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Die Maya Priesterin

Die Maya Priesterin

Titel: Die Maya Priesterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Gößling
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vermocht e e r e s kau m zu glaube n . E r humpelt e nähe r z u Cristóba l . Der kleine Taufprieste r war f sic h vo r ih m z u Bode n . Da erst begriff e r . Fray Crist o wa r wirklic h zurückgekehrt .
    »Abe r sag t doch , Vater , wa s is t Euc h geschehen? « Knien d sah Cri stóba l z u ih m au f . Schrecke n malt e sic h i n seine r Miene , je länge r e r de n Pate r musterte . »Eue r Fu ß . Und dann die Narben au f Eure n Wange n - woher?«
    »Yaxtu n . Ei n Anfall . Ich bitte dich, Frater, steh au f .«
    Cristóba l erho b sic h . Noc h imme r starrt e e r de n Pate r a n . So entsetzt , al s o b e r eine n Verwandelte n vo r sic h säh e . J e länger Cristóba l i h n ansah , dest o meh r stie g Diego s Bestürzun g . Als hätt e de r Taufprieste r ih n au s eine m Trau m geschreck t . Oder ärger noc h . Al s hätt e Fra y Crist o ih n wahrhafti g ertappt , be i den verworfenste n Laster n .
    »Und all das hier - die Verwüstungen?« Der Taufpriester deutete auf den Boden, die zerhackten Mosaike n .
    »E s zeigt , wi e nah e ic h de m Zie l wa r . D a abe r schlu g der Sata n zurück .«
    »Der Satan, ehrwürdiger Pater?«
    » B'ok - d'aanto j . Sein e graue n Teufelsprieste r habe n diese Verwüstung angerichte t . Seitde m herrsch t beinah e Krie g hier . Ei n üble r Rückschla g . Schlechte Zeiten für die Botschaft der Liebe .«
    Dieg o erschauerte . Wie geschmeidig er in die frühere Rolle geschlüpf t war . Verra t a n Ixkukul , unsere r Liebe , dacht e er . Abe r e s hal f nichts . Tie f i n seine m Inner n regt e sic h di e alte Hoffnun g . Un d wen n e s doc h noc h ein e Ausfluch t gab ? Das nackt e Lebe n z u retten , de m Opferbei l z u entrinnen , i m letzten Momen t .
    »Also berichte, Fray Cristo, warum bist du zurückgekehrt?« Er legte dem Taufpriester einen Arm um die Schulter n . »Welche Nachricht bringst du?« Er zog ihn mit sich, ins Gemach der Gehilfe n .
    »Geradeweg s bi n ic h zu m Kloste r zurückgekehrt , Va te r . Wie Ih r e s befahlt . Unter mancherlei Mühen und Gefahre n . Doch mit de r Hilf e de s Herr n ka m ic h rasc h vora n . Als wandelte ein Engel vo r mi r au f meine m Pfad .«
    Nah e de r Lagerstat t de s Fallensteller s bliebe n si e stehe n . Yaxtu n la g au f seine r Matte , i m Dämm erschla f wi e beinahe stets . De r Mestiz e abe r hockt e i n seine m Winkel , aufrech t und hellwac h . Sei n glühende r Blic k verriet , wi e weni g ih m die Rückkeh r Cristóbals gefie l .
    »Ei n Engel , nu n gut .« Der Pater hatte Mühe, seine Ungeduld z u bezwinge n . »Du erreichtes t als o da s Kloste r - wa s dann?«
    »Ic h fie l vo r de m ehrwürdige n Ab t au f di e Kni e . Gemeinsam betete n wi r un d sange n zu m Lobprei s de s Herr n .«
    »Wohlgeta n . Dan n gabs t d u ih m de n Brie f . Un d wa s geschah darauf?«
    »De r ehrwürdig e Ab t la s Eur e Zeile n . I n meine r Gege n war t . E r wirkt e bestürzt .«
    »Bestürzt? « Dieg o verspürt e de n Drang , Fra y Crist o zu schütteln . »I n de m Brie f befan d sic h ei n zweite s Schreibe n . Der Ab t sollt e e s n ac h Ro m sende n . Unmöglic h kan n e r vo n dort scho n Antwor t erhalte n habe n . Nun sprich schon! Warum hat Pedr o dic h z u mi r zurückgeschickt?«
    »Bitt e verzeih t .« Cristóba l wispert e es . »Ic h bi n nu r ein kleiner Mönc h . Vo n de n geheime n Dinge n wei ß ic h nichts .« Sein e Lippe n bebte n .
    »Scho n gut , scho n gut« , brummt e Dieg o . »Erzähl e einfach, Fray , ic h hör e z u .«
    » D e r Monsignor e weilt e noc h i m Kloster . Jene r Giovanni Batisto , u m dessentwille n ... Ih r wiß t schon , ehrwürdiger Pater ...« E r verstummt e abermal s .
    »Ja , ic h wei ß . Pedr o wollt e nicht , da ß ic h mi t ihm zusammentra f .«
    »S o is t es .« Cristóba l errötete. »De r ehrwürd i ge Abt ließ den Monsignor e rufe n . Ic h wollt e mic h zurückziehen , doc h e r befahl mi r z u bleibe n . I n meine r Gegenwar t la s de r Monsignor e den Brie f . Ei n enge r Vertraute r de s heilige n Vaters , wi e i m Kloster gemunkel t wird . Un d ic h glaub e es . Wie gebieterisch s e in Blick, sei n ganze s Betrage n . Wi e ede l sein e Gestalt . Wie rasch sein Geis t Zusammenhäng e erfaßt , vo n dene n unsereins ...«
    »E r la s de n Brie f . Wa s dann?«
    »Sei n Gesich t wurd e gra u wi e Stau b . E s wa r erschreckend anzusehe n . Sein e Han d mi t de m Brie f erbebte , doc h nu r für eine n Momen t .« Fra y Crist o sa h z u Dieg o auf . Seine Augen

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