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Die Maya Priesterin

Die Maya Priesterin

Titel: Die Maya Priesterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Gößling
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obersten Priester aufnehmen, was er ihnen vorhin eröffnet hatte? Seine angebliche zwe i t e Visio n . Schlau erdacht, um den Priesterra t einzustimme n au f sein e kühne , allz u kühne Auslegun g de s göttliche n Gebotes . Für die er bis heute nicht den Schatte n eine s Beweise s aufgetriebe n hatt e . Kei n Buch , kein noc h s o kümmerliche s Schriftstück . Würde n s i e sein e unerhörte Botschaf t glaube n - daß das Neue Reich auf geheimnisvolle Weis e mi t Tayasa l identisc h sei ? In einem Meer von Opferblut versinkt das Alte Reich. Hatt e wirklic h e r vorhi n dies e Worte ausgerufen? Wieder erschauerte e r . Die dunkle Flu t .
    E r b lie b stehe n un d sa h u m sic h . De n Bierkru g i n de r Hand, wa r e r weitergegangen , ohn e au f de n We g z u achte n . Eine abschüssig e Gass e hinab , zurüc k zu m große n See . E r stellt e den leere n Kru g i n ei n Fenste r un d tra t au f de n Kaiwe g . Vo r ihm dehnt e sich , blaugrü n un d unbewegt , de r Haltun a . Linker Hand lage n Langboot e a n de r Pie r vertäu t . Rechts säumten schmale Fischerhäuse r de n Ka i . Dahinter , vielleich t dreihunder t Schritte weit, erhob sich der breite maisgelbe Ba u . Die königliche Hafenverwaltun g .
    Dieg o entschlo ß sich , nac h recht s z u gehe n . Vo r Erschöpfung glaubt e e r fas t z u schwebe n . Be i jede m Schrit t summt e und pocht e e s i n seine m Kop f . Wa s auc h imme r i n de r inneren Bücherpyramide geruht haben mochte, dachte er, das Wasser hatte alles zerstör t . Julkin s Träum e un d meine eigene Hoffnung daz u . Di e Müdigkei t verstärkt e noc h di e Mutlosigkeit , di e ihn erfaß t hatte . Alle s vergebens , dacht e er . Niemals werde ich Ixkuku l umarmen , niemal s di e oberste n Prieste r davon überzeugen , da ß ih r Neue s Reic h nirgendw o ander s is t al s hi er . I n Tayasal , de r Stad t meine s Schicksal s . Di e vo n de n Göttern gesetzte Frist würde verstreiche n . Di e oberste n Prieste r würden erkennen, daß er keinerlei Zauberkraft besaß. Da ß ih n nich t die Götte r gesand t hatte n . Da ß e r nu r deshal b nac h Tayasal gekomme n war , wei l e r di e Priesteri n eine r Gotthei t von geringe m Ansehe n liebte . Ein e Priesteri n überdies , di e seine Lieb e nich t erwider n durfte . Wei l e s de n Teufelsgötze n so gefie l .
    A n de r Kaimaue r macht e ei n Boo t fest , einig e Schritt e vorau s . Diego blieb stehe n . Mechanisch wischte er sich mit dem Ärmel übe r Wange n un d Stir n . E r lehnt e sic h a n di e Mauer . Au s dem Boo t stie g ei n Fische r aus . Ei n junge r Man n noch , vo n kräftiger Gestalt , nu r mi t de m Schamtuc h bekleidet . Er sprang auf den Kai und beugte sich noch einm a l hina b z u seine m Boot . Ich kenne ihn, dachte Diego, aber woher? Der junge Fischer richtete sich au f . Die Muskeln an seinen Armen schwollen an, als er ein Net z übe r di e Maue r zo g . Fisch e zappelte n darin , z u Hunderten, silbrig e Leiber , i n de r Sonn e glänzen d .
    Ajs á t , dacht e Diego , hie ß e r nich t so ? E r setzt e sic h wiede r in Bewegun g . Sei n Her z klopft e rascher . Dabei wußte er noch imme r n icht , we r diese r jung e Fische r war . Er beschleunigte sein e Schritte . De r Fische r war f sic h da s prall e Net z übe r den Rücke n . T i ef gebückt stapfte er über die Straße, auf eines der schmale n Fischerhäusche n z u .
    » Ajsá t ?«
    Schon auf der Schwelle, wandte sich der Fischer zu ihm u m . Trüb e Augen , stumpf e Miene . Wi e ein e Tafel , di e gänzlic h leer gewisch t worde n war . Sein Blick streifte Di e g o. Kein Zeichen de s Erkennen s verändert e sei n glatte s Gesich t . Er packte sein Net z feste r un d stapft e in s Hau s .
    E r is t es , kei n Zweifel , dacht e Dieg o . De r Brude r vo n Ixlitz un d Ixmu'u k . Als ich in der Kammer bei ihnen lag, stolperte er herei n . Ohn e sic h z u besinnen, überquerte er die Straße und eilte hinte r Ajsá t he r .
    Di e Türschwell e wa r unerwarte t klobig . E r stolpert e darüber un d taumelt e i n eine n schmale n Flur . Vo n Ajsá t kein e Spur meh r . E r sa h u m sic h . Link s un d recht s zweigte n Türe n ab, ebens o a m End e de s Gang s . E r öffnet e di e link e Tür . Eine Kammer , en g un d düste r . Gestank nach verwesenden Fische n . Rasch zog er die Tür wieder z u . Vo n de r rechte n Kammer erwartet e e r nicht s Besseres . So eilte er weiter, zum Ende des Flurs .
    Dies e Tü r wa r verschlosse n . E r pochte . Kein e Antwort . Er

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