Die Maya Priesterin
kleine r al s di e neunte , ihr e Führerin . Sei n Her z machte einen Sprun g . Plötzlich stolperten ihm zwei betrunkene Burschen vor die Füße. Wälzte n sic h au f de r Straß e und versperrten ihm den We g . Au s eine r Tü r taumelte n weitere Trunkenbolde . Einer suchte Halt an seiner Schulter. De r Pater stie ß ih n zu r Seite . Stieg über die beiden hinweg, die noch imme r a m Bode n lage n .
Wil d sa h e r u m sic h . Vo n Ixkuku l kein e Spu r . »Zu m Satan!« E r stie ß e s zwische n de n Zähne n hervo r . Hinte r ih m lachte n die Betrunkene n . E r fuh r heru m . Scharf faßte er die Burschen in den Blick . Wa r ihr e Trunkenhei t nu r gespielt ? E s sa h nich t s o au s . Jung e Kerle , dene n Schnap s un d Bie r z u Kop f gestiege n ware n . Eine r kauert e au f de r Straß e un d erbrac h sic h . Die anderen taumelte n du r cheinander , mi t glasige n Auge n .
E r wandt e sic h wiede r u m . Warum sollte irgendwer verhindern wollen, daß er mit Ixkukul zusammentraf? Das ergab keinen Sin n . Ode r doch ? Nu r ruhi g . Seine Seele war aufgepeitscht, kein Wunder nach dem heutigen Schauspie l . Aber m al s sa h e r u m sic h . E r befan d sic h imme r noc h au f der abschüssige n Straße . Leich t sa h e r übe r alle r Köpf e hinweg , bis hina b zu m Hafen , de r i m letzte n Abendlich t la g . Doc h von Ixkuku l un d ihre n Gefährtinne n wa r nicht s z u sehe n .
Wiede r stie g Argwoh n i n ih m a uf . Scho n einma l hatt e e r sie heut e au s de n Auge n verloren , direk t nac h de m End e des Opferfestes . Noc h au f de r Tribün e hatt e e r sic h ih r genäher t . Mit de n Auge n macht e si e ih m Zeiche n . E r soll e ih r folgen , verstand er , z u eine m Ort , w o nieman d si e störe n k onnte . Er tat wie geheiße n . Hinte r Ajxoka'na l stie g e r au f de r schmale n Treppe vo n de r Tribün e hinab . Ixkuku l wa r höchsten s fün f Schritt e vor ihm . I n de r Luf t hin g de r Geruc h de r verbrannte n Opfer . Das Feue r fauchte . Währen d a m Himme l neuerlic h Wolken aufz ogen , schwar z un d regenprall . Au f einma l blie b Ajxoka'nal stehe n . S o unvermittelt , da ß Dieg o gege n seine n Rücke n stieß . Si e beid e murmelte n Entschuldigunge n . Da erst erkannte der Pater , waru m de r Kalenderprieste r nich t weiterging . B'ok - d'aantoj . De r bullig e Man n mi t de m graue n Haar . In wolkenfahle r Rob e stan d e r au f de r Treppe , in s Gespräc h mit de m dicke n Bücherprieste r vertieft . Dieg o ba t sie , de n Weg freizugebe n . De r oberst e Prieste r Cha'ac s wandt e sic h u m zu ihm . S o langsa m al s möglic h un d mi t höhnische m Grinsen, wie ihm schie n . Endlich ging er weiter, wortlos. Diego hätte sich am liebste n a n ih m vorbeigedrängt . Abe r e r scheut e da s neuerliche Aufsehe n . Al s e r di e Trepp e hinte r sic h hatte , wa r Ixkuku l schon am anderen Ende des Platzes. Ein e halb e Stund e l a n g mußt e er nac h ih r suchen , i n Straße n un d Gasse n . Bi s e r si e endlich wiedergefunde n hatte . Un d nu n das . Di e trunkene n Tölpe l . Vielleich t ware n si e doc h angestifte t worden , ih m de n We g zu verstelle n . Abe r vo n wem?
E s began n z u donner n . Win d ka m au f . Ei n R egengu ß wäre wunderbar , dacht e Dieg o . Obwoh l di e Erfrischun g nu r von kurzer Dauer w är e . Un d u m s o drückende r di e Schwül e danac h . Doc h di e Straße , ih r steinartige r Überzug , schie n förmlic h zu glühe n . Zwische n de n Häuser n lastete n Hitz e un d Feuchtigkeit .
E r gin g weite r hügelab , au f de n Hafe n z u . Unschlüssig , w o er nu n noc h suche n sollt e . Z u Hunderte n schobe n sic h die Menschen vora n . Imme r wiede r zweigte n schmal e Gasse n ab . Wa s wa r das ? Ei n silberne r Schimmer , a m Eingan g eine r Gasse, dreißi g Schritt e hügelab . Wiede r dröhnt e ei n Donnerschla g . Er begann zu renne n . Rempelte Passanten beiseite und bog keuchen d i n di e Gass e ei n . Wi e düste r e s hie r war . Und so eng, da ß di e Däche r übe r ih m fas t zusammenstieße n . Nu r ein schmale r Streife n Himme l wa r z u sehe n . Gewitters c hwar z . Er stolpert e übe r Scherbe n . Ein zerbrochener Kru g . Wieder zerdrückt e e r eine n Fluc h zwische n de n Zähne n . Dan n sa h e r ihn abermals . Wei t hinte n i n de r Gasse . Den silbrigen Schimme r .
Wiede r began n e r z u laufe n . Imme r schmale r wurd e die Gasse . Un d imm e r düsterer, so daß man die Hand kaum mehr vor Augen sa h . Ei n
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