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Die McDermotts 01 - Niemals

Die McDermotts 01 - Niemals

Titel: Die McDermotts 01 - Niemals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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überstürzen.«
    Mit sichtlicher Erleichterung sprang er auf. »Dann gute Nacht«, murmelte er und wollte zur Tür gehen.
    »Callan«, hielt Rose ihn zurück, »wo willst du hin?«
    Verwundert schaute er sie an. »In mein Bett, wohin denn sonst?«
    Sie lächelte. »Nun, jetzt wo ihr verlobt seid, spricht nichts dagegen, dass du bei Joyce schläfst. Ihr möchtet doch sicher ein bisschen kuscheln und das Thema Hochzeitsnacht dürfte ja wohl bereits erledigt sein.«
    »Granny«, entfuhr es Joyce vorwurfsvoll.
    Callan öffnete den Mund, wollte widersprechen, nickte dann aber resigniert. »Von mir aus.«
    »Gut«, sagte Rose zufrieden, »ich wünsche euch eine angenehme Nacht.«
    Sie verschwand in ihr Schlafzimmer und Joyce warf Callan einen entschuldigenden Blick zu. »Es tut mir leid, wenn es dir lieber ist, kannst du natürlich in deinem Zimmer schlafen.«
    Er machte eine abwehrende Handbewegung. »Lass nur, es ist schon okay. Wir werden uns ja sowieso daran gewöhnen müssen.«
    »Das hört sich nicht gerade sehr begeistert an«, stellte Joyce leise fest, während sie ihre Zimmertür öffnete. »Was ist los?«
    »Rechts oder links?«, fragte er statt einer Antwort.
    »Was?«
    »Schläfst du auf der rechten oder der linken Seite?«, wiederholte er mit stoischer Ruhe.
    »Ich glaube, ich bin irgendwie im falschen Film«, entfuhr es ihr verärgert. »Weißt du was, McDermott, ich werde jetzt ins Bad gehen und inzwischen hast du Zeit, dir zu überlegen, was du willst. Das alles war nicht meine Idee, also benimm dich nicht so, als würde ich dich zu irgendetwas zwingen. Solltest du der Meinung sein, dass du einen Fehler gemacht hast, dann will ich dich hier nicht mehr sehen, wenn ich zurück bin.«
    Sie kramte frische Wäsche aus der Kommode, warf geräuschvoll die Tür hinter sich zu und stapfte wütend ins Bad. Als sie nach einer ausgiebigen Dusche wieder in ihr Zimmer kam, lag Callan im Bett. Irgendwie war sie erleichtert, dass er nicht gegangen war, aber das ungute Gefühl in ihrem Inneren wollte trotzdem nicht verschwinden. Wortlos krabbelte sie zu ihm unter die Decke, blieb jedoch ein gutes Stück von ihm entfernt liegen und knipste das Licht aus.
    Eine Weile lagen sie reglos da, dann spürte Joyce eine Bewegung. Vorsichtig rutschte Callan zu ihr, kuschelte sich an sie und legte seinen Arm um ihre Taille. Sein Atem kitzelte sacht ihren Nacken, sein Körper schmiegte sich warm an den ihren. Er sagte nichts, rührte sich auch nicht mehr und schließlich schloss sie die Augen. Sie fühlte seine Hand auf ihrem Bauch, dachte an das Baby und schlief mit einem kaum hörbaren Seufzen ein.
    Es ist das erste Mal, dass ich mit einer Frau im Bett liege, ohne Sex mit ihr zu haben, ging es Callan durch den Kopf, während er Joyces gleichmäßigen Atemzügen lauschte. Er stellte fest, dass es ein schönes Gefühl war, sie einfach nur im Arm zu halten. Sie war so warm und weich und sie roch so gut. Tief sog er ihren Duft ein, küsste dann zärtlich ihren Nacken und kuschelte sein Gesicht in ihre Halsbeuge. Es fühlte sich so unglaublich gut an. Viel zu gut. So würde es nicht bleiben, niemals, das wusste er.
    Spontan dachte er an ihre erste Nacht, erinnerte sich an den ängstlichen Ausdruck in ihren Augen. Ironischerweise war er jetzt auf einmal derjenige, der sich fürchtete. Vorsichtig tastete er nach ihrer Hand, verschränkte seine Finger mit den ihren und flüsterte kaum hörbar: »Joyce, ich habe Angst.«
    Es war erst halb sechs, als Joyce am anderen Morgen erwachte. Zunächst war alles wie immer. Verschlafen setzte sie sich auf und streckte sich behaglich. Dann fiel ihr Blick auf das zweite zerdrückte Kissen neben dem ihren.
    Callan, durchzuckte es sie.
    Verwundert darüber, dass er trotz der frühen Uhrzeit schon aufgestanden war, kroch sie aus dem Bett. Rasch zog sie sich eine Jeans und ein T-Shirt über, ging hinaus ins Wohnzimmer und lauschte. Nein, im Bad war er nicht, es war alles ruhig. Sie betrat die Küche, nahm an, ihn vielleicht hier bei einer Tasse Kaffee zu finden, doch der Raum war leer.
    Ein seltsames Gefühl ergriff Besitz von ihr. Okay, Joyce, immer langsam, redete sie sich beruhigend zu. Schließlich waren sie noch nicht verheiratet und selbst wenn, musste er ihr nicht über jeden seiner Schritte Rechenschaft ablegen. Dennoch fühlte sie sich äußerst unwohl, was hauptsächlich an seinem komischen Verhalten vom Vorabend lag.
    Nachdem sie einen Kaffee getrunken und eine Weile gegrübelt hatte, beschloss sie,

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