Die Maya Priesterin
durc h die Entfernun g verkleiner t un d doc h ei n Riese . Zu seinen Seiten die Hohepriesteri n un d de r Lahkin , ei n goldene r Zwer g . Ixkukuls Auge n ware n geöffnet . Unverwand t sa h si e ih n a n . Voller Liebe, voller Vertraue n . Ode r bildet e e r sic h da s nu r ein ? E s wa r so weit , s o furchtba r weit , vo n ih m z u ihr . Un d doc h schie n e s ihm nun , al s nick e si e ih m z u . Gemeinsam werden wir fliegen. Alles wir d gu t . Er hörte die Worte, mit ihrer Stimme, als stünde sie nebe n ihm .
E r erwidert e ihre n Blick . So sei es. Da schoß ihm ein Gedanke durc h de n Kopf , s o unerwartet , da ß e s ih m de n Ate m benah m . Julki n , dacht e e r . Herausfinden, wann er zur Welt ka m . Di e Zahl seine r Ankunft , i n diese m Lebe n .
Tie f i n Gedanke n senkt e e r de n Kop f . Es war, als biete er bereits seinen N acke n dar .
6
Scho n vo n weite m sa h Dieg o de n junge n Priester . Mit wehende r Rob e eilt e e r übe r de n heilige n Plat z . Wi e seltsa m er sic h verhielt . Sa h sic h u m , nac h link s un d rechts , al s f ü rcht e er sic h vo r Verfolger n . Dabe i schritte n ei n halbe s Dutzend Sonne n gottprieste r i n geringe m Abstan d hinte r ih m her . Wieder un d wiede r späht e e r hinübe r zu r Pyramid e Cha'acs . Al s könne er nicht glauben, was er dort sa h . De n goldene n Rin g der Belagerer . Di e graue n Horde n au f de n Stufe n darüber . Wi e eine ungeheur e Wolk e sa h die Festung des Regengottes aus, umfange n vo n eine m Rin g au s schiere m Lich t .
Au f de m Dac h seine s Tempel s beugt e sic h der Pferdegottprieste r vor . Der junge Priester war stehengeblieben, i n de r gleißende n Sonn e mitte n au f de m Plat z . Ebenso die sechs Goldene n , wenig e Schritt e hinte r ihm . Wi e auffälli g e r war . Mit seine r blasse n Haut , de m falbe n Haa r übe r de r schwarze n Rob e . Die gleiche Maskerade, dachte Diego, wie der Häscher an Eins Aha u . Abe r wozu ? We n versuchte n si e diesma l z u täuschen?
I m Grund e wa r e s ih m gleic h . Solang e e r hie r obe n au f dem Tempeldach saß, bekümmerte ihn kaum etwas. Beinah e z u jeder Stund e zo g e s ih n nu n hie r empo r . Halb e Tag e verbracht e er unte r de m So n n ensege l . Über der Verheißung der Wiederkehr meditieren d . Im Angesicht Tayasals, seiner düstere n Schönheit, schie n ih m di e Botschaf t de r Götte r meh r un d meh r wah r .
S o verran n di e Zeit . Di e letzte n Tage , Stunde n vertropfte n . Di e goldene n Kriege r bewachte n ih n be i Ta g un d Nacht . Anfang s hatt e e r noc h au f Fluch t gesonnen , vo r alle m i n den Näc h te n . Wenn er schlaflos auf seinem Haufen Lumpen lag, den Überreste n seine r Lagerstatt . Ode r wen n e r au s wirre n Träumen auffuhr , schweißüberströmt . Gefahr ! zischt e dan n di e vertraute Stimm e i n seine m Inner n . D u muß t fliehen ! Dei n Lebe n retten, solang e e s n o c h geht . Abe r e s gin g j a nich t mehr , scho n lange nich t meh r . Ixkuku l verlassen ? E r bracht e di e Kraf t nich t mehr au f . Un d wi e auch ? Humpelnd , au f Krücken , ode r vo n seinen Diener n durc h di e Stad t geschleppt ? Nein , e s wa r au s . Da s Ende, de r Neubegin n . E s wa r vorbei , un d e s began n ers t . Sechs Edznab, dachte er, der Flug der Seelen, übermorgen scho n .
Unverwand t sa h e r au f de n heilige n Plat z hinab . Nu n setzte sic h de r jung e Prieste r wiede r i n Bewegun g . Abe r wa s wa r das? Diego erhob sic h . Stemmt e sic h au f sein e K r ücken und humpelt e zu m Ran d de s Dache s . Doc h z u spä t . Ebe n tra t der junge Priester in den Pferdegottempel ein, drei Schritte unter ihm . Di e goldene n Krieger , di e ih m gefolg t waren , blieben drauße n be i de n Wächter n zurück .
Was hatte das zu bedeuten? Unruhe stie g i n ih m au f . Er humpelte zur Luke und kletterte die Strickleiter hinab, in sein Privatgemac h . Die Krücken hingen an ihm herab, klappernd wie Knoche n . Keuchen d stützt e e r sic h darau f un d wandt e sic h um zu r Tü r .
Beinahe hätte er aufgeschrie n . Vo r ih m s t and der junge Priester . Ei n Schlächte r Cha'acs , dacht e Diego , gedunge n von B'ok - d'aanto j . E r packt e sein e Krücke n feste r . Zumindes t würde e r kämpfe n .
De r jung e Prieste r lächelt e zaghaf t . E r ho b ein e Han d wi e zum Gru ß . Sein e Auge n strahlte n .
»Fra y Cristo!«
»Ehrwürdiger Pate r . Ic h bi n zurück .«
»Ic h - ic h seh e es .« Noc h imme r
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