Die Maya Priesterin
t . Auc h wen n e s unmöglic h war . Sie und sich selbst, in eine m frühere n Lebe n .
Au f einma l schie n ih m alle s s o klar . De r Flu g de r Seelen, dacht e e r . Sie ist bei ihm. E s versetzt e ih m eine n Stic h . Bei ihre m Zwillingsbruder . »Kümmer t euc h gu t u m sie« , sagt e e r zu Siyil . »Abe r sorg t euc h nicht . Ixkukuls Seele wird zurückkehre n . A n Ein s Aha u .«
Si e sa h ih n an , volle r Entzücke n . »Ja , Herr . Ich will es allen Priesterinnen sage n .«
E r stemmt e sein e Krücke n au f de n Bode n . Unbeholfen richtet e e r s ic h au f . Nu n spürt e e r auc h wiede r de n Schmer z in seine m Fu ß . E s ernüchtert e ih n . Schweigend schaute er auf die Schlafend e hinab . Ihre Augen waren geschlossen, natürlic h . Der Flu g de r Seelen , dacht e er , ein gemeinsames früheres Lebe n . Wi e leich t sic h de r Geis t doc h verführe n ließ . Auf einmal kam e s ih m wiede r gan z abwegi g vor . Aber der Gesang der Priesterinnen? dachte er dan n . Ih r Lächeln , al s e r ihre n Namen rief ? Alle s nu r Satansspuk?
Au f sein e Krücke n g estützt , humpelt e e r nac h draußen , i n den Rau m de r Liebesnische n . Siyi l eilt e ih m voraus , mi t heller Stimm e trällern d . Noc h eh e e r hera n war , hatt e si e di e Botschaft verkündet . Drei, fünf, sieben Priesterinnen Ixquics sprangen von ihre n Lager n auf , lachen d un d jubeln d .
»Wi e könne n wi r Euc h nu r danken , liebe r Herr? « Siyil strahlte ihn a n .
Danke n wofür ? dacht e de r Pate r . Schließlic h hatt e e r nichts geta n . I n seine m Fu ß pocht e de r Schmer z . Unwillkürlic h sa h er nach unte n .
Siyi l folgt e seine m Blick . »Eur e Verl e tzun g . Ic h linder e sie . Zumindes t das .«
E r wollt e sic h sträuben , vergeben s . Scho n la g e r i n einer Nische , au f de r weiche n Matte , vo n de n Priesterinne n umringt . E r sa h nac h oben , z u de m leuchten d rote n Stein . Die Hitze stieg ih m i n di e Wange n . E r schlo ß di e Auge n . Sanfte Hände streiften sein e Sandal e ab , de n Verban d . E r seufzte . Di e Hände verschaffte n ih m Linderun g . Wie viele waren es? Die Priesterinnen wisperte n . Sie strichen und riebe n . Wiede r seufzte er . Da verspürte er einen scharfen Stic h .
»Wi e reichli c h e s fließt« , flüstert e ein e Priesteri n .
»Waru m is t e r s o spä t gekommen?«
Ja, warum? Er hätte schreien mögen, vor Erleichterun g . Pure Lus t wa r es , sic h de n kundige n Hände n z u ergebe n . Z u spüren, wie die Schwellung wic h . Un d mi t ih r Spannun g un d Schmer z .
E r war nahe daran einzuschlafe n . Seltsam, dachte er, Siyil sieh t I x k uku l j a überhaup t nich t ähnlic h . Sie ist viel kleiner, ihre Gestalt rundlich, die Augen schrä g . Was hatte er sich da nur wieder eingebildet? Schläfrig dachte er darüber nac h . E s lieg t an Siy ils Haltung, dachte er dan n . A n ihre n Gesten , ihre m Tonfall . Kei n Zweifel , si e ahm t ihr e Herri n nac h . Julki n un d Siyil , was fü r ei n Liebespaar .... Lächeln d glit t e r i n de n Schla f ....
»Herr , wach t auf! « Siyil , übe r ih n gebeug t . Ihr e Augen geweite t vo r Schre ck . »Der oberste Priester Cha'acs steht vor der Tür . Er sucht Euc h . Bitt e - Ih r müß t fliehen!«
Diego fuhr hoc h . Wil d sa h e r u m sic h . Der Raum war voller Mensche n . Zwei , fünf , ach t Priesterinne n Ixquics , daz u Yaxtun un d Herná n . Eine Falle, dachte e r . Flieh e n , wohin ? Wen n B'ok - d'aanto j scho n vo r de r Tü r stand?
»Schnell , Herr .« Siyi l zo g ih n au f di e Füße . Di e Krücken klapperte n gegeneinander . Ers t al s e r aufrech t stand , wurd e ihm da s Wunde r bewuß t . Die Stöcke hingen an dem Seil um seinen Hal s . Sein linker Fuß tru g ihn , fas t ohn e z u schmerze n . Er schaut e a n sic h herab . Vo n de r Schwellun g wa r nu r noc h wenig z u sehe n .
Vo m Vorrau m he r erschallte n laut e Stimme n . »Laßt uns ein, ih r Mondhuren ! Sons t trete n wi r di e Tü r ein!«
»Hie r entlan g . Komm t rasc h .« Siyi l zo g ih n zu r hintersten Nisch e . Si e war f Matte n un d Decke n beiseite . Ein quadratisches Bret t wurd e sichtbar , i n di e Steinban k eingepaßt . Dieg o hal f ihr, e s herauszuhebe n . Er begann zu begreife n .
Unte r de m Bret t ka m ei n lotrechte r Schach t zu m Vorschein . Roh e Stufen , die sich nach wenigen Schritten in der Finsternis verlore n .
»Hinei n mi t Euch« , wispert e Siyil . »Kein e Sorge , Ih r könnt
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