Die McDermotts 01 - Niemals
einstellen.«
Nachdem das erledigt war, gab Joyce der Stute einen leichten Schenkeldruck und folgsam lief Goldy los. Nach einer Runde im Schritt folgten ein paar Durchgänge im Trab, die sie problemlos absolvierte.
Callan saß auf dem hölzernen Zaun und schaute ihr zu. Sein Blick blieb auf Joyces Becken haften, das sie anmutig im Schrittrhythmus des Tiers hob und senkte. Obwohl er sich krampfhaft bemühte, an etwas anderes zu denken, hatte er plötzlich nur noch ein Bild vor Augen: Er sah sich unter ihr liegen, geschmeidig bewegte sie sich auf und ab, während seine Hände ihre Hüften festhielten und ihr das Tempo vorgaben.
»Bist du jetzt zufrieden, McDermott?«, riss Joyce ihn unvermittelt aus seinem Wachtraum.
Sekundenlang schaute er sie an, betrachtete ihr erhitztes Gesicht, ihre Haare, die sich ein wenig zerzaust über ihre Schultern schlängelten. Irgendwie passte ihr Aussehen genau zu den Gedanken, die er soeben gehabt hatte, und sein Mund wurde trocken. Abrupt sprang er vom Zaun. »Ja, aber sei trotzdem vorsichtig«, murmelte er mit leicht belegter Stimme. »Keine halsbrecherischen Aktionen, deine Großmutter bringt mich um, wenn dir etwas passiert.«
Er wandte sich zum Gehen und dachte frustriert daran, wie zutreffend seine letzten Worte waren.
6
Nachdem Callan verschwunden war, ritt Joyce noch eine Weile im Kreis herum und beschloss dann, den Weg zum See zu wagen.
Wenig später hatte sie ihren Bikini unter ihrer Kleidung an, hatte ein Handtuch und ein paar andere Kleinigkeiten eingepackt, und war unterwegs zum Silver Lake. In gemächlichem Tempo trabte sie in Richtung der Silver Mountains, an deren Fuß der See gelegen war. Nach einer knappen Dreiviertelstunde hatte sie ihr Ziel erreicht, sie band Goldy an einem Baum fest und lief zwischen den Büschen hindurch zum Ufer hinunter.
Verdutzt schaute sie sich um. Es war Sonntag und sie hatte damit gerechnet, dass so wie früher eine Menge Leute hier sein würden, doch es gab nur ein paar vereinzelte Besucher. Als sie genauer hinschaute, erkannte sie zu ihrer Verwunderung Callan, der ein Stück weiter weg auf einer Decke lag und vor sich hindöste.
Sie überlegte kurz, ob sie sich woanders hinlegen sollte, aber dann sagte sie sich, dass das lächerlich war. Auch wenn sie sich nicht gerade gut verstanden, mussten sie trotzdem nicht so tun, als ob sie sich nicht kannten, also stapfte sie entschlossen auf ihn zu.
Als hätte er ihre Anwesenheit gespürt, hob er plötzlich den Kopf und schaute sie stirnrunzelnd an. »Sprosse – hast du nicht gesagt, du wolltest ausreiten?«
Seine Stimme klang überhaupt nicht begeistert und sofort bereute sie, dass sie zu ihm gegangen war.
»Bin ich ja, Goldy steht da drüben unter den Bäumen«, erklärte sie, während sie überlegte, ob sie sich umdrehen und einen anderen Liegeplatz suchen sollte.
Doch nun war sie hier, wenn sie sich jetzt demonstrativ woanders hinlegte, würde das auch komisch aussehen. Also breitete sie ihr Handtuch neben Callans Decke aus und streifte völlig unbefangen ihre Kleidung ab. Ohne zu bemerken, wie er sie anstarrte, warf sie ihre Sachen auf den Boden und lief in den See hinein. Nachdem sie eine Weile geschwommen war und das herrlich kühle Wasser genossen hatte, kehrte sie zu ihrem Platz zurück. Sie wrang ihre Haare aus, trocknete sich flüchtig ab und rieb sich dann mit einem Sonnenschutzmittel ein.
Währenddessen hatte Callan Gelegenheit, sie ausgiebig zu betrachten. Der Bikini betonte ihre schlanke Figur, bedeckte gerade so viel, dass noch ein wenig Raum für die Fantasie blieb. Das Höschen umspannte einen straffen, wohlgerundeten Po, das Oberteil schmiegte sich eng um ein Paar feste Brüste, die nicht zu klein und nicht zu groß, sondern genau nach seinem Geschmack waren. Ihre Haut war leicht gebräunt, sie sah samtweich aus, und nur zu gerne hätte er die Hand ausgestreckt, um festzustellen, ob sie sich auch so anfühlte.
Joyce legte die Flasche mit der Sonnenmilch weg und bemerkte im gleichen Augenblick Callans Blick. »Hör auf, mich so anzuglotzen, McDermott«, sagte sie amüsiert, und er zuckte zusammen.
Mit einem kleinen Grinsen ließ Joyce sich auf ihrem Handtuch nieder. »Ist gar nicht so viel los hier«, plauderte sie dann locker drauf los.
»Seit in Crystal City das neue Freibad eröffnet wurde, gehen die meisten Leute lieber dort hin«, murmelte er leicht verlegen.
»Was machen eigentlich deine Geschwister?«
»Jordan studiert und jobbt nebenbei in der
Weitere Kostenlose Bücher