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Die McKettricks aus Texas: Über alle Grenzen (German Edition)

Die McKettricks aus Texas: Über alle Grenzen (German Edition)

Titel: Die McKettricks aus Texas: Über alle Grenzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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hinweg und setzte sich auf den Beifahrersitz. Er saß da, als wäre er jeden Tag Beifahrer.
    Als Garrett mit wildem Blick und zerzausten Haaren die Treppe heruntergestürmt kam, saß Paige angezogen am Küchentisch, las und trank Kräutertee. Sein Hemd war falsch zugeknöpft und sein Tempo halsbrecherisch.
    Erschrocken sprang sie auf. „Ist etwas mit Julie? Oder Calvin?“, fragte sie ängstlich.
    „Austin“, erwiderte er, schnappte sich seine Jacke und die Wagenschlüssel und stieß die Tür zur Garage auf.
    Sie machte sich nicht einmal mehr die Mühe, ihre Handtasche zu holen, sondern rannte hinter Garrett her. Im Vorbeigehen schnappte sie sich irgendjemandes Kapuzensweatshirt vom Haken und zog es sich im Laufen über.
    Kurz darauf rasten sie in Garretts Pick-up die Auffahrt hinunter. Auf halbem Weg drückte er einen Knopf auf seiner Fernbedienung. Das schmiedeeiserne Tor vor ihnen schwang langsam auf.
    Sie rasten hindurch, noch ehe es ganz offen war. Die Abzweigung zur Hauptstraße nahmen sie beinah auf zwei Rädern.
    „Wo ist Austin?“, wollte Paige wissen, während sie sich mit beiden Händen am Sitz festhielt, trotz des Sicherheitsgurts. Sie fuhren so schnell, dass sie beinah damit rechnete, ihre Gesichtszüge könnten sich durch die Fliehkraft verzerren. „Garrett, was ist denn los?“
    Ohne sie anzusehen, trat er noch stärker aufs Gaspedal.
    Sie hörten eine Sirene und sahen das Blaulicht eines Krankenwagens.
    „Brogan hat einen anonymen Hinweis erhalten“, erklärte Garrett schließlich. „Offenbar steckt Austin drüben auf dem Ölfeld in Schwierigkeiten.“ Er warf ihr einen kurzen Blick zu und meinte: „Du solltest nicht hier sein.“
    Paige lief es eiskalt den Rücken hinunter. Was würden sie wohl dort draußen vorfinden? Aber jetzt gab es kein Zurück mehr. Aber sie hätte auch gar nicht auf der Ranch bleiben wollen, selbst wenn das möglich gewesen wäre. „Ich bin nun mal dabei, und ich werde nirgendwo anders hingehen“, stellte sie klar.
    Der Krankenwagen und Brent Brogans Streifenwagen bogen in die Straße zum Ölfeld ein, dicht gefolgt von Tates Pick-up.
    Garrett und Paige trafen als Letzte ein und bildeten das Schlusslicht des kleinen Konvois.
    „Was zur Hölle wollte Austin denn um diese Uhrzeit hier draußen machen?“, murmelte Garrett.
    Darauf wusste Paige auch keine Antwort – sie hatte Austin zuletzt nach der Begegnung im Pool gesehen. Allerdings erwartete Garrett auch keine Antwort von ihr. Er dachte nur laut und versuchte, aus der Situation schlau zu werden.
    Das Blaulicht tauchte Austins Pick-up in ein gespenstisches Licht. Paige hatte ihre Tür schon geöffnet, als Garrett noch fuhr. Hätte er sie nicht am Arm festgehalten, wäre sie wahrscheinlich aus dem Wagen gesprungen, bevor dieser hielt.
    Sie befreite sich und sprang. Ihr Herz pochte wie verrückt und erschwerte ihr das Atmen.
    Chief Brogan war als Erster bei Austins Pick-up, dicht gefolgt von zwei freiwilligen Sanitätern. Die Türscharniere quietschten schrecklich, als sie die Fahrertür öffneten.
    Als er Paige entdeckte, winkte Chief Brogan sie heran. Er wusste, dass sie ausgebildete Krankenschwester war. Brogan wies die Sanitäter an, ihr Platz zu machen.
    Paige stieg auf das Trittbrett und spähte in den Wagen.
    Auf beiden Vordersitzen entdeckte sie Blutspuren und Glasscherben. Aber keinen Austin. Die Beifahrertür musste beim Aufprall aufgesprungen sein und war jetzt ein Stück in die gegenüberliegende Böschung des Grabens hineingedrückt.
    „Er ist weg!“, schrie sie und sprang wieder herunter. Ein Gedanke schoss ihr durch den Kopf. Seit jenem Thanksgiving– damals war Calvin noch ein Kleinkind gewesen – hatte sie nicht mehr solche Angst gehabt. Damals hatte der Junge einen schlimmen Asthmaanfall bekommen. Aus lauter Verzweiflung und Hilflosigkeit hatte sie ihn unter die eiskalte Dusche gestellt, damit er wieder atmen konnte.
    Jetzt blickte sie in die besorgten Gesichter der Männer. Im Licht der Scheinwerfer und des Blaulichts von Kranken- und Streifenwagen wirkten sie beinah unheimlich.
    Ein Winseln lenkte Paiges Blick auf Shep, der nervös neben Tate stand. Sein Fell war blutbefleckt.
    Entsetzen packte sie. Sie wandte sich von der Gruppe ab und rannte in der Dunkelheit auf die Straße, wobei sie Austins Namen rief und wartete, ob eine Antwort kam. Dann rief sie von Neuem.
    Plötzlich rannte Shep durch das hohe Gras. Paige folgte ihm. Sie war eine schnelle Läuferin, doch Garrett und Tate schossen

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