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Die Maya Priesterin

Die Maya Priesterin

Titel: Die Maya Priesterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Gößling
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beugt e sic h stärke r übe r ih n . Da s Kreu z began n zu schaukel n . Es tänzelte über dem Ansatz ihrer Brüste. Wie in sündige r Ekstas e schwan g de r Gekreuzigt e hi n un d he r .
    »Stat t desse n lie ß ic h di r diese s Zeiche n zurück .« Ihr e Hand glit t i n de n Riß , de r sein e Rob e teilte . Ei n Schaue r überlie f ihn . Wi e ein e Bugwell e hinte r ihre n Fingern , di e entlan g der Silberschnüre fuhre n . Und bei der Sichel verharrte n . »Au f diese Weis e müßtes t d u dic h doc h erinnern , sagt e ic h mir . An die alte Zeit , da s früher e Leben , al s ic h bereit s di e gleiche n Zeichen tru g . Das Silber Ixquics. Ich beschloß, dich mit den Silberfaden bi s Tayasa l z u locken , Schrit t u m Schritt . Deshal b reist e ich nich t au f de n geheime n Wasserwege n zurück . Sonder n viel mühsamer , vie l langw i eriger durch den Wald. Dir immer einige Tag e voraus . Abe r e s is t gefährlic h , allein durch den Dschungel z u reise n . Un d wi e seh r ers t fü r ein e Frau , i n heutige r Zeit .«
    Ihr e Finge r tastete n übe r di e Silberschnüre . Ih r Mun d lächelte hinter dem Vorhang ihres H aar s . Wie erstarrt lag er auf ihrem Altar . Un d zwan g sic h zugleich , gena u au f ihr e Wort e z u höre n .
    »Glücklicherweise« , fuh r si e fort , »tra f ic h au f einig e Männer aus Tayasa l . Si e ware n wi e ic h au f de r Rückreise . Ihne n schloß ic h mic h a n . Mi t ihne n ka m ic h nac h Za c Ce h . De r Siedlung , die bei den weißen Männern San Pedro heißt. Dort hinterließ ich dir ein weiteres Zeiche n .«
    Ihr e Tunik a hatt e sic h noc h weite r geöffne t . Si e war f ihre Haar e zurück . Das Kruzifix schwang vor ihren Brüste n . »Diego, Wini k - 'u j .« Si e neigt e sic h z u ih m herab . Ihre Lippen sanken auf seine n Mun d .
    Wundersame Berührun g . Ihr e Haar e hüllte n si e beid e ei n . Wie ein e Zaubergrotte , dacht e e r . Zauber . Da s Wor t hallt e i n ih m . Er erstarrte .
    Si e ho b ihre n Kop f . »Was hast du?«
    »Die Männer aus Tayasa l . Wer waren sie?« Er sprach mühsa m . Sein e Lippe n schiene n z u glühe n . »Mi t ihne n wars t du auc h i n K'ak'as - 'ich?«
    »Prieste r Cha'acs . Ic h hab e si e mi r nich t ausgesuch t .« Sie zuckte mit den Schulter n . Das Kruzifix tanzte über seine Brus t .
    »I n K'ak'as - 'ic h hab e n si e mic h vorgeschickt . Z u Mujanek . Dem Finstere n . Du kennst ih n . Ic h sollt e ih m ein e Tinktu r abliste n . Es gelan g nicht .« Ih r Lächel n schwebt e übe r ihm . »Abe r warum frags t d u . Laß uns alles vergesse n . Auße r di r un d mir .«
    »Un d Chacbalam?«
    »Wa s is t mi t ihm? « Ihr e Stimm e klan g au f einmal kummervoll .
    Es betrübte ihn, an ihren Schmerz zu rühre n . Abe r e r konnte nich t anders . »Wi e kanns t d u ih n liebe n - un d mich?«
    »Wi e törich t d u fragst . Ja , auc h dara n erkenn e ic h dic h .« Sie lächelte . »Die Liebe der Zwillinge ist etwa s gan z anderes . Keine Leidenschaf t de r Leiber . Sondern ein Band, das die Seelen verknüpft .«
    Auc h e r lächelt e jetzt . Erleichterung durchströmte ih n . Keine Leidenschaf t verban d si e mi t Chacbala m . Kein e blutige Verschwörun g mi t de n Priester n Cha'acs . S o lang e hatte n ihn Sorg e un d Verdach t gequäl t . Nu n löst e sic h alle s auf , i n Ixquics milde m Schein . Nu r ei n Argwoh n wa r gebliebe n . De r ärgst e von alle n . Und der sonderbarste daz u .
    »Al s d u aufbrachst , mic h z u suche n .« E r kämpft e gege n seine Benommenhei t a n . » W ies o konnt e Chacbala m dic h nicht begleiten?«
    Si e richtet e sic h nebe n ih m au f . »Mein Zwilling, schon wieder? Warum beschäftigt er dich so sehr?« Durchdringend sah si e ih n a n . Auf einmal beunruhigt, wie ihm schie n .
    »Weil es mich erstaunt. Du machst dich auf eine gefahrvolle Reise, und Chacbala m ...«
    »E r konnt e mi r nich t meh r helfe n . Sein Leben war verwirk t .« Si e sagt e e s mi t tonlose r Stimme . Ihr Gesicht sah auf einmal gra u au s . Trostlos , hoffnungslos .
    E r dran g nich t weite r i n sie . Nu n beschämt e e s ihn , da ß er überhaup t gefrag t hatte . Abwegiger Argwohn, dachte er. Da ß sie aufgebrochen sei, den Geliebten aus alter Zeit herbeizuhole n . Dami t di e Zwillingsseel e sic h i n ih m verkörper n konnte, nachde m de r Brude r au f de m Alta r de s Lahki n geopfer t worden war . Ei n metap h ysisches Komplot t . E s konnt e nich t sei n . Oder doch?
    Wiede r neigt e si e sic h

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