Die Maya Priesterin
n dene n Flamme n leckte n . Eine n Kopf , au s de m Flammen brache n . Da s nächst e Opfe r taumelt e au f de n Scheiterhaufe n . Gestank von schmorendem Fleisch stieg auf, von kochendem Knorpe l . Der dritte Sonnenpriester stieß sein Opfer in die Glut. Di e Meng e schrie . Diego sah schreiende Münder, aus denen Feue r züngelte . Brennend e Schöpfe . Einen dampfenden Rump f . Die Menge brüllte jetzt, atemlos, aus tausend Mäulern, als wäre n si e es , ihr e Säfte , di e sic h dor t verströmte n . De r Canek taumelte . In fingerdickem Strahl schoß das Blut aus seinem Mun d un d füllt e di e Schal e . Da s viert e Opfe r wankt e ins Verderbe n . Di e Arm e au f de m Rücke n gefesselt . Schreien d . Golden e Flamme n leckte n üb e r seine n Lei b . Streichelte n seine Brust , un d di e Hau t hin g i n Fetze n . Küßte n seine n Rücken , und rote s Fleisc h sa h hervor . Liebkosten seine Schenkel, bis er in die Knie brach, und goldene Flammen stoben aus seinen Auge n .
Au f einma l san k de r Cane k au f sein e n Thro n zurück . Der Lahki n ho b di e Han d . Die Menge verstummt e . Ebens o die Trommeln , di e Flöten , di e bauchige n Laute n . Rippenbögen, kein Zweifel , dacht e Dieg o . Teufelsgeigen, gefertigt aus Menschenknochen , Menschenhaut . Der Schweiß rann ihm in die Auge n . G l eic h fall e ic h um , dacht e er . Totenstill e herrscht e nun auf dem heiligen Plat z . Di e Opfe r hatte n ihre n letzte n Atem verröchelt . Nur die Flammen prasselten noc h . Und der König stammelt e i n Trance . E r knirscht e mi t de n Zähne n . Seine Augen verdrehte n sic h . W e iße Bälle, die aus ihren Höhlen quolle n . Plötzlic h wurd e de r Lei b de s Cane k schlaf f un d rutscht e von seine m Thro n . Rückling s la g e r au f de m Boden , alle n Blicken preisgegebe n . Wi e e r fü r eine n lange n Momen t reglo s dalag, scheinbar in tiefem Schla f .
Dan n sp a nnt e sic h sei n Lei b au f einma l a n . Al s wär e eine übernatürliche Macht in ihn gefahren, wie eine Faust in einen Handschu h f ä hrt . Star r la g e r vo r seine m Thron , nu r Hal s und Kopf krampfhaft angehoben, das Gesicht gräßlich verzerr t . So starrt e e r hinübe r i n d i e Geisterwel t . »Fluc h un d Untergang unseren Widersachern.« Schwer f ä llig bewegten sich seine Lippe n . E r sprac h mi t unnatürlic h dunkle r Stimme , di e aus klaftertiefen Gewölben hervorzudröhnen schie n . Eine r Stimme, di e mi t de r gewöhnlichen , vie l hellere n de s junge n König s keine Ähnlichkeit besaß. »Schmer z un d Siechtum , Dürr e un d Plagen, Marte r un d Mißernt e jenen , di e unser e Gebot e z u mißachten wagen!«
Entgeister t beobachtet e Dieg o ih n . Von Dämonen besessen, kein Zweifel, dachte e r . Wen n nich t soga r vo m Sata n s elbst .
Der Canek warf den Kopf hin und he r . Wiede r knirscht e er mi t de n Zähne n . Sei n Ate m gin g stoßweise . Dan n began n e r am ganze n Lei b z u zucken , al s o b sic h di e Dämone n jede r Faser seines Leibes bemächtigt hätte n . E r zo g di e Bein e a n und streckte sie ge w altsa m wiede r au s . War f di e Arm e hi n un d her . Murmelt e unverständlich e Worte . Seine Hände krallten sich in sein e Schlangenrob e un d risse n si e i n Fetze n vo n seine m Lei b .
Dan n dröhnt e di e Stimm e weiter . »Siehs t d u di e Stätte , di e wir di r z u zeige n geruhen?«
Schaum quoll aus dem Mund des jungen Königs. Nahezu nack t la g e r au f de m Podes t vo r seine m Thro n . Au f seinem Gesich t jagte n sic h Grimassen , wi e Gewitterwolke n be i Nacht . Dest o unerwartete r wa r es , al s e r au f einma l mi t seine r eigenen, gewöhnliche n Stimm e s prac h . »Ja , höchst e Herren , ic h seh e ...«
»Dann merke dir, was du geschaut hast!« dröhnt e wiede r die Dämonenstimme . »Dies ist der Ort, den ihr wählen und weihen soll t al s Stätt e de s Neue n Reichs!«
Dieg o erschauerte . Unverwand t starrt e e r au f de n König , der sic h weiterhi n a m Bode n wan d . Auf der Brust des Canek bemerkt e e r ein e Wunde , klaffen d wi e ei n zweite r Mun d . Sie sa h entzünde t au s un d fiebri g rot , al s o b si e künstlic h offen gehalte n würde . De r Sata n selbst , dacht e Diego , wa r i n den Canek gefahre n . Warum abe r zögert e er , sic h wiede r au s dem Leib des Herrschers zu entfernen? Schließlich hatte er seine Botschaft übermittelt. Doc h offenba r wollt e e r noc h etwas demonstriere n . Wieder überlief Diego ein Schauder. De r
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