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Die Maya Priesterin

Die Maya Priesterin

Titel: Die Maya Priesterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Gößling
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Zitter n überlief ihn , vo n de n Schulter n abwärts , dan n san k sei n Kop f zu r Seite .
    Diego s Han d glit t vo n de r Schulte r de s Mestize n . Er war viel z u be s türzt , u m irgen d etwa s z u denke n . Noc h imme r hielt Herná n di e Kehl e de s Taufpriester s umfaß t . Doch sein Griff war erschlafft . Nun sackte die ganze kleine Gestalt zusamme n . Hernán s Kopf sank auf Cristóbals Gesich t hinab . Seine Schultern, sein Rücken bebte n .
    Reglo s kniet e Dieg o nebe n de n beide n un d sa h si e a n . Wirre Bilde r scho s se n ih m durc h de n Kop f . Wi e e r i m Trau m mit Herná n gerunge n hatte . Wie er mit dem Taufpriester wahrhaftig gekämpf t hatte , i m dunkle n Schuppe n vo n Sa n Benito . Wi e die beide n nebeneinan d e r gestande n hatten , damals , au f de r anderen Seit e de r Schluch t . Wi e e r z u ihne n hinübe r gewandelt, gehangel t war .
    E r beugt e sic h vo r un d legt e Herná n ein e Han d au f den Hinterkop f . Al s ließ e sic h s o da s Feuerma l verberge n .
    Mei n Teufel , mei n Engel , dacht e e r . Nun ist es wahrhaftig vorbe i .
     

7
     
     
    Und wenn alles ganz anders war? In tiefer Nacht fuhr er aus de m Schla f . Wenn Ixkukul alles eingefädelt hat, von langer Hand? Wenn sie mich nur deshalb herbeigelockt hat, damit ich sie aus ihrer düsteren Gasse, dem verfallenen Tempel befreie? Damit ich ihr den Weg ebne zum Thron der Hohepriesterin? Konnt e e s sein ? Da ß alles , alle s abgekarte t wa r - ihre Liebeszeichen, Julkins Hilfe, die Formel der Wiederkehr?
    Sei n Her z hämmerte . E r starrt e in s Dunke l . In wildem Wirbel tanzt e n di e Bilde r vo r ih m vorbe i . Un d ordnete n sic h z u einem Muste r de s Argwohns , de r ih m di e Kehl e verschnürte .
    Wen n si e ih n vo n de r Missio n nac h Tayasa l gelock t hatte, dacht e er , nich t wei l si e ih n liebte , sic h seine r erinnert e aus einem früheren Lebe n . Sondern einzig deshalb, damit er hier in Tayasa l i n di e Roll e de s Pferdegottpriester s schlüpfte ? Abe r wie hätt e si e wisse n sollen , dacht e e r dann , da ß ic h di e bizarre Geschicht e überhaup t kannt e - vo n Cor t és , dem zurückgebliebenen Pferd, dem Versprechen, es ein e s Tages abzuholen?
    E r überlegt e fieberhaft . Doch, es konnte sei n . Si e konnte gewuß t haben , da ß dies e Überlieferun g i n Do n Ramóns Notizhef t verzeichne t war . Si e konnt e soga r dafü r gesorgt haben , da ß e r da s Hef t i n de r Kapellenruin e fan d . Un d al s e r sich da n n entschloß , ih r tatsächlic h nac h Tayasa l z u folgen , mußte si e d a nich t annehmen , da ß e r sic h au f da s alt e Versprechen berufe n würde , da s Herná n Corté s eins t de m Cane k gegeben hatte?
    Ja , dacht e er , s o kan n e s gewese n sei n. Wahrhaftig. Aber weiter! Selbst wenn sie voraussah, daß ich in die Maske des Pferdegottprie s ters schlüpfen würde - wohe r sollt e si e wissen, da ß ic h au f Julki n treffe n würde ? Diesma l mußt e e r nich t einmal überlege n . Di e Antwor t la g au f de r Han d . Julkin wohnte neben dem Tempel Ixquic s . E r liebt e Siyil , un d e r kannt e Ixkukul . Also konnt e si e de n kleine n Bücherprieste r z u ih m geschick t habe n . Mi t de m Auftrag , de n weiße n Man n z u lenken , Schrit t für Schrit t . Bi s hina b i n da s Gewölb e unte r de r Bücherpyramide , wo Julki n schließlic h da s uralt e Bu c h fan d . Dari n di e Botschaf t der Götter , di e nu r z u gena u Ixkukul s Hoffnunge n e ntsprach : Ixquic di e mächtigst e Götti n de r Maya , nich t wenige r bedeuten d als Aha u . S o da ß de m Lahki n nicht s andere s übrigblieb , al s Ixkukul zu r Hohepriesteri n z u erkläre n .
    Wa s ab e r hie ß da s fü r di e Forme l de r Wiederkehr ? Der Schwei ß brac h ih m au s . Hatt e Julki n selbs t ode r ei n anderer Helfe r Ixkukul s di e Amphor e i m Gewölb e versteckt ? E r mußte schlucke n . Grausige r Gedanke . Da ß auc h di e Forme l eine Fälschun g war . Daß Ixkukul blutig R ache nahm, an der obersten Priesterschaft, dem gesamten Adel Tayasals. Da ß si e alle s nur ersonne n hatte , dami t di e Edelste n de r May a sic h bereitwillig auslösche n ließe n . Da ß nieman d zurückkehren , kei n Geköpfter sic h wiederverkörper n würd e . Worau f di e Mach t allei n i n ihre Händ e fiele . Ixkukul , dacht e er . Königi n de r May a . Hohepriesteri n vo n Tayasa l .
    E r la g i m Dunkeln . Sein Herz rast e . Sein e Deck e wa r na ß vor Schwei ß . Konnte es sei n ...

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