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Die Maya Priesterin

Die Maya Priesterin

Titel: Die Maya Priesterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Gößling
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Hohepriester . In altert ü mlichem Itzaj Maya führte er aus, wie die Götter das Schicksal Tayasals und des Pferd e g ottpriester s verknüpf t hatte n . Diego verstand nich t jede s seine r Worte . Zuma l e r sic h imme r wieder bezwingen mußte, um Ixkukul nicht allzu auffällig anzusehe n . Si e stan d ih m gegenübe r i m Kreis , zwische n de m fetten Bücherpriester und einem stockdürren Mann in blutrotem Habit. De m oberste n Prieste r de s Kriegsgotte s Ci t Ca c Co h . Fall s er sic h rech t entsan n . Vorhi n ware n ih m sämtlich e Mitgliede r des oberste n Rate s vorgestell t worde n . Z u viel e Götter , z u viele Priester . E r hatt e sic h nu r wenig e Name n gemerkt . Der oberste Prieste r Cha'ac s nannt e sic h B'o k - d'aanto j . Zornige r Tapir .
    Seit langem, erklärte der Lahkin, mehrten sich die Vorzeichen , da ß di e Weissagun g eintreffe n un d d e r Prieste r des Pferdegotte s erscheine n werde . Da s se i nu n geschehe n . Ein weiteres Zeichen, daß die Götter ihnen wohlgesonnen seie n .
    »Erst am gestrigen Tag konnten wir die Inthronisierung der sechzehnte n Reinkarnatio n unsere s C a n e k feier n . Heute bereits dü r fe n wi r de n Pferdegottprieste r i m Ra t de r oberste n Priester begrüße n . Unter ihrer beider kraftvoller Führun g werde n wi r das Neu e Reic h begründen , wi e e s di e Götte r z u Anbegin n der Zeiten befohlen habe n .«
    Unablässi g sprac h de r Lahki n weiter . Mit murmelnder Stimme , i n feierliche n Wendunge n . Währen d Dieg o sein e Lider niederschlug, um Ixkukul nicht mit Blicken zu verschlinge n . Sie i n mein e Arm e schließen , endlich , dacht e er . Ihm war, als müsse e r zerspringe n vo r Sehnsucht . Doch uferlos strömte die Rede des Hoh e priesters.
    »Manch einer hat schon begonnen, an der Gunst der Götter zu zweifel n . Mir ist zu Ohren gekommen, daß Verschiedene sich gegen die Götter empörte n . Dies e Aufgab e se i nich t z u erfüllen, hie ß es . Unmöglich, auch das Neue Reich noch zu begründe n . D a bereit s unser e Pflichte n i m hiesigen , alte n Reic h allzu drücken d seie n . Doc h nu n müsse n auc h di e Kleinmütigen erkennen , da ß di e Götte r nu r verlangen , wa s rech t un d billi g is t . Z u jede r Pflicht , di e si e un s auferlegen , sende n si e un s auc h die Mittel , ihr e G ebote zu erfülle n . Unsere n neue n Gottkönig . Und de n verehrte n Pferdegottpriester , de r nac h alle n Prophezeiungen über gottähnliche Zauberkräfte ver f ü g t .«
    Die Augen aller Anwesenden richteten sich auf Dieg o . Unruh e stie g i n ih m au f . Wa s u m Himmel s wille n erw artete n sie von ihm? Wieder suchte er Ixkukuls Blic k . Mi t de n Augen macht e si e ih m Zeichen , flehentlich e Abwehr , wi e ih m schie n . Warum nur wollte sie unbedingt verheimlichen, daß sie einander kannten?
    »E s is t wahr« , sprac h unterdesse n de r Lahkin , »da ß wi r allein diese s größt e Gebo t de r Götte r nich t erfülle n könnte n . Nicht ohn e Eur e Hilfe , Brude r Pferd . Dabei zählen die Maya von Tayasa l viel e zehntausen d Seele n . Prieste r un d Krieger . Handwerker und Bauer n . Ein e gewaltig e Heerschar , versammelt zu m Ruh m de r G ö tter , unverwand t tätig , dami t die vorgeschriebene n Götter - und Opferdienste ausgeführt werden könne n . Hunderte von Priestern in unserer heiligen Stadt erforsche n di e Plän e de r Götte r . Tausende Bauern und Pflanzer im ganzen Königreich bauen die heiligen Pfl anze n an , Kakao, Mai s un d Copá l . Ihnen , de n Göttern , gehöre n di e meisten unserer Felde r . Ihne n opfer n wi r de n größte n Tei l unsere r Ernte, wie die uralten Gesetze es befehle n . Tausende von Steinmetzen un d Zimmerleute n sin d ständi g dami t beschäftigt , di e Te m pel und Pyramiden zu erhalten, die zur Verehrung der Götter vorgeschriebe n sin d .«
    Wie verstört der Sonnengottpriester auf einmal aussah, dachte Dieg o . Un d wi e stol z gleichwoh l sein e Stimm e klang , wen n er di e maßlose n Leistunge n z u Ehre n de r Götte r pries . W ieder verlor sich seine Aufmerksamkeit in einem Schwall hitziger Phantasie n . E r stellt e sic h vor , wi e e r mi t Ixkuku l i n jenem Bassi n badete . Ih r nackte r Leib , vo n Wasse r un d Schaum umspielt . Sein e Stir n rötet e sic h . Gewaltsa m schlu g e r seinen Blic k nieder . Un d zwan g sich , sein e Konzentratio n neuerlic h auf di e Wort e de s Lahki n z u lenke n .
    »Di e Kleinmütige n habe n unrech t . Da s Gebot ,

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