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Die McKettricks aus Texas: Über alle Grenzen (German Edition)

Die McKettricks aus Texas: Über alle Grenzen (German Edition)

Titel: Die McKettricks aus Texas: Über alle Grenzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Energie zu besitzen. Es war schwer, sie in einem schwachen Moment zu ertappen.
    „Na klar“, gestand sie sofort und ohne schlechtes Gewissen. „Garrett und ich haben gestern Abend darüber gesprochen.“
    „Ich verstehe.“
    Julie stupste sie mit dem Ellbogen an. „Beantworte meine Frage.“
    „Ich bin eher geneigt, dir die Antwort zu verweigern“, erwiderte Paige, nahm ihrer Schwester die Sandwichtüte aus der Hand und warf die Reste ihres Abendessens zusammen mit ein paar zerknüllten Papierservietten hinein. „Austin war von der Idee nicht gerade begeistert.“
    „Ach, das ist nur sein Stolz. Aber die Sache ist ernst. Wenn er nicht aufpasst, muss er operiert werden. Und eine solche Operation birgt immer ein gewisses Risiko.“
    „Ja, als Krankenschwester kenne ich die Risiken“, räumte Paige ein.
    Julie lächelte engelsgleich. Seit sie sich in Garrett McKettrick verliebt hatte und die beiden beschlossen hatten zu heiraten,schwebte sie wie auf Wolken. Die Stimmungen gewöhnlicher Sterblicher wie Paige konnten ihr nichts mehr anhaben. „Na ja, du hast nicht unbedingt viel um die Ohren im Augenblick“, gab sie gut gelaunt zu bedenken. „Wahrscheinlich musst du bloß aufpassen, dass Austin nicht heimlich zum Rodeo verschwindet. Das dürfte schon alles sein. Wie schwierig kann das werden?“
    Vor ihrem geistigen Auge sah Paige wieder, wie Austin sich um die Stute kümmerte. Sie erinnerte sich deutlich daran, wie sanft er das Tier gestreichelt und wie er mit ruhiger Stimme zu ihr gesprochen hatte. Paige empfand plötzlich ganz anders als früher. Das waren Gefühle, die nichts mehr mit denen des jungen Mädchens von damals zu tun hatten und mit dem Jungen, den dieses Mädchen geliebt hatte.
    Sie war jetzt eine Frau.
    Und Austin war ganz eindeutig ein Mann.
    Als Paige ihn an diesem Nachmittag in der Pferdebox beobachtet hatte, war ihr auf erschreckende Weise klar geworden, dass dies ein ganz neues Spiel war.
    „Paige?“, flüsterte Julie. „Da du mit deinen Gedanken woanders – oder bei jemand anderem – zu sein scheinst, wiederhole ich meine Frage noch einmal. Wie schwer kann es wohl sein, sich um einen Kerl wie Austin zu kümmern?“
    Sehr, sehr schwer, dachte Paige. Aber wie gesagt, dies war weder der geeignete Ort noch der richtige Zeitpunkt, um über solche Dinge zu sprechen. Sie schüttelte den Kopf. „Ich glaube, Calvin und ich sollten zurück zur Ranch fahren. Harry wartet bestimmt schon auf sein Futter.“
    „Garrett wird ihn füttern“, sagte Julie. Aber sie stand ebenfalls auf und Calvin auch. Julie legte den Arm um ihren kleinen Jungen. Sie beugte sich zu ihm herunter und gab ihm einen Kuss auf den Kopf. „Ich werde nicht so spät heimkommen“, versprach sie ihm. „Gehorche deiner Tante und wasch dich gründlich in der Badewanne. Und begnüge dich mit einer Gutenachtgeschichte, hörst du?“
    „Mach ich“, versprach Calvin leicht genervt. An Paige gewandtfügte er in ernstem Ton hinzu: „Ich brauche keine Hilfe beim Baden, weil ich nämlich schon fünf bin. Ich kann auch schon jedes Buch selbst lesen. Aber ich mag deine Stimme, wenn ich einschlafe. Das ist fast so gut, wie wenn Mom mir vorliest.“
    Paige lachte. „Gut, dann haben wir das ja geklärt.“
    Julie drückte ihren Sohn noch einmal, dann ging die Theaterprobe weiter.
    „Ich bin froh, wenn Mom mit Garrett verheiratet ist und die beiden endlich ein Baby machen“, vertraute Calvin Paige an, als sie den Zuschauerraum Hand in Hand verließen. „Bis dahin ist das Theaterstück aufgeführt, und sie ist wieder jeden Abend zu Hause, wie die meisten Moms.“
    Erst als Paige hinter dem Steuer saß und die Scheinwerfer eingeschaltet hatte, antwortete sie auf seine Bemerkung. Es kostete sie einige Mühe, beiläufig zu klingen. „Das Musical wird diesen Monat aufgeführt“, sagte sie. „Und es gibt nur ein paar Vorstellungen, richtig?“
    Sie warf einen kurzen Blick über die Schulter und sah, dass Calvin nickte. „Zwei Freitagabendvorstellungen und zwei Samstagabendvorstellungen. Dann ist sie fertig.“ Er machte eine Pause und sagte dann: „Dann ist da noch der Ausflug nach Six Flags. Du kommst doch mit, oder?“
    Den Kindergartenausflug zu dem berühmten Freizeitpark hatte sie ganz vergessen. Er sollte am Mittwoch vor Thanksgiving stattfinden. Darüber hatte sie noch gar nicht mit Julie gesprochen. Aber das musste sie tun, bevor sie Calvin irgendetwas versprechen konnte.
    „Ich muss erst mit deiner Mom darüber reden“,

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