Die Maya Priesterin
auf das Sonnengesicht, das bis übers Kinn im Wasser versunken w ar . »Als o z öger t nich t länger , löbliche r Ra t . W o is t de r Priester , de r da s Opfe r au s diese r Wel t geleite n soll?«
»Ih r selbs t sei d e s .« B'ok - d'aanto j trat auf ihn z u . Au f seinen vorgestreckte n Hände n ruht e ein e Axt . Die Klinge breit wie ein Männerfuß , de r S tiel länger noch als die Stelze unter Diegos Ar m . »Nieman d vo n de n Anwesende n is t imstande , eine Opferzeremonie nach dem Ritual Ahau Kinichs zu vollziehe n .« B'ok - d'aanto j s Stimm e vibriert e vo r Hoh n . »Ode r woll t Ih r dem greise n Lahki n zumuten , mi t eigene r H an d da s Bei l zu schwingen ? S o bleib t also , wen n de r Neu e Bun d gelinge n soll, nieman d auße r Euc h - Gesandter der Götter!« Er drückte Diego de n Beilgrif f gege n di e Brus t .
Überrumpel t packt e Dieg o zu , mi t beide n Hände n . Di e Stelze polterte zu Bode n . Di e Blätt e r flatterte n davo n . Al s e r mi t dem wunde n Fu ß auftrat , fuh r ih m de r Schmer z bi s in s Gehir n . Lichter explodierten vor seinen Auge n . E r sa h u m sic h . Ixkukul. Dor t stan d sie , ih r Gesich t wi e erstarrt . Abe r star r weshalb ? Vor Schrecken ? Vo r Erwartung ? E r wußt e e s nich t . Fand keine Zeit, sich zu besinne n . Di e Sonn e san k . Da s Lich t verging . Die Priester starrten ihn a n . Z u seine n Füße n seufzt e Chacbala m .
Wart e nu r .
Wofür Blätter, er kannte die Formel, die Beschwörung, Wort fü r Wort . E r murmelt e sie , mi t dumpfe r Stimme . Ihm selbst schie n es , al s spräche n di e Götte r au s ih m . Ode r Satan höchstselbst .
»Unsere Toten kehren zurück: Ahpuch und die verstorbenen Wesen sind verbunden.« E r spürt e keine n Schmer z mehr , keine Zweifel , kein e Angs t . Sa h un d hört e nich t mehr , wa s u m ihn gescha h . De n Kop f hoc h erhoben , stan d e r nebe n dem Krötenstein , i n eine r Han d da s Beil , di e ander e au f de m Haupt de s Opfers . »Gott des Totenreichs, gib unsere verstorbenen Wese n frei .«
E r erbebte , al s sic h de r Blic k de s Totengotte s i n sein e Augen b ohrte . Nun sind wir wahrhaftig verbunde n . Mi t dumpfer Stimme sprach er die Beschwörun g . Über Tayasal schwebte Ixquic . Aha u Kinic h versan k i m Haltuna .
»Unser e Tote n kehre n zurück : Di e Zah l deine r Ankunf t i n der Welt unter dem Mond. Spric h sie .«
Chacbala m g e horchte . »Vie r Aha u .« E r murmelt e es , mit matte r Stimme , doc h unverwandt . »Vie r Aha u . Vie r Aha u .«
Un d Dieg o nah m zwe i Fingerspitze n vol l Goldstau b aus seine r Rob e un d lie ß si e i n de r Luf t zerstieben , al s Opfe r für Aha u . »Die Zahl deines Abschieds. Heilig e Zahl . Spric h sie .«
»Vie r Cabá n . Vie r Cabá n . Vie r Cabá n ...«
Un d Dieg o nah m j e ein e Fingerspitz e vol l Gold - und Silberstau b au s seine r Robe . Opfe r fü r Aha u un d Ixquic , die Regente n de s Abschiedstages . »Di e Zah l de s Menschen , de r dir bestimmt ist für alle Wel ten , all e Zeiten , sei t Anbeginn . Di e Zahl seiner Ankunft in der Welt unter dem Mond. Spric h sie .«
»Vier Aha u . Vie r Aha u ...« Immer matter wurde Chacbalams Stimme . Doc h Dieg o bemerkt e e s kaum . Mit gemessenen Bewegungen nahm er abermals zwei Fingerspitzen Go l dstaub au s seine r Robe . Opfe r fü r Aha u a m Geburtsta g de r Zwilling e .
»Die Zahl des Leibes deiner Wiederkehr. Zah l seine r Ankunft in der Welt unter dem Mond. Spric h si e .«
»Zeh n Cimi . Zeh n Cimi . Zeh n Cimi ...« E r flüstert e es , doch lau t genug , da ß di e Umstehe n de n e s hörte n . Ixkuku l schri e au f . De r Pfer degottpriester nahm zwei Fingerspitzen voll Ruß aus seine r Rob e un d lie ß de n schwarze n Stau b i n de r Luft zerstiebe n . Opfe r fü r Ah p uch , de n Todesgott , doppelten Regente n de s Leibe s seine r Wiederkeh r . Ajsát .
»Die Za h l deine r Wiederkehr . Heilig e Zahl . Magisch e Zah l . Von den totgeborenen Zwillingen dir gewährte Zah l . Spric h sie . Lau t un d klar .«
»Eins Aha u . Ein s Aha u . Ein s Aha u ...«
Ixkuku l schri e noc h immer . Mehrere Priester Cha'acs hielten si e zurück . Dieg o bemerkt e e s kaum .
Mi t feierliche n Geste n lie ß e r j e ein e Fingerspitz e Gol d und Silber in der Abendluft zerstiebe n . Dann hob er das Beil. Der Schmer z i n seine m Fu ß loderte . Auc h ih n bemerkt e e r kaum .
»Die Zahl deiner Wiederkehr!« E r rie f es , au s volle r Kraft .
»Heilig e
Weitere Kostenlose Bücher