Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Maya Priesterin

Die Maya Priesterin

Titel: Die Maya Priesterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Gößling
Vom Netzwerk:
nicht irregehe n . De r Gan g unte n is t nu r ei n paa r Dutzend Schritte lan g . Dan n komm t wiede r ein e Treppe , hinau f i n einen Innenho f . A m End e de s Hof s finde t Ih r ein e Tür . Si e f ü hr t i n ein Hau s . Geh t hindurc h . Auf der anderen Seite ist der Kaiwe g . Dort sei d Ih r i n Sicherheit .«
    Währen d si e sprach , ware n Yaxtu n un d Herná n bereits in den Schach t gestiegen , mitsam t de r leere n Trage . Ihr e Schritte h a llte n i n de r Tiefe . Siyil hielt das Brett schon bereit, um den Geheimgan g wiede r z u verschließe n .
    »Ich danke dir, Siyi l .« Dieg o klettert e i n de n Schach t . »Eines noc h . Da s Hau s unte n a m Ka i . Wie heißt der Mann, der darin wohnt?«
    Vor n hämmerte n di e graue n P r ieste r gege n di e Tür . Flüche erschallte n . Da s Türhol z ächzte .
    »De r jung e Fischer? « Siyi l zuckt e mi t de n Schulter n . » Ajsá t , glaub e ic h . Und nun sputet Euc h . Di e Mondgötti n se i mit Euch!«
     

4
     
     
    Di e Stufe n hinab , de r stockfinster e Gan g . E r tappt e ihn entlan g . Vo n seine m Hal s hinge n di e Krücke n herab , klappernd wi e Kastagnette n . Schon auf der Treppe hinauf wurde ihm sein Fuß wieder we h .
    Du mußt dich entscheiden. Zwische n de n Weiber n un d dem Erlöser . Warum fiel ihm dieser Spott gerade jetzt ein? Beider Liebe richtet eine n Man n au f . Di e ein e fü r Minuten , di e andere für die Ewigkei t . Ein e Losun g vo n Pedro , hämisc h und salbungsvoll zugleic h . Sei n Fu ß began n z u poche n . E r schleppte sic h di e Stufe n hinau f .
    Endlic h wa r e r obe n . Eine hölzerne Falltür, beide Flügel aufgeklap p t . Er schob sich hindurc h . Herná n un d Yaxtun , mit de r Trage . De r schmal e Innenhof , wi e damals , al s e r Ajsát gefolg t wa r . Un d Julki n gefunde n hatte . E s erstaunt e ih n noch imme r .
    E r sa h u m sich , au f di e Krücke n gestütz t . Yaxtu n un d Hernán hatte n di e Trag e s cho n bereitgestellt , z u seine n Füße n . Warum zögert e e r noch ? Di e Nach t brac h herein . Die grauen Priester verfolgte n sie . Si e hatte n noc h nicht s z u esse n gefunde n und kein e sicher e Bleibe . Worauf also wartete er? Er wußte es selbst nich t rech t . Aber er spü r te, daß an diesem Ort irgend etwas aus de n Fuge n war .
    De r Ho f mocht e fünfzeh n Schritt e lan g sei n . Si e befanden sic h etw a au f halbe r Strecke . E r sa h nac h link s . Di e Tü r dort , am Ende , führt e i n Julkin s Zimme r . E r wandt e sic h u m . Dort , am anderen Ende, war d i e Tü r z u Ajsát s Hau s .
    Mi t eine r Krück e deutet e e r nac h links . »Wi r werfe n einen Blic k dor t hinein . Abe r unse r We g geh t dor t entlan g .« E r deutete nac h rechts .
    Herná n un d Yaxtu n sahe n sic h an , wortlos . Der Pater humpelt e au f Julkin s Tü r z u . Mochte n si e gla u ben , da ß e r den Verstan d verlor . Abe r e r spürte , da ß irgen d etwa s hie r nicht stimmt e .
    Mi t eine m Rüc k öffnet e e r di e Tür . »Julkin?«
    De r bekannt e Raum , i m fahle n Lich t de s späte n Abends . Regale voller Bücherkrüge, lose Papiere auf dem Boden und de m niedere n Tisc h . Vor der Wand gegenüber die Hängematte. Ei n junge r Man n la g darin , mi t de m Rücke n z u ihne n . Nackt bis au f da s Schamtuch , vo n stämmige m Wuch s . Julki n wa r e s nicht .
    Un d dennoch , dacht e Diego , alle s is t gan z gena u wi e damals . E r humpelt e durc h de n Rau m . Mit dem wehen Fuß stieß er gege n ein e Amphore . E r stöhnt e auf . D a fuh r de r Schläfe r in seine r Matt e heru m . Un d öffnet e di e Auge n .
    » Ajsá t ? « E s erstaunt e ih n nich t einma l . Obwoh l e r i m ersten Momen t überhaup t nich t verstand , wi e e s möglic h war . »W o ist de r Bücherpriester?«
    Ajsá t sah ihn a n . »Ich weiß es nicht«, sagte e r . Sein e Stimme wa r tie f un d melodiös . »Sei t Stunde n wart e ic h au f ihn .« Durchdringen d schaut e e r de n Pferdegottprieste r a n . »Warum such t Ih r Ju l k in?«
    De r Pate r prallt e förmlic h zurück . Da s wa r nich t Ajsá t ! Genaue r gesagt , e s wa r sein e muskelstarrend e Gestalt , ebenso sein Gesicht, das noch immer recht einfaltig aussa h . Abe r diese Stimme ? Un d di e gebieterisch e Kraft , di e au s seine m Blick sprac h ...
    »Nun , e s is t nich t s o wichtig . Di e Götte r seie n m i t dir .« Verwirr t wandt e sic h Dieg o ab .
    Chacbalam s samtene r Baß , dacht e er . Aber wie konnte es sein ? Ode r wa r e

Weitere Kostenlose Bücher