Die McDermotts 01 - Niemals
legte den Besen beiseite und kam langsam auf sie zu, sein Blick ließ keinen Zweifel daran, dass er es ernst meinte.
»Hör auf mit dem Unsinn McDermott, ich muss den Männern das Essen bringen.«
»Ich habe nicht damit angefangen«, erklärte er mit einem herausfordernden Lächeln.
Hektisch griff sie nach dem Wasserschlauch, der neben ihr auf dem Boden lag, und richtete ihn auf Callan. »Noch einen Schritt«, drohte sie.
»Sprosse, wenn du das tust, kannst du was erleben.«
»Tatsächlich?«
Er kam näher und mit einer schnellen Bewegung drehte sie das Ventil am Schlauch auf. Ein eiskalter Wasserstrahl schoss heraus und ergoss sich über ihn.
Einen Moment starrte er sie überrascht an, offenbar hatte er nicht damit gerechnet, dass sie das wirklich tun würde. Dann fing er sich wieder, stürzte auf sie zu und versuchte, ihr den Schlauch aus den Händen zu reißen. »Du kleines Biest.«
Sie rangelten einen Augenblick herum, was zur Folge hatte, dass Joyce Sekunden später ebenso durchnässt war wie er. Als sie bemerkte, dass sie gegen seine Kraft nichts ausrichten konnte, und er den Schlauch bereits erobert hatte, nutzte sie seine Unaufmerksamkeit und gab ihm einen festen Stoß. Er fiel rücklings in den Pool, hatte aber noch die Geistesgegenwart, ihren Arm zu packen und sie mit sich zu ziehen. Mit einem lauten Platschen landeten sie im Becken, ein Knäuel aus Armen und Beinen.
»McDermott, du Idiot«, rief sie prustend, als sie wieder auftauchte.
»Ich habe dich gewarnt«, knurrte er und tauchte sie kräftig unter. »Glaub bloß nicht, dass ich mir von dir auf der Nase herumtanzen lasse.«
Sie balgten sich eine Weile herum und schließlich hatte Joyce genug. »Es reicht jetzt«, erklärte sie und schwamm auf die Leiter zu.
Mit einem raschen Griff packte er sie am Fußgelenk und hielt sie fest. Er drehte sie um, drückte sie mit dem Rücken gegen die Poolwand. »Erst wirst du mir sagen, dass es dir leidtut«, verlangte er.
Trotzig schüttelte sie den Kopf. »Niemals.«
Für einen Moment schauten sie sich in die Augen, herausfordernd, beide entschlossen, nicht nachzugeben.
Dann fiel Callans Blick auf ihr weißes T-Shirt, welches nass und durchsichtig wie eine zweite Haut an ihrem Körper klebte. Es war mehr als offensichtlich, dass sie nichts darunter trug. Sofort erwachte ihn ihm der Wunsch, seine Hände auf ihre Brüste zu legen und mit den Fingern über die Spitzen zu streichen, die sich deutlich abzeichneten.
Abrupt ließ er sie los. »Ach vergiss es«, knurrte er unwirsch, »geh und bring den Männern das Essen.«
Irritiert über seinen plötzlichen Sinneswandel schaute sie ihm zu, wie er mit kräftigen Zügen das Becken durchquerte und sich auf der anderen Seite aus dem Wasser stemmte. Kopfschüttelnd schwamm sie zur Leiter, kletterte hinaus und tappte ins Haus, eine nasse Spur hinter sich herziehend.
»Was ist bloß in ihn gefahren?«, murmelte sie frustriert, während sie sich umzog. »Als ob ich ihm sonst was getan hätte.«
»Es kann doch nicht so schwer sein, an die Unterlagen heranzukommen«, knurrte Darren Ward gereizt ins Telefon. »Ich dachte, deine Cousine arbeitet für Adrian McDermott.«
Lance Raybon schnaufte. »Ja, aber nur in der Buchhaltung. Soll sie einfach in sein Büro spazieren, und ihn bitten, dass sie sich die Papiere kopieren darf?«
»Mir ist es egal, wie sie es anstellt, Hauptsache ich erfahre, was ich wissen will.«
»Shanice tut, was sie kann, gib ihr ein bisschen Zeit.«
Wütend hieb Darren mit der Faust auf seinen Schreibtisch. »Genau das ist der Punkt, ich habe keine Zeit, verdammt noch mal. Wenn die Gutachten positiv ausgefallen sind, wird es sicher nicht lange dauern, bis Rose Porter eine Probebohrung in Auftrag gibt. Ich will nicht, dass diese elende McDermott-Brut mir dieses Geschäft auch wieder vor der Nase wegschnappt. Callan hat sich bei der Alten sowieso schon Liebkind gemacht, und je eher ich ihr ein gutes Angebot vorlege, desto besser.«
»Okay Boss, ich sehe, was ich tun kann«, versprach Lance.
»Tu das, schließlich bezahle ich dich nicht fürs Däumchendrehen, also mach deiner Cousine Beine.«
Darren knallte den Hörer auf und strich sich nervös mit der Hand durch das dunkle, gelockte Haar. »So wird das doch nie etwas«, knurrte er verärgert. »Ich werde mir wohl einen Plan B überlegen müssen.«
Am Nachmittag fuhr Callan mit Roses Van zum Flughafen und holte die Feriengäste ab. Zuerst trafen zwei junge Frauen aus Chicago ein, die
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