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Die McDermotts 02 - Manchmal

Die McDermotts 02 - Manchmal

Titel: Die McDermotts 02 - Manchmal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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kleines Stück vor sich her, dann war alles still.

4
    »Scheiße«, fluchte Melody Foster aus tiefstem Herzen, als sie das laute Krachen hörte, »verdammte Scheiße.« Normalerweise drückte sie sich gewählter aus, doch in diesem Augenblick fielen ihr keine anderen Worte ein.
    Hektisch zerrte sie Höschen und Jeans nach oben, eilte zwischen den Büschen hindurch auf die Straße und blieb entsetzt stehen. Dort, wo eben noch ihr Wagen gestanden hatte, war nichts als gähnende Leere. Dafür sah sie in ein paar Metern Entfernung zwei ineinander verkeilte Fahrzeuge und eine große, breitschultrige Silhouette, die jetzt in das Licht der Scheinwerfer trat.
    »Ist alles in Ordnung?«, rief sie besorgt, während sie auf den Mann zueilte. »Haben Sie sich verletzt?«
    Adrian warf einen kurzen Blick auf das Blechchaos und wandte sich dann in ihre Richtung. »Sind Sie eigentlich noch zu retten?«
    Sie stellte sich neben ihn und betrachtete unglücklich die zwei verbeulten Wagen. Der schwere, silbergraue Lincoln hatte nicht allzu viel abbekommen, lediglich die Stoßstange hing an einer Seite herunter, ein Scheinwerfer war kaputt und die Motorhaube rechts vorne leicht zusammengeschoben. Ihren kleinen, blauen Chevrolet Aveo allerdings hatte es richtig erwischt. Der Kotflügel war vollkommen demoliert, das Rad stand schief, die Fahrertür nebst Mittelholmen war eingedrückt, der Rahmen komplett verzogen.
    »Es tut mir leid«, sagte sie schuldbewusst, »das wollte ich nicht.«
    »Wie um alles in der Welt kann denn so etwas passieren?«
    »Ich musste mal, und da habe ich das Auto abgestellt, bin ausgestiegen und habe mir ein Gebüsch gesucht. Und als ich wieder auf die Straße kam …« Sie stockte und zuckte hilflos mit den Achseln.
    »Es gibt da so eine praktische Erfindung, die nennt sich Handbremse«, knurrte Adrian ungehalten.
    Sie biss sich auf die Lippe. »Ich musste ziemlich dringend und da habe ich den Wahlhebel wohl versehentlich auf den Leerlauf gestellt anstatt auf Parken.«
    Kopfschüttelnd besah er sich den Schaden. »Da haben Sie ganze Arbeit geleistet. Wie kann man nur so schusselig sein?«
    Tränen stiegen ihr in die Augen. »Es tut mir so leid«, schniefte sie.
    Oh nein, bitte nicht, schoss es ihm unbehaglich durch den Sinn. Das Letzte, was er jetzt noch gebrauchen konnte, war eine weinende Frau.
    »Beruhigen Sie sich, es ist halb so schlimm«, sagte er hastig, zog ein Taschentuch aus seiner Hosentasche und reichte es ihr.
    Er überlegte einen Moment. Eigentlich waren sie verpflichtet, den Unfall zu melden. Doch es war niemand verletzt und er kannte den Deputy gut. In Anbetracht der späten Uhrzeit würde es sicher reichen, wenn er ihn morgen kurz anrief.
    »Ich denke, wir können das ohne Polizei regeln«, schlug er daher vor. »Geben Sie mir Ihre Versicherungskarte, ich notiere mir die Daten und werde den Schaden dann dort geltend machen.«
    »In Ordnung.« Sie kniete sich auf den Beifahrersitz des Aveo, knipste die Innenbeleuchtung an, öffnete das Handschuhfach und wühlte eine Weile hektisch darin herum. Alles Mögliche kam zutage, jedoch keine Versicherungskarte.
    »Ich … ich kann sie nicht finden«, murmelte sie enttäuscht und drehte sich wieder zu ihm um.
    Adrian runzelte die Stirn. »Sie sind doch hoffentlich versichert?«
    »Ja, natürlich, ich weiß im Moment bloß nicht, wo ich die Karte habe.«
    »Also gut«, seufzte er genervt, »ich sehe schon, das hat jetzt sowieso keinen Sinn. Sie stehen völlig neben sich und ich bin müde, am Besten vertagen wir das Ganze. Wir schieben Ihren Wagen an die Seite, dann werde ich Sie nach Hause bringen, Sie schlafen sich erst mal aus und danach schauen wir weiter.«
    Er trat zu ihrem Auto, griff durch das geöffnete Fenster ans Lenkrad, stemmte sich gegen den Rahmen und setzte so den Aveo langsam in Gang. »Es ginge schneller, wenn Sie mithelfen würden«, brummte er dabei über die Schulter.
    Melody legte ihre Hände an das Heck und begann zu schieben. Wenige Minuten später hatten sie den Wagen so weit an den Straßenrand gerollt, dass keine Gefahr für andere Fahrzeuge bestand.
    »Stellen Sie zur Sicherheit noch das Warndreieck auf«, wies Adrian sie an, während er auf seinen Lincoln zuging. Er beugte sich zu der Stoßstange herunter, die halb auf dem Boden hing, und ruckelte prüfend daran herum. Schließlich riss er sie mit einer energischen Bewegung komplett ab und warf sie in den Kofferraum. Dann wandte er sich Melody zu, die ratlos neben dem Aveo

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