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Die McDermotts 01 - Niemals

Die McDermotts 01 - Niemals

Titel: Die McDermotts 01 - Niemals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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herunterzuschlucken, der ihm im Hals saß.
    Joyce lehnte sich gegen das Geländer, holte tief Luft. »Ich habe es mir überlegt«, begann sie zaghaft. »Ich … also … ja.«
    Er hielt den Atem an. »Ja?«, wiederholte er ungläubig.
    »Meine Antwort auf deine Frage – sie lautet ja.«
    Eine unangenehme Stille breitete sich aus, selbst das Zirpen der Grillen schien auf einmal verstummt zu sein, es war kein Laut zu hören.
    Mit fahrigen Bewegungen nahm er seine Zigarettenschachtel aus der Hemdtasche, schaffte es irgendwie, eine herauszunehmen und anzuzünden. Panik erfasste ihn, er fühlte sich plötzlich so unendlich hilflos und er war froh, dass sie in der Dunkelheit sein Gesicht nicht deutlich sehen konnte.
    »Callan …?«
    Herrgott, warum um alles in der Welt nannte sie ihn ausgerechnet jetzt Callan? Und weshalb klang ihre Stimme dabei so verdammt weich?
    »Okay Sprosse«, sagte er rau, »und wie geht es nun weiter?«
    Er hörte, wie sie schluckte.
    »Ich dachte, du wüsstest das, immerhin war es deine Idee.«
    »Keine Ahnung, ich mache das schließlich auch zum ersten Mal«, erwiderte er unsicher.
    »Vielleicht sollten wir es Granny sagen«, schlug sie zaghaft vor.
    Rose. Ihr unter die Augen zu treten, war das Letzte, wozu er jetzt Lust hatte. Andererseits war das immer noch besser, als hier sitzen zu bleiben und krampfhaft nach den richtigen Worten zu suchen.
    Er drückte die Zigarette aus und stand auf. »In Ordnung, lass uns rübergehen.«
    Während sie schweigend zum Haus hinüberliefen, hatte Joyce auf einmal das unbestimmte Gefühl, dass ihre Entscheidung doch falsch gewesen war. Sie hatte zwar nicht damit gerechnet, dass er ihr freudig um den Hals fallen und ewige Liebe schwören würde, aber seine seltsame Reaktion machte ihr Angst.
    Als hätte er ihre Gedanken gelesen, griff er plötzlich nach ihrer Hand, schloss seine Finger fest um die ihren. Wärme durchströmte sie, eine wohltuende, beruhigende, vertraute Wärme, und sie begann sofort, sich zu entspannen.
    An der Tür ließ er sie wieder los. »Bringen wir es hinter uns«, murmelte er unbehaglich in dem Bewusstsein, dass es keinen Weg zurück geben würde, wenn sie erst einmal dort drinnen waren.

34
    Rose saß mit einem Buch auf der Couch und schaute auf, als Joyce und Callan hereinkamen.
    »Oh, hallo ihr zwei«, lächelte sie und bemühte sich, nicht allzu erwartungsvoll dreinzuschauen.
    »Granny, ich … wir wollen dir etwas sagen«, begann Joyce stockend.
    Sie sah Callan an, hoffte, er würde den Faden aufnehmen und weitersprechen, aber er hatte den Kopf gesenkt und betrachtete mit zusammengepressten Lippen seine Stiefelspitzen.
    »Ja Liebes, was ist denn?«, fragte Rose betont harmlos.
    »Also … ich … wir …« Hilflos hob Joyce die Hände, ließ sie wieder sinken und gab Callan mit dem Ellenbogen einen Stoß in die Rippen. »Himmel, McDermott, jetzt steh nicht da wie ein Klotz, sag du doch auch mal was.«
    Obwohl ihm im Moment in keinster Weise nach Lachen zumute war, konnte er sich angesichts Joyces Ausbruch ein Grinsen nicht verkneifen. »Wir werden heiraten«, berichtete er amüsiert, »sofern sie mich nicht vorher schon windelweich geprügelt hat.«
    Erfreut stand Rose auf, umarmte erst Joyce und dann Callan. »Das ist das Schönste, was ihr mir sagen konntet«, erklärte sie zufrieden. »Darauf müssen wir anstoßen.«
    Sie verschwand in der Küche und Joyce betrachtete forschend Callans Gesicht. Trotz seines erheiterten Grinsens sah er äußerst angespannt aus, er war blass und wirkte nervös.
    Rose kam mit einer Flasche Sekt und drei Gläsern zurück. Zuvorkommend öffnete Callan den Verschluss, füllte die Gläser und sie stießen miteinander an.
    »Auf euch«, prostete Rose ihnen zu, »ich hoffe, dass ihr sehr glücklich werdet.«
    Callan hob sein Glas und wandte sich zu Joyce. »Auf uns«, sagte er leise.
    »Auf uns«, erwiderte sie, und während sie vorgab, einen Schluck zu trinken, fragte sie sich bedrückt, woher dieser verlorene Ausdruck in seinen Augen kam.
    Sie saßen eine ganze Weile im Wohnzimmer. Rose schwelgte voller Begeisterung in Plänen für die Hochzeit und Joyce wurde immer nervöser. Callan saß mit ausdrucksloser Miene da, sprach kein Wort und krampfte seine Finger so fest um das Sektglas, dass es jeden Moment zu zerspringen drohte.
    »Ich glaube, wir sollten das ein anderes Mal weiter besprechen«, sagte Joyce schließlich mit einem kurzen Seitenblick auf sein angespanntes Gesicht, »wir müssen es ja nicht

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