Die McKettricks aus Texas: Über alle Grenzen (German Edition)
Kopf leicht neigte, wenn sie ihm zuhörte. „Ihr McKettricks habt eine interessante Familiengeschichte“, bemerkte sie.
„Ja, allerdings.“ Seine Wohnung oben schien plötzlich meilenweit weg und schwer zu erreichen. Und viel zu einsam.Paiges Bett war weitaus verlockender, auch wenn sie nicht mit drin lag.
„Komm“, forderte sie ihn auf und streckte die Hand nach ihm aus. „Du solltest dich ausruhen.“
„Ich werde Hilfe bei meinen Stiefeln brauchen“, erklärte er und sah auf seine Kleidung und die Armschlinge. Er würde nicht nur bei den Stiefeln Hilfe brauchen. „Ich könnte Garrett oder Tate bitten, mir zu helfen“, bot er an.
„Sei nicht albern. Immerhin bin ich ausgebildete Krankenschwester. Ich habe schon genug Männer ausgezogen.“
Austin verkniff sich den Kommentar, der ihm schon auf der Zunge lag. Ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, stand Paige schon jetzt unter einer ziemlichen Anspannung, und das wollte er nicht noch schlimmer machen.
„Na schön“, sagte er.
Im Schlafzimmer setzte Austin sich auf die Bettkante. Es handelte sich um ein Himmelbett, dessen Verzierungen denen am Kaminsims ähnelten und aus der gleichen Zeit stammten.
Viele McKettricks waren in diesem Bett gezeugt und empfangen worden, und nicht wenige waren darin gestorben. Dieser Gedanke vermittelte Austin ein Gefühl der Verbundenheit mit seinen Vorfahren. Auf eine seltsame Weise war das tröstlich.
Er war weder schrullig, noch hatte er ein nennenswertes Interesse, dem Familienstammbaum nachzuforschen. Diese eigenartige Nostalgie war wahrscheinlich eine Nebenwirkung der vielen Medikamente, die er in letzter Zeit bekommen hatte. Das würde vorbeigehen.
Er wäre im Nu wieder ganz der Alte.
Paige bückte sich, hob seinen Fuß und zog. Heftig.
Nichts passierte.
Sie zog erneut.
Wieder geschah nichts.
„Wenn du dich umdrehst, geht es leichter“, schlug Austin vor und überlegte, wann er zuletzt vollständig bekleidet so viel Spaß gehabt hatte. „Dann kann ich dich nämlich mitmeinem anderen Fuß schieben.“
Ein gefährliches Funkeln trat in ihre Augen. „Willst du damit etwa andeuten …“ Sie hielt inne und rang sichtlich um Fassung. „Willst du damit etwa andeuten, dass es am besten wäre, wenn du deinen Stiefel auf meinen Po stellst und – schiebst?“
„Ganz genau“, bestätigte er und musste sich auf die Innenseite der Wange beißen, um nicht laut loszulachen. „So wird das üblicherweise gemacht.“
Shep, der zufrieden unter einem Fenster lag und das Geschehen beobachtete, stellte kurz beide Ohren auf. Aber dann beruhigte er sich wieder und legte die Schnauze auf die Vorderpfoten. Mit seinen braunen Augen schaute er abwechselnd zu Paige und zu Austin.
Paige rührte sich nicht.
Austin gab ein dramatisches resigniertes Seufzen von sich und beugte sich vor, um mit der gesunden Hand nach seinem Stiefel zu greifen. Er zog kräftig daran. Sein Bemühen war echt, der Schmerzenslaut nicht ganz.
Sofort nannte Paige ihn einen Idioten – was er allmählich als Kosewort empfand. Dann übernahm sie das Stiefelziehen, kehrte ihm den Rücken zu, nahm seinen Stiefel zwischen die Knie und zog.
Und Austin konnte nicht widerstehen. Er stellte seinen linken Fuß auf ihren sexy, von Jeansstoff eng umspannten Po und drückte.
Als sie den Stiefel endlich losbekam, stolperte sie ein paar Schritte vorwärts.
Der Blick, den sie Austin über die Schulter zuwarf, wäre geeignet gewesen, um den Rindern auf der Weide Brandzeichen zu verpassen.
Dabei lachte er nicht einmal – auch wenn er es gern getan hätte. Sehr gern sogar.
„He, ich habe dir angeboten, Garrett oder Tate um Hilfe zu bitten“, erinnerte er sie. „Aber du hast gesagt, du willst mich ausziehen.“
„Ich habe nicht gesagt, dass ich dich ausziehen will“, stelltesie klar und sah ihn herausfordernd an. Trotzdem zog sie ihm auch den zweiten Stiefel aus – auf die gleiche Weise wie den ersten. Diese Geste weckte in ihm neue zärtliche Gefühle für sie.
Danach sprachen sie nicht mehr viel.
Paige half ihm, sich bis auf die Boxershorts auszuziehen, und schlug die Bettdecke zurück, damit er sich hinlegen konnte. Sie steckte ihn nicht direkt ins Bett, aber es war nahe dran.
„Ich hole rasch deine Medizin“, verkündete sie knapp.
„Danke“, erwiderte er und hätte am liebsten wieder laut gelacht.
Kaum hatte sie das Zimmer verlassen, kam Shep angelaufen und sprang aufs Bett, wo er sich mit einem zufriedenen Seufzer neben Austins
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