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Die McDermotts 01 - Niemals

Die McDermotts 01 - Niemals

Titel: Die McDermotts 01 - Niemals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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Unterkünften verschwunden war, dann ging sie mit einem kleinen Seufzer ins Haus. Dort saß sie eine ganze Weile unschlüssig im Wohnzimmer. Der Schock über Callans Sturz steckte ihr nach wie vor in den Knochen. Was geschehen wäre, wenn ihn das Tier angegriffen hätte, darüber wollte sie gar nicht erst nachdenken.
    Ob sie noch einmal nach ihm schauen sollte? Vielleicht brauchte er irgendetwas oder hatte Hunger, er hatte seit dem Mittag nichts gegessen. Sie zögerte einen Moment, dann stand sie auf und ging hinüber zu den Unterkünften. Als sich auf ihr Klopfen hin nichts rührte, öffnete sie zaghaft die Tür zu Callans Zimmer, doch er war nicht darin. Stirnrunzelnd drehte sie sich um, sah Licht unter der Tür des Badezimmers durchscheinen und hörte im gleichen Augenblick drinnen einen lauten Fluch.
    Erschrocken riss sie die Tür auf. »Was ist los?«
    Überrascht hielt sie inne, als sie in der Mitte des Raums einen hölzernen Badezuber entdeckte, in welchem Callan lag und sie mindestens genauso erstaunt anschaute wie sie ihn.
    »Sprosse, was suchst du hier drin?«, entfuhr es ihm entgeistert. »Mach, dass du rauskommst.«
    »Ist alles in Ordnung?«, fragte sie besorgt.
    »Ja, ist es«, betonte er, »du kannst wieder gehen.«
    »Wieso sitzt du hier in diesem alten Ungetüm?«
    »Was bleibt mir denn anderes übrig? Ich brauche etwas Wärme für meine geschundenen Knochen und du hast mir ja verboten, das Bad drüben zu benutzen, falls du dich daran erinnern kannst.«
    Ihr Blick fiel auf ein Stück Seife, welches etwa einen Meter vom Zuber entfernt auf dem Boden lag und ihm offenbar aus der Hand gefallen war. »Warte, ich hebe sie auf.«
    Sie wollte sich in Bewegung setzen, doch er bremste sie sofort.
    »Untersteh dich«, knurrte er. »Lass es einfach sein und geh bitte.«
    »Mein Gott, McDermott, jetzt stell dich nicht so mädchenhaft an«, sagte sie kopfschüttelnd, »ich werde dir schon nichts weggucken.«
    Im gleichen Moment dachte sie an das Gespräch beim Frühstück und an den Spitznamen ‚BigMäc‘. Mit einem amüsierten Grinsen im Gesicht lief sie auf den Badezuber zu.
    »Sprosse, du spielst mit deinem Leben«, warnte er sie aufgebracht, »wenn du noch einen Schritt näher kommst, garantiere ich für Nichts.«
    Schützend hielt er die Hände vor sich, während sie die Seife aufhob und ins Wasser warf.
    »Du bist ein Feigling, McDermott«, zog sie ihn auf und ging wieder zur Tür. Dort drehte sie sich noch einmal um und lächelte ihn bedauernd an. »Tja, dann wirst du dir deinen Rücken wohl selbst waschen müssen – schade.«
    Unruhig wälzte Callan sich in seinem Bett hin und her und konnte nicht einschlafen. Das lag jedoch weniger daran, dass ihm alle Knochen wehtaten, sondern vielmehr daran, dass er sich fragte, ob Joyce dieses Angebot im Bad wirklich ernst gemeint hatte. Er war froh, dass sie es nicht darauf angelegt hatte. Ihm war klar, dass es nicht beim Rückenwaschen geblieben wäre, dafür brachte ihn allein die Vorstellung schon viel zu sehr in Wallung.
    Mit einem tiefen Seufzer verschränkte er die Arme hinter dem Kopf und starrte an die Decke. Er dachte daran, wie besorgt sie vorhin gewesen war. Sie hatte geweint, und er hatte gespürt, wie sie ihn geküsst hatte. Ein kleines Lächeln zog über sein Gesicht, als er feststellte, dass sie offenbar doch nicht ganz so kratzbürstig war, wie sie immer tat.
    Verzweifelt warf er sich auf den Bauch und hieb auf sein Kopfkissen. Nein, nein, nein, er wollte nicht mehr darüber nachdenken, und er wollte von Joyce und allem, was mit ihr zu tun hatte, nichts mehr hören und sehen. Wenn sie jetzt auch noch nett zu ihm war, würde die Hölle für ihn erst richtig anfangen.

15
    Am Mittwochmorgen nach dem Frühstück stand Joyce in der Küche und spülte das Geschirr ab, als plötzlich Callan in der Tür auftauchte. »Auf geht‘s, Sprosse.«
    Irritiert schaute sie ihn an. »Was ist denn los?«
    »Wir fahren für unser Barbecue am Samstag einkaufen – oder hast du das schon vergessen?«
    »Oh Mist«, entfuhr es ihr, »Granny hat mir das zwar gesagt, aber ich habe tatsächlich nicht mehr daran gedacht.«
    Er grinste. »Gut, dass du mich hast.«
    »Jaja«, murmelte sie trocken, während sie ihm nach draußen folgte, »ob das wirklich so gut ist, weiß ich nicht.«
    Wenig später saßen sie in seinem Pick-up und waren unterwegs.
    »Wo willst du hin?«, fragte Joyce verwundert, als Callan auf den Highway fuhr.
    »Wir fahren nach Crystal City zum ‚Family

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