Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die McKettricks aus Texas: Über alle Grenzen (German Edition)

Die McKettricks aus Texas: Über alle Grenzen (German Edition)

Titel: Die McKettricks aus Texas: Über alle Grenzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
Vom Netzwerk:
anscheinend irgendjemand eine der Ölquellen öffnen. Möglicherweise hatte der Eindringling sie in Brand setzen wollen.
    Die vorläufige Theorie lautete, dass Austin die Verbrecher dabei gestört hatte. Er war einfach zur falschen Zeit aufgetaucht, weshalb diese hinterhältigen Mistkerle auf ihn geschossen hatten, als ihre beiden Fahrzeuge sich auf der schmalen Straße begegnet waren.
    Nach Aussage der Ärzte hätte die Kugel ihn glatt ins Herz getroffen. Was ihn gerettet hatte, war die Tatsache, dass er sich nach rechts herübergebeugt hatte, um Shep zu schützen.
    Mit dem Schicksal ist es schon eine komische Sache, dachteer mit einer gewissen Bitterkeit. Natürlich war er froh, noch zu leben. Aber warum hatten Jim und Sally McKettrick damals nicht so viel Glück gehabt? Wo war das falsche Abbiegen gewesen, die Reifenpanne, der spontane Halt bei einem mexikanischen Imbiss, der ihnen das Leben gerettet hätte?
    Stattdessen war dieser Sattelschlepper ausgebrochen und über den Grünstreifen in der Mitte der Fahrbahn direkt auf sie zugerast.
    Kein Aufschub, keine Gnade.
    „Hallo?“ Paige riss ihn aus seinen Gedanken. „Austin? Bist du noch da?“
    Er brachte ein schwaches Lächeln zustande und rieb sich das unrasierte Kinn. Seine Schulter schmerzte, und seine Rückenmuskeln zuckten verdächtig. Möglicherweise drohte der nächste Krampf. „Danke“, sagte er.
    „Danke?“, wiederholte sie verwirrt, hielt den Blick aber weiter auf die Straße gerichtet.
    „Dafür, dass du mich aus dem Krankenhaus geholt hast“, sagte er. „Und dass du Shep mitgebracht hast. Ich habe diesen Hund wirklich vermisst.“
    „Der Hund hat dich genauso vermisst“, erwiderte sie. Es klang, als wollte sie ihm noch etwas anderes zu verstehen geben. Nur war er sich nicht ganz sicher, was.
    „Wie geht es Molly?“, erkundigte er sich.
    „Molly erholt sich gut“, antwortete sie in demselben Wasglaubst-du-wohl-Ton. „Doc Pomeroy war zweimal da, um nach ihr zu sehen. Calvin und ich haben dafür gesorgt, dass die Wunden sauber bleiben und immer wieder Salbe aufgetragen. Offenbar hat mein Neffe ein echtes Händchen für Pferde.“
    „Das überrascht mich nicht“, sagte Austin und stellte sich vor, wie der Junge die kleine gescheckte Stute pflegte. „Calvin ist ein toller Junge.“
    „Wenigstens darin sind wir uns einig“, bemerkte Paige mit der Andeutung eines Lächelns – wie Austin vermutete. Da er sie nur im Profil sah, war das schwer zu sagen. Außerdem hing sein Blick an der vollkommenen Rundung ihrer rechten Brust.
    Sie erreichten das Tor zur Silver Spur Ranch. Die Torflügel waren weit offen, was Austin fast wie eine Willkommensumarmung empfand.
    „Wann sind wir uns denn nicht einig?“, fragte er. Dabei wusste er selbst, dass sie nur deshalb nicht wieder aneinandergeraten waren, weil sie lediglich eine Viertelstunde allein miteinander verbracht hatten. So lange dauerte die Fahrt von der Klinik in Blue River zur Ranch.
    Paige bog in die lange Auffahrt ein. „So ziemlich jedes Mal, wenn wir eine Unterhaltung versucht haben“, erwiderte sie spöttisch. Aber als sie ihn ansah, lag ein Funkeln in ihren Augen.
    Austin kam es vor, als wäre er viel länger als drei Tage von zu Hause fort gewesen. Diesen Ort wiederzusehen lenkte ihn von dem kleinen Geplänkel mit Paige ab. Beim Anblick des Stalls, der Nebengebäude und des palastartigen Hauses hob sich seine Stimmung.
    In der Säulenhalle vor dem Haus standen zwei Umzugswagen.
    „Was haben die zu bedeuten?“, fragte er Paige und deutete auf die Wagen.
    Er sah ihr an, dass es ihr gefiel, ein Mal mehr zu wissen als er. „Tate und Libby ziehen mit den Mädchen wieder ins Haupthaus.“
    „Warum?“, wollte Austin wissen und runzelte die Stirn. Insgeheim freute er sich jedoch über die Neuigkeit. Tate war so entschlossen gewesen, für sich, Libby und die Kinder ein eigenes Zuhause zu erschaffen, dass er wie verrückt das alte Ruiz-Haus renoviert hatte.
    „Er sagt es zwar nicht, aber Libby, Julie und ich glauben, dass das für die McKettricks so ist, als würden sie eine Wagenburg errichten. Tate beschützt seine Familie. Angesichts all dessen, was in letzter Zeit passiert ist, tut er wahrscheinlich das Richtige.“
    Welche Gründe sein ältester Bruder auch für seine Rückkehr ins Ranchhaus haben mochte, Austin war froh darüber.Dieses Heim bot reichlich Platz und Privatsphäre für alle. Außerdem sollte es in einem Haus tobende Kinder und Hunde geben, fand er. Und es war sicher

Weitere Kostenlose Bücher