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Die Maya Priesterin

Die Maya Priesterin

Titel: Die Maya Priesterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Gößling
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verhiel t . Mit der Hand schlug er sich vor die Stir n . Nu r d e shalb , dacht e er , hiel t ih n de r Lahki n unte r Arrest . Nicht wei l e r de n Pferd e g ottprieste r de r Ermordun g Chacbalams verdächtigte . Sondern weil es seine Pflicht gegenüber den Götter n war . Zwanzig mal zwanzig Geschlachtet e . Unser edelste s Blu t . Woz u zweifello s de r gesamt e Priesterra t gehörte . Un d folglic h auc h de r Prieste r de s Pferdes .
    Au f de r schwankende n Strickleite r schleppt e e r sic h nach unte n . Von den Bodenmosaiken in seinem Gemach war nichts gebliebe n al s bunt e Brocke n un d graue r Stau b . Sei n linke r Fuß b rannt e be i jede m Schritt , al s o b e r durc h Flamme n lief e .
    Alles , alles , dacht e er , hatte n di e graue n Prieste r i n seinem Tempe l zerstört . All e Möbe l zertrümmert , jede n Fußbrei t Boden aufgehackt . Nu r da s Ido l de s Pferdegotte s hatte n si e verschont . Un d da s ur a lt e Buc h i n seine m Maul .
    E s wa r sei n einzige r Tros t . Sei n allerletzte r Trump f . Die Teufelskarte . E r faßt e sic h a n di e Kehl e . Mei n Lebe n gege n das Satansbuc h .
     

4
     
     
    »Di e Herri n bitte t Euch , si e aufzusuche n .«
    Silberhelle s Wisper n . We r da ? E r lauschte . Gewi ß nu r ein Traum , dacht e er .
    »Kommt , werte r Herr . Si e warte t .«
    Knisternd entzündete sich ein Schwefelspa n . Er wälzte sich au f de n Rücke n un d blinzelte . Finsternis. Ein Flämmchen zuckte . Dahinte r ei n Gesich t - Siyil!
    »Wa s tus t d u hier ? I m Dunkeln?«
    »Ixkukul« , flü s tert e di e Priesteri n . »Die Hohepriesterin ist zu sich gekomme n . Si e ba t mich , Euc h z u rufen , liebe r Her r .«
    Da s Flämmche n erlosc h . E r wälzt e sic h vo n seine m Lage r . Tastet e nac h de r Krücke . Si e nah m sein e Han d . So tappten sie nac h draußen , i n tiefe r Nacht . I xkukul , dacht e e r . Nu n wir d alles gu t .
    Vo r de m Tempe l loderte n di e Fackel n de r Wächte r . E r zählte si e i m stille n . Ahau , Cha'ac , Ahpuc h . Vier , sechs , To d . Starr sahe n si e a n ih m vorbe i . Speer e i n de n Händen , Äxt e i m Gurt .
    Si e trate n au s de m Krei s de r Facke l n . Dahinte r stan d die silbern e Sänfte , a m Ran d de r Dunkelhei t .
    Mit der Krücke deutete er darau f . »Dor t sol l ic h hinein?«
    Siyi l nickte . Si e tra t nebe n di e Sänft e un d zo g de n Vorhang au f .
    »Un d d u trägs t mich? « Sei n leise s Lache n widerhallt e i n der Nach t .
    » W i r alle , Herr .« Hinter der Sänfte begann es silbrig zu schimmer n . Weitere Priesterinnen Ixquics traten aus der Dunkelheit . E r zählt e auc h si e . Ixquic, Mam, Maisgott. Eins, fünf , acht , zusamme n mi t Siyil .
    Lächeln d halfe n si e ih m i n da s mondfarben e Gefäß . E r fühlte sich unbeholfe n . Fuchtelt e mi t de r Krücke , bi s e r endlic h i n der Sänft e saß . Wi e en g si e war , wi e weic h . E r lehnt e sic h zurück . Di e Priesterinne n hobe n di e Sänft e an , j e z u zweie n . So schaukelte n si e di e Stufe n hinab .
    Überall auf dem heiligen Platz waren Feuer entzündet worde n . Stimme n murmelte n . Scheme n kauerte n a n den Feuerstätte n . Die Flammen prasselten und tanzte n .
    Die Priesterinnen Ixquics mieden den offenen Plat z . Im Schutz der Allee huschten sie dahi n . Ihr e Las t schiene n si e ohne Mühe zu tra g e n . Nich t einma l ih r Ate m beschleunigt e sic h . Doc h Dieg o spürte , wi e ihr e Besorgni s wuch s . Je näher sie der Pyramid e Cha'ac s kame n .
    Auf dieser Seite des Platzes brannten keine Feuer. Nicht einmal Fackeln erhellten die Nacht. Finsternis verhüllte die Festun g des Regengottes. Im Dunkeln verharrten auch die Kriege r Ahaus , Hundert e starre r Scheme n a m Fu ß der belagerten Pyramid e . Unheimlich , dacht e de r Pater . Sei n Herz klopfte . Er spürte die Blicke der Krieger. Doc h nieman d hiel t sie au f .
    Dan n di e Straß e zu m Ha f e n hinab . Stil l un d menschenleer . Er legt e de n Kop f zurück . Die Wolkendecke war aufgerisse n . Das samtige Schwarz des Nachthimmels. Ein Vorhang, dachte er, milliardenfac h durchlöchert , dahinte r da s gleißend e Lich t .
    Ein e Wolk e trie b übe r de n Himmel , gro ß un d ungestalt . Sie bewegte sich genau auf Ixquic zu, die Sichel des Mondes. Was würd e nu n geschehen ? Gespann t sa h e r zu m Himme l hinau f . Aber er sollte e s nich t erfahre n . Schaukeln d bo g ihr e Sänft e in die Gasse der Mondgöttin ei n . Enge. Dunkelheit. Vo m Himmel i

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