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Die Maya Priesterin

Die Maya Priesterin

Titel: Die Maya Priesterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Gößling
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des Neuen Bundes. Eue r edelste s Blut , Vergieß t es zu m Ruh m de r Schlange . Zu r Erneuerun g eure r Wel t . Verströmt e s a m T a g de r Fledermaus . Un d Tayasa l se i eue r Neue s Reic h.«
    Auc h de r Lahki n erho b sic h nu n . Inmitten der Lichtsäule stan d er , ei n vergoldete r Greis . »Maya von Tayasa l .« Er krächzt e es . »Di e Forme l de r Wiederkehr , wi r besitze n sie wiede r . Di e Götte r habe n si e un s auf s neu e geschenkt . Niemals meh r müsse n wi r au f Wanderschaf t gehe n . Nich t meh r mit unsere n Körper n . Unser e Seele n werde n stat t ihre r reisen , zum End e de s Baktun s . De n Götter n se i Dan k . Un d ihre m Bote n .« Er ho b di e Recht e un d deutet e au f Dieg o . »Erheb t Euch , Bruder Pferd . Tretet vor die Throne und überreicht mir die Formel der Wiederkehr . Wie die Götter es Euch aufgetragen habe n .«
    Dieg o richtet e sic h auf . Auch Ixkukul hatte sich auf ihrem Socke l erhobe n . Feierlic h sahe n all e dre i au f ih n hinab .
    E r humpelt e auf die Throne z u . I n seine m Rücke n spürt e er die Blicke der Hunderte von Maya, deren Schicksal sich in diese m Momen t entschied . Ihres , dacht e er , nich t meines . Er hatt e geahnt , da ß de r Lahki n di e Botschaf t s o auslege n würde . Un d dennoch , alle s würd e sic h zum Guten wende n . Sei t Tagen wa r dies e Überzeugun g i n ih m gewachse n . Warum sollten sie auc h ih n opfer n wollen , de n Bote n de r Götter ? Un d ga r noch gege n seine n ausdrückliche n Willen ? Nein , si e würde n e s nicht wage n .
    E r tastet e nac h de n Blätter n i n seine r R ob e . Di e Forme l der Wiederkehr . Ei n Sonnengottprieste r hatt e ih m gester n die Botschaf t überbrach t . Der Lahkin berief die Versammlung der Edelste n ein . Be i diese r Gelegenhei t sollt e ih m der Pferdegottprieste r di e Forme l überreiche n . Als o hatt e Dieg o sie ei g enhändi g noc h einma l aufgeschriebe n . Schließlic h kannt e er sie auswendig, seit jenem Ta g . Anfangs hatte sich seine Hand gege n di e ungewohnt e Schrif t gesträub t . Doc h mi t j ede r Zeile war es besser gegange n . E s mußt e gehen , auc h ohn e Jul k i n .
    Er humpelte auf d i e schwarze n Socke l z u . Di e Forme l würde e r nu n überreichen , doc h da s uralt e Buc h behiel t e r zurück . Es war sein letzter Trump f . Nu r fü r all e Fälle . Abe r si e würde n sich nich t a n ih m vergreifen , dacht e e r wieder . Sowenig, wie der Lahki n ode r de r Cane k ihre n eigene n Nacke n unte r das Opferbeil beugen würde n . Si e würde n ein e wohlerwogene Auswah l unte r de n Edelste n treffe n . Zu r Zufriedenhei t der Götte r un d de r Mächtige n vo n Tayasa l .
    Wi e wei t e s bi s zu r Mitt e de r Lichtun g war . Sei n Fuß schmerzte . Endlich stand e r unte r de n Throne n . Erns t sahe n der Cane k un d de r Lahki n au f ih n herab . Er suchte Ixkukuls Blick, doch vergeblic h . Mi t hal b geschlossene n Auge n stan d si e vor ihre m Thron , wi e i n Trance .
    E r zo g di e zusammengerollte n Blätte r hervor . »Di e Botschaft de r Götte r . Hie r is t sie , Brude r Sonn e .« Er mußte sich strecken, um die Hand des Lahkin zu erreiche n . »Ein e Abschrift , genauer gesagt . Aus dem uralten Buch, in dem Euren Ahnen einst das Geheimni s offenbar t wurde .«
    De r Lahki n nickte . »Ic h dank e Euch , Brude r Pferd . I m Namen de r Prieste r un d de r Edelste n vo n Tayasa l . Un d nu n kehr t an Eure n Plat z zurück .« E r öffnet e di e Roll e un d began n i n den Blätter n z u lese n .
    »Verzeiht , Brude r Sonn e .« Dieg o mußt e de n Kop f weit zurücklegen, um das Gesicht des Lahkin zu sehe n . Eine un b ehaglich e Haltun g . Al s biet e e r sein e Kehl e dar . »Nicht nur dies e Blätte r soll t Ih r erhalte n .«
    De r Lahki n sa h vo n seine m Blat t au f . Zerstreut blickte er hinab . Al s müss e e r sic h ers t besinnen , we r de r bärtig e Mann dor t unte n war . »Wa s als o noc h ... ? «
    Unru h e stieg in Diego au f . De r Lahki n schie n nicht verstande n z u habe n . »Di e Götte r befahle n mir , Euc h auc h das Buc h z u überreiche n . Da s Origina l au s früheste r Zeit .« Er mußte schlucke n . »Nachdem ihr Gebot erfüllt, der Neue Bund besiegelt ist .« E r verspürt e de n überwältigende n Drang , sic h a n di e Kehle zu fasse n . Doc h e r bezwan g sic h .
    »Danach? « Di e Auge n de s Lahki n weitete n sic h . Einen Momen t lan g sa h e r noc h au f Dieg o herab . Dann wandte er sich

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