Die Maya-Midgard-Mission

Blieb alleine die Frage, wer der Kaiser an ihrer Seite sein würde. Bonaparte, Barras oder gar Charles Hippolyte, der jüngste Erfolg von Roses heimlichen Bemühungen?
    Nun, sie musste den nächsten Schritt tun. Entschlossen benetzte sie ein weißes Seidentüchlein mit Rosenwasser und b etupfte ihre Stirn. Die Schlüssel zur Macht lagen im Verborgenen. Im Inneren einer Sonnenpyramide schlummerten die geheimnisvollen Kräfte. Und die kleine Rose musste dafür Sorge tragen, dass Bonaparte sie erweckte, damit Joséphines Schicksal sich erfüllen konnte...
     
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    AKTE VIDOCQ, FRANÇOIS-EUGÈNE
    DOSSIERS JOSEPH FOUCHÉ, Paris 1797, Az.  : 02/07-xy/vdq
    Briefe des V. an F.
    FRANÇOIS EUGÈNE VIDOCQ                                           
     
    Zur Zeit Feste zu Brest                                                         05.Dec.'97
    AN SEINE EXZELL … An Bürger Josephe Fouché
    Sehr verehrter Monsieur!
    Ich weiß, Sie kennen mich nicht. Auch kann ich keinen Leumund nennen, außer den Schinder, der sich Direktor schimpft. Da ich jedoch nicht mehr lange in diesem unwirtlichen Etablissement zu weilen gedenke, wird Euch, sollte mein Ansinnen Euer Interesse wecken, kaum anderes übrig bleiben, als meinen Worten Glauben zu schenken.  Schaut auf mein Tun, dann könnt Ihr erkennen, wes Geistes Kind ich bin und aus welchem Holze geschnitzt!
    Genug der Vorrede!
    Ich bin François Eugène Vidocq, z. Zt. noch unfreiwilliger und gänzlich unschuldiger!!! Insasse der Feste zu Brest. Doch mit Eurer Hilfe könnte ich binnen drei Tagen Paris erreichen. Aus tief empfundener Dankbarkeit werde ich Euch dort zum Zeugen einer wahrlich märchenhaft anmutenden Geschichte machen. Es geht um unseren neuen Nationalhelden, di Buonaparte, den Korsen, dem auf dem Felde der Ehre zu begegnen ich bereits die Ehre hatte. Einer meiner Spione hat Informationen aus erster Hand. Solltet Ihr Euch entschließen, handelt schnell und kontaktiert den Schließer Brussac...
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    19.Dec.'97
    Cher Monsieur,
    ich habe es Ihnen versprochen, ich werde Sie nicht enttäuschen. Es ist mir gelungen, einen kleinen Vogel im Hause des Helden zu platzieren. Durch eine glückliche Fügung, die, der Präfekt Bürger Monsieur möge mir verzeihen, nicht ohne beträchtliches persönliches Engagement meinerseits zustande kam, singt mein hübscher Piepmatz ganze Arien. Natürlich muss er von Zeit zu Zeit gefüttert werden, um bei Laune zu bleiben...
    Vielleicht könnten Monsieur mir bei einer klitzekleinen Unanneh mlichkeit behilflich sein. Ganz ohne mein Verschulden geriet ich am gestrigen Tage einer übereifrigen Rotte von selbsternannten Gesetzeshütern ins Gehege, weshalb ich mich natürlich gebührend zur Wehr setzte. Unglücklicherweise war einer der Herren der Cousin des Untersuchungsrichters Gaubin, was leider zu meiner unmittelbaren Überstellung in die Feste Toulon...
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    8.1.1798
    Verehrter Monsieur Fouché!
    Ich weiß gar nicht, womit ich solche Großmut verdient habe. Toulon soll ja ein garstiges Loch sein, wie ich verlauten hörte...
    Aber Sie werden Ihre Großtat nicht bedauern. Wie angeregt habe ich meinem Vöglein ve rschiedene Melodien beigebracht, die es unserem Helden bei jedweder Gelegenheit ins noble Ohr zwitschern mag. Und, was soll ich sagen, Ihre Idee hat eingeschlagen wie ein Blitz, exzellent! Der Wind hats mir zugetragen, dass mein Vöglein eine unverhoffte Verbündete gewinnen konnte – die Gattin des Helden, die Rose von Martinique. Muss ich erwähnen, dass mein Vöglein ebenfalls von den Inseln des Windes stammt?
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    20.1.1798
    Mein verehrter, geschätzter Monsieur!
    Eine grässliche Laune des Schicksal hat es gefügt, dass ich ausgerechnet im Hause jenes Untersuchungsrichters Gaubin... nun ja, nicht sein Tafelsilber war es, dem mein Augenmerk galt, auch wenn jener nicht müde wird, genau solcherlei Verleumdung in alle Welt zu posaunen. Sein Töchterchen, ein entzückend flatterhaftes Geschöpf, sehr ähnlich dem Vöglein unseres Helden...
    Übrigens, die Saat ist gelegt, die Keime scheinen schon zu sprießen. Wie gewünscht hat Vöglein dem Helden und se iner Gattin die Melodie der Sechs Goldenen Sonnen ins Ohr gezwitschert. Schönheit, Reichtum, Macht und Ruhm. Die ganze Tonleiter. Wie beabsichtigt wird der Held schon bald das Land verlassen, um sich im Orient auszutoben: Pyramiden zu durchforsten,