Die Maya Priesterin
Köpf e a b un d öffnete n eine r de s andere n Fleisc h . S o da ß die Arm e u n d Bein e wirbelte n un d di e Köpf e un d di e Herzen , und dann setzten sie alles wieder an seinen Or t . Und lachte n .
Ihre Begeisterung sprang auf die Herren von Xibalb á über . Es sah so leicht aus, sterben, wieder erwachen, als wäre gar nichts dabe i . »Tu t e s auc h be i uns! « fordert e Einstod . »Öffne t unsere Brust!« baten Siebentod und all die andere n .
»Wie Ihr wollt«, sagte er und spürte den Schauder des nahen Sieges . »Und danach sollt Ihr wieder erstehe n . Wi e den n sonst? Gib t e s den n To d fü r Euch , di e Ih r Herre n de s Tode s seid?«
Dan n packte n si e Einstod , de n oberste n Herr n vo n Xibalbá . Si e risse n ih m da s Her z herau s . Ebens o ergin g e s Siebentod, seine m mächtige n Vertreter . Un d dan n tanzte n si e den Jaguartan z un d zerstampfte n di e Herze n de r beide n Herre n . Im Trau m spür t e e r unte r seine n bloße n Füße n da s Her z . Wi e es zuckte . Zerplatzte . Ein blutiger Bre i . Niemal s würde n Einstod un d Siebento d erweck t werde n .
Die anderen aber, die geringeren Todesgötter, warfen sich vor de n Zwillinge n z u Bode n . U m Gnad e flehen d .
»Eue r Leb e n wolle n wi r schonen« , sagt e er . I m Trau m schien e s gan z normal , s o z u spreche n . »Abe r di e Zeite n Eure r Macht un d E u r es Glanzes sind vorbe i . Nu r di e Geschöpf e de s Dickichts und der Wüste sollen Euch künftig noch gehöre n . Kei n reines Blut sollt Ihr bekomme n , nu r ei n weni g Saf t vo n de n Bäumen sol l Eure n Durs t forta n linder n . Di e Töchte r de s Lichte s un d die Söhn e de s Lichte s werde n niemal s meh r Eue r sei n .«
Nac h diese n Worte n ergrif f e r di e Händ e seine s Bruders . Scho n schwebte n si e empor . Erhoben sich über die Köpf e der geschlagene n Herre n vo n Xibalb á . Mitte n herau f in s Licht stiege n sie , i n di e Höhe n de s Himmels . Zu m Mon d wurde Ixbalanqué, zu r Sonn e e r selbst , Huhnapú . Gleißendes Licht verströmte er, eine Wärme, die ihn selbst bis in sein Innerstes durchdran g . Kraftvoll e Strahle n ginge n vo n ih m aus , i n alle Richtunge n de s Himmel s un d de r Erde . Di e Strahle n spreizten sic h vo n ih m ab , e r spürt e e s i m Trau m .
D a hört e e r ei n leise s Lache n . Hell wie Vogelzwitschern, nebe n seine m rechte n Oh r . Mühsa m öffnet e e r di e Au g e n . Noch imme r umfin g ih n de r Traum . Langsa m nu r dämmert e ihm , wo e r war .
E r la g i n seine r Hängematte , i m Heilhau s de r Männe r . Die Arme seitlich emporgereck t . Auc h sein e Bein e ware n lang ausgestreckt . Un d s o wei t wi e möglic h gespreizt .
Da s Lache n nebe n ih m wurd e lauter . Rasc h legt e e r seine Bein e übereinande r un d verschränkt e di e Arme . E r hatte geschlafe n un d geträumt . Wa s ga b e s d a z u lachen ? E r wandte de n Kop f zu r Seit e un d sa h i n Ixtz'ak s Gesich t .
Si e lacht e noc h immer . Abe r si e blickt e ih n überhaup t ni c ht a n . Sonder n sa h a n ih m vorbei , zu m Fußend e seine r Matte .
Verwirr t folgt e e r ihre m Blick . Jetzt erst begriff er. Seine Bein e . E r hatt e si e bewegt , gespreizt . I m Trau m wa r e r die Sonne gewese n . Noc h imme r fühlt e e r ihr e mächtig e Wärme .
Auc h i n seine n Bein e n . Prüfen d zo g e r si e a n . Streckte sie wiede r aus . D a spürt e e r ei n schmerzhafte s Kribbeln , ein Steche n wi e mi t tausen d Nadeln , vo n de n Füße n bi s z u den Hüfte n hinau f .
»Gu t geträum t is t hal b geheilt« , sagt e Ixtz'ak . »Aber noch seid Ih r nich t gesund , weiß e r Man n . Bis Ihr wieder auf Euren Beinen stehe n könnt , werde n di e göttliche n Jaguarzwilling e noc h einige Mal e durc h Xibalb á reise n .«
Si e beugt e sic h vo r un d legt e ein e Han d au f sei n Bei n . Ihr Lächel n wa r erlosche n . Wieder wirkte sie geschäftig und konzentr i ert . Prüfen d fuh r ihr e Han d a n seine m Schenke l hinau f . E r hiel t de n Ate m a n . I m Trau m mocht e e r Huhnap ú gewesen sein , de r nachmalig e Sonnengot t de r May a . Aber nun schien es Diego , al s hätt e si e ih m dies e Kraf t eingeflößt .
»Könn t Ih r jetz t etwa s spüren?«
»E ur e Han d ...« E r mußt e sic h räusper n . »Ihr habt die Kraft de r Sonn e i n Eure n Fingern , Ixtz'ak .«
»Wi e weni g Ih r versteht , weiße r Man n .« Wieder blitzte ihr spöttische s Lächel n auf . »Mein e Heilkraf t komm t
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