Die McDermotts 02 - Manchmal
eigentlich ziemlich schade.«
Der Abend in der Cactus-Bar war kurzweilig. Melody saß mit Lauren und ein paar Freunden von ihr zusammen am Tisch, tanzte ab und zu und unterhielt sich angeregt. Bevor sie sich verabschiedeten, verabredeten sie noch, am nächsten Tag gemeinsam den Trödelmarkt zu besuchen, der jeden Samstag in Crystal City stattfand.
Als Melody kurz nach Mitternacht zur Ranch zurückkehrte, war alles dunkel und still, es sah so aus, als wäre Adrian bereits schlafen gegangen. Müde ging sie in ihr Zimmer hinauf, zog sich aus und legte sich ins Bett. Doch obwohl sie nur mit einem dünnen Laken zugedeckt war, ließ die drückende Hitze sie nicht einschlafen. Es war schon den ganzen Tag so heiß gewesen und der große Ventilator an der Zimmerdecke verteilte die warme Luft mehr, als dass er Kühlung brachte. Nachdem sie sich eine Weile rastlos hin und her gedreht hatte, stand sie wieder auf. Sie trat hinaus auf den Balkon, und als ihr Blick auf den Pool fiel, ging ihr spontan durch den Kopf, wie angenehm es jetzt wäre, ein wenig zu schwimmen.
Wie blöd, dass ich keinen Bikini habe, dachte sie frustriert, und nahm sich vor, sich so schnell wie möglich einen zu besorgen. Sehnsüchtig schaute sie auf das Wasser, das im Mondlicht einladend glitzerte, und schließlich kam sie zu dem Entschluss, sich trotzdem ein kühles Bad zu gönnen. Adrian schlief und sonst war weit und breit niemand, der sie sehen konnte, es wäre also kein Problem, in der Unterwäsche schwimmen zu gehen.
Leise tappte sie ins Bad, schnappte sich eines der großen Badetücher, wickelte sich darin ein und schlich dann die Treppe hinunter und durchs Wohnzimmer. Am Pool warf sie das Handtuch auf einen Liegestuhl und sprang, nur mit ihrem Höschen bekleidet, ins Becken.
Obwohl die Sonne das Wasser reichlich aufgeheizt hatte, war es dennoch angenehm erfrischend, und wohlig paddelte sie hin und her. Eigentlich ist es ganz schön hier, dachte sie zufrieden, während sie sich einen Moment entspannt auf dem Rücken treiben ließ, ich könnte mich direkt daran gewöhnen.
Bis fast um Mitternacht hatte Adrian in seinem Arbeitszimmer gesessen und über seinen Unterlagen gebrütet. Wirklich konzentrieren konnte er sich nicht, immer wieder schaute er auf die Uhr, fragte sich, wo Melody blieb, und wünschte sich beinahe, er hätte sie doch begleitet. Schließlich schob er diese Gedanken energisch beiseite und ging hinauf in sein Schlafzimmer. Hellwach lag er in seinem Bett und starrte an die Decke, hörte wenig später einen Motor, kurz darauf klappte am Ende des Flurs leise eine Tür zu.
Als eine Weile danach sachtes Plätschern durch die offene Balkontür drang, stand er auf und trat hinaus. Von Melody unbemerkt sah er zu, wie sie im Pool herumschwamm. Ihre Haare schimmerten silbrig im Mondlicht, anmutig glitt sie im Wasser hin und her, und unwillkürlich schoss ihm durch den Kopf, dass sie wie eine Nixe aussah. Als sie sich plötzlich auf den Rücken drehte, hielt er die Luft an. Es war hell genug, um zu erkennen, dass sie nur einen winzigen Slip trug. Sein Blick blieb auf ihren Brüsten haften, die sich klein und straff in die Höhe reckten, und augenblicklich wurde sein Mund trocken. Er schluckte heftig, wandte sich hastig um, ging zurück ins Zimmer und legte sich wieder ins Bett, krampfhaft darum bemüht, diesen Anblick sofort aus seinem Gedächtnis zu verbannen. Doch schnell stellte er fest, dass das gar nicht so einfach war, und es dauerte lange, bis er endlich einschlafen konnte.
12
»Ich fahre nach Crystal City, ich muss etwas erledigen«, erklärte Adrian am Samstagmorgen nach dem Frühstück.
»In Ordnung, ich bin nachher mit Ihrer Schwester verabredet, sie holt mich ab, damit ich ein paar Sachen einkaufen kann«, informierte Melody ihn. »Ich bringe auch alles mit, was wir für das Essen am Wochenende brauchen, und wenn es für Sie okay ist, koche ich dann heute Abend.«
Er war einverstanden, gab ihr noch ein wenig Geld für die Lebensmittel und kurz darauf hörte sie seinen Wagen davonfahren.
Es dauerte nicht lange, bis Lauren erschien. Sie hatte Timmy dabei, und eine knappe halbe Stunde später schlenderten sie zu dritt über das riesige Areal, auf welchem der Trödelmarkt stattfand.
»Ich brauche unbedingt ein paar Dinge für mein Zimmer«, erklärte Melody, während sie von Stand zu Stand bummelten. »Ich muss etwas Farbe da reinbringen, sonst drehe ich durch.«
Schließlich hatte sie einige gemusterte Kissen, einen
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