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Die McDermotts 02 - Manchmal

Die McDermotts 02 - Manchmal

Titel: Die McDermotts 02 - Manchmal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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Turbulenzen der letzten vier Monate. »Aber es hat sich gelohnt.«
    Lauren nickte. »Ja, Callan ist wirklich ein lieber Kerl, und das sage ich nicht nur, weil er mein Bruder ist. Und wenn ich sehe, wie liebevoll er mit Timmy umgeht, bin ich mir sicher, dass er irgendwann ein toller Vater werden wird.«
    »Ja«, murmelte Joyce gedehnt, »das wird er bestimmt.«

3
    Es war später Nachmittag, als Callan und Adrian aus San Antonio zurückkehrten. Nachdem er seinen Bruder auf der Porter-Ranch abgesetzt hatte, fuhr Adrian direkt nach Crystal City, wo sich das gläserne Bürogebäude der Dermoil Company befand. Er betrat den Fahrstuhl und drückte den Knopf für die oberste Etage. Kurz darauf saß er in seinem Büro, schaltete seinen PC ein und vertiefte sich in die Tagespost. Anschließend schaute er die Unterschriftsmappe durch, die Darcy ihm auf den Tisch gelegt hatte, überflog die Dokumente und unterzeichnete sie. Während er seine E-Mails checkte, warf er einen Blick auf die Uhr. Es war beinahe sechs. Um sieben sollte er in Stillwell in der Cactus-Bar sein, um mit Callan dessen Junggesellenabschied zu feiern.
    Er seufzte leise. Große Lust hatte er nicht, ihm stand der Sinn nicht nach Party und Vergnügen, weder heute, noch sonst. Seit der Trennung von Florence hatte er sich in seiner Arbeit vergraben, er war frühmorgens der Erste, der die Firma betrat, und spät am Abend der Letzte, der ging. Selbst an den Wochenenden kümmerte er sich um die Geschäfte, es verging selten ein Samstag oder Sonntag, an dem er nicht in Unterlagen vertieft in seinem Haus saß. Die einzigen privaten Anlässe, zu denen er sein Domizil verließ, waren gelegentliche Treffen mit seinen Geschwistern, ansonsten hatte er sich völlig von seiner Umwelt abgeschottet. Er war nicht unglücklich mit diesem Leben, er liebte seine Arbeit und seine Firma. Durch seinen unermüdlichen Einsatz hatte er es geschafft, die Dermoil Company innerhalb kürzester Zeit von einem unbedeutenden Betrieb in ein konkurrenzfähiges Unternehmen mit hervorragenden Umsätzen zu verwandeln.
    Auch jetzt wäre er lieber an seinem Schreibtisch sitzen geblieben, doch nach dem Gespräch mit Callan würde dieser es sicher falsch verstehen, wenn er der Feier fernblieb. Nachdem er noch ein paar Mails beantwortet hatte, fuhr er den PC wieder runter, knipste das Licht aus, und wenig später saß er in seinem Lincoln und war auf dem Weg zur Party.
    Nach einer knappen halben Stunde parkte er den Wagen vor der Cactus-Bar, dem örtlichen Saloon an der Mainstreet in Stillwell, einem kleinen Ort rund hundert Meilen südlich von San Antonio in Texas. Bereits von draußen schallte ihm laute Countrymusik entgegen, und als er den Schankraum betrat, befand er sich mitten in einer ausgelassenen Meute von Männern. Nach kurzem Zögern setzte er sich an den Tresen und schaute sich um. Er fühlte sich völlig fehl am Platz, was nicht nur daran lag, dass er der Einzige war, der einen Anzug und Krawatte trug.
    »Jordan, noch eine Runde«, orderte Callan gerade.
    »Cal, sauf nicht so viel, sonst liegst du unter dem Tisch, bevor die Stripperin da ist«, tönte es aus einer Ecke.
    Alle lachten und ein anderer rief: »Solange wir ihn morgen Abend nicht auf seine Frau draufheben müssen, ist alles in Ordnung.«
    Wieder ertönte Gelächter, und im gleichen Moment fiel Callans Blick auf Adrian. Mit dem Glas in der Hand ging er auf ihn zu und schob sich auf den Barhocker neben ihm. »Schön, dass du da bist.«
    »Du weißt, dass ich das nur dir zuliebe tue«, lächelte Adrian schief.
    Callan seufzte. »Ja, das ist mir bewusst. Aber du solltest öfter mal aus deinen vier Wänden rauskommen. Es tut dir nicht gut, immer alleine zu sein.«
    Jordan, der Jüngste der vier McDermott-Geschwister, der wie fast jeden Abend hinter der Theke stand und die Getränke ausschenkte, gesellte sich zu ihnen. »Adrian, welch seltener Glanz in dieser bescheidenen Hütte«, grinste er und stellte ein Glas Bourbon vor ihn hin. »Sag bloß, du entdeckst auf deine alten Tage doch noch deine vergnügungssüchtige Seite.«
    »Ich habe ihm auch gerade gesagt, dass er ab und zu mal unter die Leute gehen sollte«, schmunzelte Callan. »Es geht wirklich nichts über einen guten Whiskey mit ein paar Freunden und einen heißen Flirt mit einer hübschen Frau.«
    »Lass das nur nicht Joyce hören«, mahnte Adrian mit einem kleinen Lächeln.
    »Keine Angst, diese Zeiten sind vorbei«, grinste Callan. »Aber dir könnte es nicht schaden, dich

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