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Die McDermotts 01 - Niemals

Die McDermotts 01 - Niemals

Titel: Die McDermotts 01 - Niemals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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und so wie es aussieht, scheint sich hier auf der Ranch ebenfalls ein Ölvorkommen zu befinden. Genaueres können wir aber erst nach einer Probebohrung sagen.«
    »Und warum hast du mir das nicht erzählt?«
    »Weil es keinen Grund dafür gab, du hast schließlich nichts damit zu tun«, sagte er achselzuckend. Eindringlich fügte er hinzu: »Sprosse, bitte tu mir den Gefallen und halte dich von Darren Ward fern. Allein die Tatsache, dass er dich nach dem Öl gefragt hat, zeigt, dass er nichts Gutes im Schilde führt.«
    »Lass das nur meine Sorge sein, ich bin alt genug, um zu wissen, was ich tue«, gab sie patzig zurück. »Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich fast glauben, dass du eifersüchtig bist.«
    Einen Moment starrte Callan sie verblüfft an. Dann zog ein breites Grinsen über sein Gesicht. »Eifersüchtig?«, wiederholte er amüsiert. »Vergiss es Sprosse – niemals.«
    Am Mittag fuhren sie alle gemeinsam nach San Antonio zur ‚Stock Show Rodeo‘. Zusammen mit den Gästen sowie Ramon, Caleb und Logan bummelte Joyce über den Platz, auf dem ein riesiger Andrang herrschte. Sie sahen sich die verschiedenen Stände an, aßen Spareribs, und Joyce kaufte sich einen Cowboyhut. Unterdessen schauten Reece und Callan sich auf der Pferdeauktion um.
    Am späten Nachmittag fand das eigentliche Turnier statt, zu welchem Reece und Callan sich als Teilnehmer angemeldet hatten. Joyce und die anderen saßen direkt hinter der Bretterwand, die den Schauplatz von den Zuschauern trennte, und warteten gespannt auf den Beginn des Events.
    Zunächst wurden die amerikanische und die texanische Flagge durch die Arena getragen, danach ging es mit dem Bareback Riding los, dem Reiten von Wildpferden ohne Sattel.
    Aufgeregt verfolgte Joyce, wie die Cowboys, nur mit einer Hand an einen Gurt geklammert, versuchten, sich acht Sekunden lang auf dem Rücken der bockenden Tiere zu halten. Es gab einige Stürze und Joyce begann nervös zu werden, als sie daran dachte, dass Callan sich vielleicht verletzen könnte. Doch er überstand das Ganze problemlos, machte sogar eine ziemlich gute Figur dabei, ebenso wie Reece, und erleichtert atmete sie auf.
    Weitere Wettbewerbe wurden ausgetragen und zum Schluss fand das Bull Riding statt. Im Prinzip entsprach es dem Bareback Riding, nur mit dem Unterschied, dass die Cowboys hier acht Sekunden auf dem Rücken eines äußerst aggressiven Bullen ausharren mussten.
    Reece war einer der Ersten, und obwohl er ein paar Mal kurz davor war, den Halt zu verlieren, überstand er den Ritt ohne größere Blessuren. Etliche andere Reiter folgten, zwei von ihnen stürzten schwer und wurden verletzt abtransportiert.
    Ängstlich knetete Joyce ihre Finger hin und her, während sie auf Callans Durchgang wartete. Schließlich sah sie, wie er auf den Holzzaun der Startbox kletterte. Mit den Beinen jeweils rechts und links stand er über dem Bullen auf dem Zaun und ließ sich dann vorsichtig auf den Rücken des Tieres herab. Er nickte kurz, zum Zeichen, dass er bereit war, danach wurde das Tor geöffnet und der Bulle schoss in die Arena hinaus. Das Tier tat alles, um seinen Reiter loszuwerden, und Joyce hielt die Luft an, wagte es kaum, hinzusehen. Die acht Sekunden waren beinahe um, als Callan aus irgendeinem Grund plötzlich den Halt verlor und stürzte.

14
    Reglos lag Callan auf dem mit Sägemehl ausgestreuten Boden der Arena. Erschrocken sprang Joyce auf, genau wie alle übrigen Zuschauer auch, und sah mit Entsetzen, wie der Bulle mit gesenktem Kopf auf ihn losstürmte. Sofort gingen die Rodeoclowns dazwischen, lenkten das massige Tier von seinem Ziel ab und schafften es irgendwie, es wieder in die Box zu lotsen. Zwei Männer mit einer Trage eilten herbei, hoben Callan darauf und trugen ihn aus der Arena.
    Nach einem kurzen Moment der Starre bahnte Joyce sich hastig einen Weg durch das Publikum. Wenig später erreichte sie den Sanitätsraum, wo Callan auf einem Untersuchungstisch lag, Reece und ein Mann im weißen Kittel standen bei ihm.
    Mit Tränen in den Augen stürmte sie auf ihn zu, streichelte liebevoll seine Wange, während der Arzt seine Arme und seinen Oberkörper untersuchte. »Callan«, flüsterte sie hilflos, »Callan, bitte sag etwas.«
    Der Doktor zog ihm die Chaps aus, betastete und bewegte seine Beine. »Also gebrochen ist nichts«, stellte er fest. »Vermutlich wird er gleich wieder zu sich kommen. Trotzdem haben wir sicherheitshalber einen Krankenwagen bestellt.«
    »Callan«, flehte Joyce

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