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Die Maya Priesterin

Die Maya Priesterin

Titel: Die Maya Priesterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Gößling
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s wiede r nu r Einbildung ? Gaukelspie l des Satans?
    Di e beide n Gehilfe n wartete n i m Innenho f . »Di e Priesterinnen I x q uics« , sagt e de r Mestize , »habe n un s mi t Nahrun g versorgt .
    Genu g fü r einig e Tag e .« E r klopft e au f ei n Bündel , da s Yaxtun geschulter t tru g . Köstlich e Gerüch e wehte n hervo r . Düft e von frischen Tortillas und gebratenem Fleisc h .
    »Dan n nicht s wi e nac h Hause .«
    »Nac h Hause , Herr?«
    »Ic h mein e n a türlich, in den Tempel des Pferdegottes. Aber wähl t abgelegen e Weg e .«
    De r Pate r streckt e sic h au f de r Trag e aus . Herná n und Yaxtun setzte n sic h i n Bewegun g . E r versucht e da s Schaukel n zu ignorieren , ebens o da s Klopfe n i n seine m Fu ß . Ixkukul, dachte er , i n meiner Visio n . Kan n e s den n sei n ... ? Und dann auch noch Ajsá t , i n Julkin s Zimmer , mi t eine r Stimme , di e nu r z u seh r nach Chacbalam klan g . Hatt e Julki n nich t behauptet , e r kenn e den Fische r nicht ? Sonderbar .
    E r dacht e noc h darübe r nach , al s si e de n heilig e n Platz erreichte n . Mittlerweile war es dunkle Nacht. De r Himmel hinte r Duns t verborge n . Herná n hatt e absichtlic h eine n Umweg eingeschlagen, um Verfolger abzulenke n . S o gelangte n si e von Nordosten her, oberhalb der Bücherpyramide, auf den Plat z .
    Si e verhar rte n a m Fu ß de r Pyramide . Diego richtete sich auf de r Trag e auf . Jetz t ers t sa h er , da ß Hundert e vo n Fackel n den Tempe l de s Pferdegotte s erhellten , au f de r andere n Seit e des Platzes . Fackeln flackerten hinter den Fensterlöcher n . Lichter tanzte n selbs t au f de m Dac h de s Tempels , z u Dutzende n . Die Prieste r Cha'acs , dacht e er . Si e suche n noc h immer .
    Hernán un d Yaxtu n setzte n sic h i n Bewegung , au f den Tempe l z u . Ei n Fehler . Diego erkannte es nach wenigen Dutzen d Schritten , un d doc h vielleich t z u spät . Offenba r w aren sie schon bemerkt worde n . Ebens o offenkundi g wa r die Stimmun g dor t drübe n gereizt . Ruf e wurde n laut . Di e Fackeln schwankte n au s de m Tempe l un d di e Stufe n hinab . Scho n eilten si e übe r de n weite n Platz , au f de n Pferdegottpri e s te r zu , ein Stro m lodernde r Flamme n i n de r Nach t .
    Fieberhaf t sa h Dieg o u m sic h . Da s Ende ? S o erbärmlich ? Wie Hund e erschlagen , i m Dunke l de r Nacht ? »Mach t schnell ! Um di e Pyramid e heru m un d hinte n hinauf ! Keine n Laut!«
    Wil d schaukelt e di e Trag e . Hernán un d Yaxtu n rannten zurüc k i n d i e Gasse . Wi e brei t di e Pyramid e wa r . Endlo s liefen si e a n ihre r Flank e entlan g . Dann der Gang an der Hinterseite, schma l un d schwar z . Eine n Momen t verharrte n sie , keuchen d . Schritte trappelten über den heiligen Plat z . Ruf e erklange n .
    Dieg o stie ß de n Mest i ze n a n . Los, hinauf . E r klammert e sich fest . Die Trage wurde wieder angehobe n . Herná n und Yaxtun tappte n di e Stufe n hinauf , blindling s i m Finster n . Unte r ihnen rannte n di e Graukutte n durc h di e Gasse . Ihr e Schritt e hallte n . Ihr e Lichte r gaukelte n durc h di e Nacht, wie verirrte Seele n .
    De m Pate r klopft e da s Her z bi s zu m Hals . Di e Finsternis, dachte er, unsere einzige, unsere allerletzte Chance. I n ihrem Schut z könne n wi r unentdeck t nac h obe n gelangen , i n den Büchertempel , w o si e un s vielleich t a m wenigste n ve r mute n . Di e Trag e macht e eine n Sat z . De r Mestiz e zerquetscht e einen Fluc h zwische n de n Zähne n . Wenn Yaxtun und Hernán nicht vorhe r i m Dunkel n straucheln , dacht e Dieg o . Wen n wi r nich t die Pyramide hinunterstürze n . Wenn Ajna'a t j u'um seinen Tempel nich t auc h b ei Nacht bewachen läßt. Wenn , wen n , wen n . Zu viel e Bedingungen , scho n wieder . Aber diesmal hatten sie wirklic h kein e Wahl .
    Das Dach der Pyramide. Hernán macht e zwe i taumelnde Schritt e un d brac h i n di e Knie . Yaxtun tat es ihm gleic h . Beide atmeten stoßweis e . Beid e versuchte n verzweifelt , ih r Keuchen z u unterdrücke n . Jede r Laut , au f eine r Pyramid e erzeugt, donnert e tausendfac h verstärk t z u Ta l .
    Wiede r nahme n si e di e Trage . Tappten auf die Rückseite des Büchertempel s z u . Dor t schwenkte n si e nac h link s un d folg ten de r Fassade . A n jede r Eck e verharrend , in s Dunke l lauschend un d spähen d . Kein e Wächter .
    Endlic h di e Vorderfron t . Vo n hie r au s übersa h ma n den ganze n heilige n Plat z . Hundert e vo n Fackel n

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