Die Maya Priesterin
e der weiße n Männe r heißt .«
»S o wars t d u als o i n Sa n Benito? « Da s Her z zo g sic h ihm zusamme n . »Als die Sant a Magdalen a kam? « Al s di e Schlächter Cha'ac s da s Blutba d bereiteten ? E r fragt e e s nich t . Fieberhaft rechnet e e r nac h . Fün f I x . 28. M är z . De r Tag , al s e r i n San Benit o gelande t war .
»Wi e ger n hätt e ic h i n Puuska n a n de r Lagun e gestanden , als d u mi t de m große n Boo t einliefst .« Ihre Augen leuchteten hinter ihre m Haar . Ihr e Lippe n bewegte n sich , geschwunge n und überau s ro t . »Aber der Weg w a r z u weit . Di e Visio n ereilt e mich zu spä t . Ic h mußt e Vorbereitunge n treffe n . Ni e zuvo r wa r ich über Ixchel hinausgekomme n . Un d e s durft e doc h nieman d in Tayasa l davo n erfahre n . Nu r Siyi l weiht e ic h ei n .«
»Un d Chacbala m .«
»Natürlich«, sagte sie, »wie könn t e ic h meine m Zwilling etwa s verheimlichen ? Abe r e r konnt e mic h nich t begleite n . So zo g ic h allein e los . Auf den geheimen Wasserwege n . Scho n in älteste r Zei t reiste n unser e Prieste r au f dies e Art . I n schlanken Boote n unte r de r Erde , vo n Cenot e z u Cenot e i m reißenden Stro m .«
E r sa h si e nu r an , wortlos . Ihr e Augen , di e Flu t ihres duftenden Haar s . Seitlic h a n ihre m Kop f schimmert e di e Sichel Ixquics . S o wa r da s also , dacht e er . Deshal b wa r si e damal s in de n Cenot e hinabgetauch t . Die fliegende Fra u . Un d deshalb hatte niemand sie wieder auftauchen sehe n . Wiede r un d wieder hatt e e r nac h Erklärunge n gesucht .
»Unte r de r Erd e ka m ic h rasc h voran« , sagt e Ixqui c . »Und doch nicht schnell genu g . Dort unten ist es finster wie in Xibalbá . Kleinere Flüsse zweigen ab. Einma l fuh r ic h i n di e Irre . Endlic h gelangt e ic h au f de n rechte n We g zurück . Abe r ic h hatte viel Zeit verlore n . E s wa r scho n Neu n Edznab , al s ic h jenen Cenot e erreichte .«
Si e nah m sein e link e Han d i n di e ihr e un d hiel t si e fes t . Wie küh l si e sic h anfühlte . Unv e rwand t sa h e r si e a n . Ihr e Augen hinte r de m Vorhan g ihre s Haars . Wi e ger n wollt e e r ih r glauben, da ß si e damal s nich t i n Sa n Benit o war . Nich t a n Fün f Ix , al s die Schlächter Cha'acs dreizehn Männer, dreizehn Pferde tötete n .
»Nieman d hatt e mic h darau f vorb e reitet« , fuh r si e fort , »daß d u i n eine m weiße n Lei b zurückkehre n würdest . E s verwirrte mic h sehr , Wini k - 'u j . Zweifel befielen mich, ob du es wirklich wars t . Un d s o beschlo ß ich , di r ungesehe n z u folgen , nachdem di e Regengottkriege r euc h freigelasse n hatt e n . Dich aus der Fern e anzusehe n un d nac h Zeiche n de s Erkennen s z u suche n . Be i di r un d be i mi r selbst .«
E r wollt e etwa s sagen , abe r sei n Mun d gehorcht e ih m nicht . Deshal b also , dacht e er , ha t si e mic h i n de r Missionsstation aufgesuch t . Un d deshal b wa r si e d amal s s o betrübt , da ß ic h ihre Sprach e nich t beherrschte . Noch immer fühlte er sich so leicht, al s o b e r schwebte .
Aber sein Geist war benomme n . Der silberhelle Rauch, dachte er . O b si e de m Räucherwer k etwa s beigemisch t hatte?
Mi t eine r Han d stric h si e si c h di e Haar e zurück . Gebann t sah e r si e a n . Wi e schö n si e war . »Mein e Zweife l wuchsen« , sagte si e . »Mitte n i m Wal d ließes t d u ei n Hau s erbauen , be i der kleine n Ruine . Waru m wolltes t d u dor t bleiben? « Si e lie ß die Han d wiede r sinke n . Auf s neu e verschwan d ih r Gesich t unter de r Flu t ihre s Haars . »Ic h verstan d e s nich t . Warst du nicht gekommen , u m mic h z u suchen ? De n Menschen , de r dir bestimm t is t sei t Anbegin n de r Zeit ? Endlic h faßt e ic h mi r ein Herz und sprach dich a n . Du ließest mich auch bereitwillig in dei n e r Hütt e übernachte n . Abe r dan n flohs t d u vo r mir . Warum? Ic h hab e di e ganz e Nach t au f dic h gewartet . Waru m kams t du nicht?«
Au s Angst , Ih m z u erliegen . E r versucht e nich t einmal , e s zu sage n . Unverwandt sah er sie a n .
»Heut e kenn e ic h di e Antwort« , fuh r s ie nach einem Moment de s Warten s fort . »Damal s verzweifelt e ic h übe r de r Frag e . Im Morgengraue n ka m ic h i n dein e Kammer . Du schliefs t . Ich entwendete dir dieses Zeiche n .« Si e zo g ihr e Tunik a ei n wenig auseinander .
E r hiel t de n Ate m a n . Sei n Kruzifix , a n e i ner silbernen Schnu r . Si e
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