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Die McDermotts 01 - Niemals

Die McDermotts 01 - Niemals

Titel: Die McDermotts 01 - Niemals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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beharrte sie.
    »Das kann ja sein, vielleicht war es eine Doppelgängerin, so etwas soll vorkommen. Aber wahrscheinlich hast du dich nur getäuscht.«
    Bevor sie noch näher auf das Thema eingehen konnte, schaltete er das Radio ein und drehte die Lautstärke so weit auf, dass eine Fortsetzung der Unterhaltung nicht möglich war.
    Verwundert warf sie ihm einen kurzen Seitenblick zu und bemerkte, dass er irgendwie nervös wirkte. Sie stellte die Musik wieder leiser. »Stimmt irgendetwas nicht?«
    »Was soll denn nicht stimmen?«, seufzte er leicht genervt. »Du solltest aufhören, dir den Kopf zu zerbrechen, konzentriere dich lieber auf die Vorbereitungen für das Barbecue.«
    Joyce verzog das Gesicht und beschloss, die halbwegs entspannte Stimmung nicht durch weitere Fragen zu verderben. Vermutlich hatte er recht und es war besser, die Sache zu vergessen.
    Den ganzen Donnerstag über war Joyce bereits mit der Organisation für das Fest am Samstag beschäftigt und als Darren am Nachmittag anrief, war sie für die Unterbrechung mehr als dankbar.
    »Hallo Miss Porter«, begrüßte er sie höflich.
    »Hallo«, erwiderte sie erfreut, »schön, dass Sie anrufen.«
    Nachdem sie einen Moment geplaudert hatten, fragte er: »Haben Sie heute Abend schon etwas vor?«
    Joyce verneinte und er fuhr fort: »Haben Sie Lust, mit mir essen zu gehen?«
    »Ich … ich weiß nicht«, stammelte sie überrascht.
    »Bitte, ich würde mich über Ihre Begleitung sehr freuen.«
    Callans Warnung kam ihr in den Sinn. Sie dachte daran, dass sie diesen Mann so gut wie überhaupt nicht kannte und eine kleine Stimme in ihrem Hinterkopf riet ihr, abzulehnen. Doch schließlich erwachte ihr Trotz, sie sagte sich, dass sie alt genug war, um selbst auf sich aufzupassen, und so stimmte sie zu. »Also gut, einverstanden.«
    »Sehr schön«, er hörte sich äußerst zufrieden an, »dann hole ich Sie um sieben Uhr ab.«
    Gut gelaunt zog Joyce sich am Abend an, sie wählte eine helle Jeans und eine blau-weiß gemusterte Bluse. Sorgfältig frisierte sie sich die Haare, schminkte sich dezent und trug ein wenig Parfüm auf.
    Anschließend setzte sie sich auf der Veranda in den Schaukelstuhl und wartete nervös auf Darren. Inzwischen war sie sich nicht mehr so sicher, ob es wirklich so eine gute Idee war, mit ihm auszugehen. Aber jetzt hatte sie zugesagt und sie wollte ihn nicht verletzen, indem sie in letzter Minute einen Rückzieher machte.
    Als sie gerade zum wiederholten Male auf die Uhr schaute, kam plötzlich Callan von den Unterkünften auf sie zu. Er blieb vor ihr stehen, musterte sie von oben bis unten und zog die Augenbrauen hoch.
    »Wozu die Kriegsbemalung, Sprosse? Hast du etwas vor?«
    Das war ja so klar, stöhnte sie innerlich auf. »Das geht dich gar nichts an, McDermott«, sagte sie abwehrend.
    »Wenn ich nachher irgendwo herumfahren und dich suchen muss, schon«, entgegnete er trocken. »Gehst du mit Ward aus?«
    Ärger stieg in ihr auf. »Warum kümmerst du dich nicht um deine Angelegenheiten? Ich frage dich schließlich auch nicht, mit wem du dich herumtreibst.«
    Sie wollte aufstehen, doch er war schneller, beugte sich zu ihr herunter und stützte seine Hände rechts und links auf die Armlehnen des Schaukelstuhls. Mit seinem Gesicht dicht vor dem ihren funkelte er sie aus seinen blauen Augen an.
    »Hör zu Sprosse, was ich tue und was du tust, sind immer noch zwei verschiedene Dinge. Im Gegensatz zu dir weiß ich nämlich, worauf ich mich einlasse.«
    Sein Atem streifte warm über ihre Wange, der Duft seines Aftershaves stieg ihr in die Nase, sie sah eine kleine Ader an seiner Schläfe pulsieren und plötzlich blieb ihr die Luft weg.
    In diesem Augenblick näherte sich ein Wagen und mit einer geschickten Bewegung schlüpfte Joyce unter Callans Arm durch und an ihm vorbei. Ohne sich nach ihm umzudrehen, eilte sie auf das Auto zu und sprang hinein, ohne zu bemerken, wie er ihr mit zusammengepressten Lippen hinterherschaute. Nach einer kurzen Begrüßung fuhr Darren los und mit einem wütenden Tritt gegen den Schaukelstuhl wandte Callan sich um und ging ins Haus.

16
    Entgegen allen Befürchtungen verbrachte Joyce einen netten, unterhaltsamen Abend. Darren benahm sich sehr zuvorkommend, er war aufmerksam und höflich und machte keine Anstalten, aufdringlich zu werden. Obwohl ihr die elegante Atmosphäre in dem teuren Nobelrestaurant überhaupt nicht zusagte, unterhielt sie sich beim Essen doch einigermaßen angeregt mit ihm.
    Gegen Mitternacht

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