Die Maya Priesterin
sein e Händ e hielt , schlu g ih m hefti g au f die Stir n . S ei n Kop f san k zurück . Für einen Moment wirbelten Lichter vor seinen Auge n . Aber die Gnade einer Ohnmacht blieb ih m versagt . E r spürte , wi e de r Opferprieste r da s Ban d um seinen Unterleib schlan g . Schaudernd erinnerte er sich, was Hernán erzähl t hatte . Wi e de r alt e Regengottprieste r de n Phallus seine r Opfe r zerfetzte , wei l die s de m Regengot t Cha'ac wohlgefälli g war . Ein e Han d ergrif f sei n Schamglie d und fixiert e e s unte r de m Ban d . Da durchfuhr ihn eine Eingebun g . Teuflische Verdrehung, dachte e r . Warum schlit zte n die Satanspriester ihre männlichen Opfer ausgerechnet dort unten auf? Als ob sie den Weibern ihr Monatsblut neideten! Oder als o b si e versuchten , mi t de r Opferkling e da s Mysteriu m des Mondblutes nachzuahme n .
Opferklinge , hallt e e s i n ih m nac h . Blutig e s Ritua l . Daher auc h da s Massake r vo n Sa n Benito , dacht e er . Ein e Assoziatio n .
Unlogisch , da s spürt e e r sofort . Denn die Mörder von San Benit o hatte n nich t di e Scha m ihre r Opfe r aufgeschlitzt . Sondern dere n Brust . Außerde m ware n di e Hälft e de r dortige n Op f er wede r Weiber ... Sei n Ate m stockte . Wede r Weiber . Noch Männe r . Sonder n ...
Imme r rascher , imme r härte r wummerte n di e Trommeln . Fordern d klan g ih r Rhythmus , fiebri g un d mitleidlos . Nun setzten auch noch Flöten ein, ein Gewinsel aus Knochenpfeifen un d Musc h eltöne n . Mondblut, dachte Diego wieder. Nich t von Weiber n . Nich t vo n Männer n . Sonder n ... Sein Herz begann wie wild zu schlage n . Jagende r selbs t al s di e Tön e de r Trommeln . Ixkukul , dacht e er . Vielleicht bekommen wir doch noch eine Chance .
Wiede r ho b e r de n Kop f . Hochaufgerichtet stand der Opferprieste r übe r ih m un d schwan g sei n schwarze s Messe r in de r Luft . D a ri ß Dieg o mi t eine m Ruc k sein e Händ e lo s und richtete sich au f . »Wartet , hör t mic h an!«
De r Opferprieste r erstarrt e i n de r Bewegun g . Diego legte sein e n Kop f i n de n Nacke n . De r Lahki n hatt e sic h bereit s von seine m Thro n erhobe n un d starrt e z u ih m herab . Währen d die Trommel n imme r rascher , imme r härte r donnerten , wi e da s Herz eine s Riesen , de r nac h lange m Schla f erwacht .
Endlic h ho b de r Hoheprieste r ein e Han d . Das Wummern der Trommel n erstarb . Da s Winsel n de r Flöte n verebbte . Dieg o stieß de n Prieste r z u seine n Füße n beiseit e un d spran g au f de n Altar .
»Hört mich an!« wiederholte e r .
Fü r eine n Momen t stan d e r einfac h schweigen d da . Plötzlich fühlt e e r wiede r de n Schwinde l . Wi e hoc h obe n si e hie r ware n . Auf dieser titanischen Teufelspyramide. Ei n heiße r Win d pfiff übe r di e Plattfor m . Noc h brennende r ware n di e Blick e der beide n Männer , di e vo r ihre n Throne n standen , nu n beinah e in eine r Höh e mi t ihm . De r greis e Lahki n un d de r jung e König .
»Ich bin gekomme n ...« Laut schallte seine Stimme über den weite n Plat z . Mi t eine r Han d ri ß e r da s Ban d vo n seinem Unterleib, fast ohne es zu bemerke n . Z u seine n Füßen, vertrauensvoll aufblickend, kauerten Fray Cristo, der Fall e nstelle r un d Herná n . »... gekommen , u m endlic h das Verspreche n einzulösen , da s wi r Euc h vo r viele n Jahren gegebe n habe n .«
Der Lahkin starrte ihn a n . Entsetzen in den Augen, seine schmale n Lippe n geöffne t z u eine m stumme n Schre i .
»Welche s Versprechen? « Zu m ersten Mal hörte er die Stimme de s Canek . Dunkel , volltönen d . Ei n weni g verhangen , als sprech e e r au s de n Tiefe n de s Traums .
»Damals , edle r Canek , habe n wi r a n Eure m Hof e ei n Pferd zurückgelasse n ...«
Der Canek erbleichte. Nie hätte Diego es für möglich ge h alten , da ß ei n Mensc h vo n s o dunkle r Hautfarb e sic h derart entfärbte . Noc h einma l wollt e e r da s Wor t ergreife n . Doc h da war der Lahkin bereits von der Stufe der Throne herabgesprunge n un d war f sic h vo r ih m i n de n Stau b .
Di e Meng e unte n began n z u raune n . » E r is t gekomme n ... Er wird uns erlöse n ... O ih r Götter!«
Abermal s ho b Dieg o seine n Blick . Selbst der Canek beugte vor ihm das Haup t . Lachhaft , dacht e de r Pate r . Da stehe ich nack t un d zerschunde n au f diese r kolossale n Pyramide . Beinahe hätte n di e Teufelsjü n ger mir das Herz aus dem Leib geschnitte n . U m nu r de
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