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Die McDermotts 01 - Niemals

Die McDermotts 01 - Niemals

Titel: Die McDermotts 01 - Niemals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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Arbeit fertig war. Müde und ausgelaugt ging sie hinüber ins Wohnhaus und stieg unter die Dusche. Danach vertilgte sie ein paar der kalten Pfannkuchen vom Morgen, kuschelte sich in den alten Schaukelstuhl auf der Veranda und las ein wenig in ihrem Buch.
    Mit einem beklemmenden Gefühl der Einsamkeit kroch sie gegen neun Uhr in ihr Bett. Doch obwohl sie völlig übermüdet war, konnte sie nicht einschlafen, sie fühlte sich fürchterlich allein, und schließlich stand sie wieder auf. Sie kramte ihr Tagebuch aus ihrem Koffer, setzte sich damit an den kleinen Tisch und schrieb sich den ganzen Ärger der letzten Tage von der Seele.
    Als sie gerade fertig war, hörte sie ein Motorengeräusch. Sie schaute aus dem Fenster, sah zwei Scheinwerfer näherkommen und erkannte Sekunden später Callans Pick-up. Er stieg aus und sie beobachtete, wie er auf die gegenüberliegenden Arbeiterunterkünfte zuging. Der Schein eines Feuerzeugs flackerte kurz auf, danach sah sie einen glimmenden Punkt, der sich sporadisch bewegte. Offenbar saß er auf der Veranda und rauchte.
    Für einen Moment verspürte sie den Wunsch, zu ihm hinüberzugehen und sich mit ihm zu unterhalten, um dieses unangenehme Gefühl der Einsamkeit loszuwerden. Doch außer dummen Sprüchen und spöttischen Kommentaren hatte sie von ihm sowieso nichts zu erwarten, also schob sie diesen Einfall beiseite und legte sich frustriert in ihr Bett.
    Ich muss Granny anrufen, dachte sie unglücklich, während sie das Licht ausknipste, ich muss wissen, wie es ihr geht, und vor allem muss ich wissen, wann ich hier wieder verschwinden kann.

    Nach einem kurzen Frühstück beschloss Joyce am Sonntagmorgen, zum Schwimmen an den Silver Lake zu gehen. Einer spontanen Eingebung folgend machte sie sich auf den Weg zu den Ställen. Das Wetter war viel zu schön, um mit dem Auto zu fahren, und sie sehnte sich danach, endlich wieder einmal auf dem Rücken eines Pferdes zu sitzen. Sie war schon immer eine Pferdenärrin gewesen, doch in New York hatte sie weder Zeit noch Gelegenheit gehabt, dieser Leidenschaft nachzugehen.
    Langsam schlenderte sie an den Boxen entlang und betrachtete die Tiere, streichelte ihnen über die Nüstern und ließ sie Karotten aus ihrer Hand knabbern. Vor einem schwarzen Appaloosa blieb sie stehen. Der Hengst beäugte sie neugierig und nahm zutraulich die Möhre, die sie ihm hinhielt. Nachdem sie ihn eine Weile gestreichelt hatte, holte sie das Zaumzeug vom Haken und wollte eben damit beginnen, es dem Rappen anzulegen, als plötzlich Callan in der Box auftauchte.
    »Was soll das werden?«, fragte er stirnrunzelnd.
    »Wonach sieht es denn aus?«, erwiderte sie schnippisch. »Ich will ausreiten.«
    Er nahm ihr das Zaumzeug aus der Hand und hängte es wieder weg. »Vergiss es«, knurrte er, »das fehlt mir gerade noch, dass du dir ebenfalls die Knochen brichst.«
    Erbost starrte Joyce ihn an. »Sag mal McDermott, bist du eigentlich ganz bei Trost? Ich habe es langsam satt, mir von dir Vorschriften machen zu lassen. Wenn ich reiten möchte, tue ich das, ich glaube kaum, dass ich dazu deine Erlaubnis brauche.«
    »Wie lange hast du nicht auf einem Pferd gesessen?«
    Sie schnaubte, gab dann aber kleinlaut zu: »Neun Jahre.«
    »So, und du denkst, du kannst nach einer halben Ewigkeit mal eben das größte und schnellste Pferd im Stall nehmen und einfach drauflos galoppieren, ja?«
    Als sie keine Antwort gab, schob er sie aus der Box. »Abgesehen davon, dass Skydancer mir gehört, ist er nicht unbedingt zum Üben geeignet«, erklärte er. »Du kannst Golden Summer reiten, bis du dich eingewöhnt hast, sie ist schon älter und sehr friedfertig.«
    Mit zusammengekniffenen Lippen sah sie zu, wie er eine sandfarbene Stute aus einer Box holte.
    »Na Goldy, du bekommst heute ein bisschen zusätzliche Bewegung«, sagte er liebevoll, während er dem Tier Zaumzeug und Sattel anlegte.
    »Wir gehen auf den Gästeübungsplatz«, ordnete er dann an.
    »Kann ich nicht …?«
    »Nein«, unterbrach er sie sofort. »Bevor ich nicht sicher bin, dass du dir nicht das Genick brichst, wirst du nirgendwohin reiten.«
    Widerstrebend folgte sie ihm zu dem kleinen eingezäunten Bereich, dessen Boden mit Sand und Sägespänen bedeckt war. Callan führte Goldy eine Runde herum, anschließend zog er den Sattelgurt noch einmal nach.
    »Okay«, nickte er Joyce zu, »hoch mit dir.«
    Sie schwang sich auf Goldys Rücken und Callan reichte ihr die Zügel.
    »Warte, ich muss dir die Steigbügel richtig

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