arbeiten, und ich muß noch etwas lesen. Gute Nacht, Mr. Loring. James.«
    Matlock und der Mann aus Washington nickten, als Sealfont die Bibliothekstüre schloß.
    Um ein Uhr konnte Matlock nichts

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