Die McKettricks aus Texas: Über alle Grenzen (German Edition)
ändern würde, als Calvin und ich in diesem Apartment gewohnt haben?“
Jede Erinnerung an Julies Glück – oder Libbys – machte auch Paige froh. Sie nahm die Hand ihrer Schwester und drückte sie leicht. „Garrett kann sich glücklich schätzen.“
„Ich mich auch“, entgegnete Julie. Die beiden stießen sanft mit den Köpfen zusammen, dann stand Julie wieder auf und sagte verständnisvoll: „Ich weiß, es ist ein bisschen komisch, hier zu wohnen. Sich um Calvin vor und nach der Schule zu kümmern, ist etwas ganz anderes, als ständig mit Austin zu tun zu haben, nach allem …“
Um Julie zum Schweigen zu bringen, hob Paige die Hand. „Ach, es ist eine gute Übung.“
„Für was denn?“, fragte Julie verwirrt.
„Wenn du jetzt dein eigenes Gesicht sehen könntest“, necktePaige ihre Schwester und lachte. Sie stand auf und ließ das halb bezogene Bett, wie es war. Im Flur hakte sie sich bei Julie unter, und dann machten sie sich auf den Weg in die Küche, zur Pizza und diesen unvergleichlichen McKettrick-Männern.
Aber Julie hatte ihre Frage nicht vergessen. „Was ist eine gute Übung?“, flüsterte sie.
„Mit Austin im selben Zimmer zu sein und nicht auf ihn loszugehen. Erstens“, antwortete Paige verschmitzt. „Und zweitens, ihn nicht ins Bett zu zerren.“
Lachend schüttelte Julie den Kopf.
„Bis jetzt haben Austin und ich erst zwei Sachen entdeckt, bei denen wir uns einig sind“, fuhr Paige fort. Sie sprach weiterhin leise, weil sie die Küche fast erreicht hatten. „Die erste ist, dass wir Calvin für einen wundervollen Jungen halten.“
Julie strahlte. „Und die zweite?“
„Dass uns keine andere Wahl bleibt, als zu lernen, miteinander auszukommen. Schließlich lieben meine Schwestern seine Brüder und umgekehrt. Damit müssen wir uns arrangieren.“
„Stimmt. Damit müsst ihr euch arrangieren. Alle beide.“
Und dann betraten sie die Küche.
Nach dem Essen zeigte Austin deutliche Anzeichen von Erschöpfung.
Es rührte Paige, ihn dabei zu beobachten, wie er mit seinen Nichten und Calvin umging.
Tate und Garrett machten sich wieder auf den Weg auf das Weideland, während Libby und Julie die Küche aufräumten. Dabei unterhielten sie sich leise über die bevorstehende Hochzeit, das Essen und die Musik. Und – Horror! – über Paiges Brautjungfernkleid.
Paige nahm Handfeger und Schaufel und fing an, die Krümel zusammenzufegen. Auf keinen Fall wollte sie in ein Gespräch über „das große Ereignis“ hineingezogen werden.
„Wir haben keine Schule, weil heute Samstag ist!“, erklärte Ava ihrem Onkel fröhlich.
„Anscheinend habe ich im Krankenhaus jedes Zeitgefühlverloren“, meinte er und sah kurz zu Paige.
Sein Bart wuchs, seine Haare waren zottelig. Trotzdem war er für Paige der attraktivste Mann, den sie je gesehen hatte.
Das war natürlich ein weiteres Warnsignal.
Hastig fegte sie zu Ende. Dann nahm sie ihre Jacke vom Haken, zog sie an und verkündete, sie wolle im Stall nach Molly schauen. Dabei sah sie Austin nicht an.
Prompt stand er auf, schwach, aber entschlossen. „Ich komme mit“, erklärte er mit einer Stimme, die keinen Widerspruch duldete.
„Können wir auch mit?“, rief Calvin sofort.
„Ja, wir alle?“, schrie Ava.
„Die Hunde auch?“, wollte Audrey wissen.
Libby und Julie tauschten einen Blick.
„Wir haben oben noch zu tun“, wandte Julie sich an die Kinder. „Habt ihr das schon vergessen? Die Umzugsleute haben die ganze Zeit weiter Kartons ausgeladen. Das bedeutet, wir hängen mit dem Auspacken hinterher.“
Keines der Kinder protestierte.
„Wir müssen helfen“, erklärte Ava Austin. „Sonst würden wir mit in den Stall kommen.“
Austin sah das kleine Mädchen an und sagte: „Ihr werdet noch genug Gelegenheit bekommen, euch um die Pferde zu kümmern. Schließlich wohnt ihr ab jetzt ja auch in diesem großen Haus.“
„Oh ja, viel Gelegenheit“, rief Ava begeistert.
Sie, Audrey und Calvin rannten zur Treppe. Die Hunde folgten ihnen, bis auf Shep.
Auch Julie und Libby waren bald verschwunden, sodass nur Paige und Austin zurückblieben. Sie standen da und sahen sich an.
„Du solltest dich hinlegen“, ergriff Paige schließlich das Wort, weil das Schweigen unbehaglich wurde. „Ich habe dir in der Gästewohnung ein Bett bezogen. Falls sich bei Molly irgendetwas verändert hat, werde ich es dir erzählen.“
„In der Gästewohnung? Schläfst du nicht dort?“
„Du darfst eine Weile keine Treppen steigen“,
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