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Die McKettricks aus Texas: Über alle Grenzen (German Edition)

Die McKettricks aus Texas: Über alle Grenzen (German Edition)

Titel: Die McKettricks aus Texas: Über alle Grenzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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duschen.
    Er stand schon mitten im Bad, als er merkte, dass das Wasser in der Dusche bereits lief. Hinter dem Milchglas stand Paige.
    Es war nicht so, dass er noch nie eine Frau in der Dusche gesehen hätte.
    Und wenn eine Frau unter seiner Dusche stand, stand er für gewöhnlich direkt daneben.
    Bis jetzt.
    Er machte auf dem Absatz kehrt und hoffte, sich unbemerkt zurückziehen zu können. Doch er schaffte es nicht einmal bis ganz zur Tür, als sie loskreischte.
    Der arme alte Shep glaubte offenbar an einen echten Notfall, denn er kam sofort hereingestürmt.
    „Tut mir leid“, sagte Austin und hielt Paige den Rücken zugedreht.
    Der wunderschönen, süßen nackten Paige.
    Etwas, vermutlich ein nasser Waschlappen, traf ihn platschend am Rücken. Er biss die Zähne zusammen. Einer so kratzbürstigen Frau war er wirklich noch nie begegnet.
    Austin verließ das Badezimmer.
    „Möglicherweise habe ich ein wenig überreagiert“, erklärte Paige, als sie zwanzig Minuten nach dem Vorfall im Badezimmer vor Austins Bett stand. Sie trug ein Nachthemd und darüber einen Bademantel. Trotzdem fühlte sie sich viel zu leicht bekleidet.
    Austin lag lässig, lediglich mit seiner Jeans bekleidet, auf seinem Bett und sah nicht einmal von seinem Taschenbuchwestern auf.
    „Meinst du?“, sagte er bloß.
    „Du bist einfach hereingeplatzt. Ich habe mich furchtbar erschreckt.“
    Er befeuchtete die Spitze seines Zeigefingers mit der Zunge und blätterte um. Dabei würdigte er sie noch immer keines Blicks. „Das tut mir leid“, sagte er. Es klang wenig überzeugend.
    Sie hob die Hände und ließ sie gleich wieder sinken. „Ich habe es versucht. Die Dusche gehört dir. Ich gehe ins Bett.“
    „Gute Nacht“, erwiderte er und blätterte die nächste Seite um.
    Paige wusste, dass ihm das Lesen stets schwergefallen war. Falls er also nicht durch ein Wunder über Nacht zur Leseratte geworden war, spielte er ihr mit diesem Seitenumblättern etwas vor. Darum nahm sie ihm das Buch einfach aus der Hand.
    „Das war nicht besonders cool“, bemerkte er trocken.
    Sie seufzte. „Na schön, du hast recht.“ Sie gab ihm das Buch zurück.
    „Was willst du mir sagen, Paige? Ich bin ins Bad hereingeplatzt, als du unter der Dusche gestanden hast. Das tut mir leid. Ich glaube, das habe ich dir auch sofort gesagt.“
    „Ich habe dir nicht geglaubt“, gestand sie.
    „Ja, das ist offensichtlich. Außerdem ist es entmutigend, wenn bedenkt, dass wir uns schon seit dem Kindergarten kennen und ich dir erst kurz zuvor im Stall dieses kleine Versprechen gegeben habe. Ich habe dir versichert, dass du diejenige sein wirst, die entscheidet, ob und wann wir übereinander herfallen.“
    Paige verschränkte die Arme. Alte Wunden machten sich tückisch bemerkbar. „Du hast mir schon alles Mögliche versprochen, Austin McKettrick“, konterte sie und wandte sich zum Gehen.
    Doch Austin hielt sie hinten am Bademantel fest. „Warte. Du kannst mir nicht einfach so etwas an den Kopf werfen und dann gehen, Schwester Remington.“
    Sie drehte sich wieder zu ihm um. „Du hast gesagt, du liebstmich!“, schrie sie und hätte sich gleich darauf am liebsten die Zunge abgebissen.
    „Ich habe dich auch geliebt“, erwiderte er mit leiser Stimme. „Darum habe ich getan, was ich getan habe.“
    Tränen brannten Paige in den Augen. „Lügner!“, rief sie.
    „Wir waren damals fast noch Kinder“, erinnerte er sie. „Es ging alles viel zu schnell. Wir waren achtzehn und bewegten uns mit rasender Geschwindigkeit auf eine Menge Dinge zu, mit denen wir gar nicht fertig geworden wären. Heute würde ich völlig anders handeln. Aber ich schwöre dir, damals wusste ich mir keinen anderen Ausweg, um uns beide zu retten. Es tut mir aufrichtig leid, wenn ich dir wehgetan habe.“
    Der Schmerz, der in diesem Augenblick in ihr aufstieg, drohte ihr das Herz zu zerreißen. Sie konnte nicht sprechen. Aber das war vermutlich auch besser so, denn was sie zu sagen gehabt hätte, wäre ebenfalls schmerzlich gewesen.
    Darum verließ sie das Zimmer, und Austin ließ sie gehen.
    In Calvins altem Zimmer schlug Paige das Bett auf, legte sich hin und rollte sich in der Fötusstellung zusammen.
    Ein Winseln hinter ihr veranlasste sie, einen Blick über die Schulter zu werfen. Shep stand an ihrem Bett, die Schnauze auf die Matratze gelegt. Im Mondlicht, das durchs Fenster fiel, blickte er sie mitfühlend an.
    Das war zu viel. Paige brach in Tränen aus. Heftig. Sie drehte sich herum,

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