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Die Meerhexe

Die Meerhexe

Titel: Die Meerhexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alistair MacLean
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Anspruch zu nehmen.«
    »Ich weiß. Eines der Schiffe hat bereits Kurs auf uns genommen.«
    »Welches?«
    »Das im Süden. Sind auch Luftangriffe im Gespräch?«
    »Bis jetzt habe ich noch nichts Derartiges gehört, aber ich brauche Ihnen nicht zu sagen, daß das die Möglichkeit nicht ausschließt.«
    »Lassen Sie es mich sofort wissen, wenn Sie wieder ein paar gute Neuigkeiten haben.«
    »Natürlich. Auf Wiedersehen, Sir.«
    Lord Worth legte den Hörer auf, nahm ihn aber gleich darauf wieder von der Gabel.
    »Ich möchte eine Nummer in Washington.«
    »Können Sie bitte einen Moment warten, Sir?«
    »Warum?«
    »Weil gerade wieder eine verschlüsselte Nachricht kommt. Es scheint derselbe Code zu sein wie beim letztenmal, Sir.«
    »Das sollte mich nicht überraschen«, sagte Lord Worth mit düsterer Miene. »Bringen Sie sie so schnell wie möglich herüber.«
    Er legte den Hörer auf die Gabel, drückte einen Knopf in dem kleinen Schaltpult, das er vor sich hatte, und hob den Hörer wieder ans Ohr.
    »Chambers?« Chambers war sein langjähriger Pilot. »Ist Ihr Hubschrauber aufgetankt?«
    »Jederzeit startbereit, Sir.«
    »Bleiben Sie in der Nähe des Telefons.« Er legte den Hörer wieder auf.
    »Wollen Sie nach Washington, Sir?«
    »Ich trage mich mit dem Gedanken. Es gibt manche Dinge, die man persönlich besser erledigen kann als per Telefon. Es hängt von der nächsten Nachricht ab.«
    »Falls Sie fliegen – haben Sie irgendwelche Anordnungen für die Zeit Ihrer Abwesenheit?«
    »Es kommen heute nachmittag mit der Roamer zweifach anwendbare Luftabwehrwaffen an. Lassen Sie sie auf der Plattform installieren.«
    »Und in welche Himmelsrichtung sollen sie zeigen?«
    »Das überlasse ich Ihnen.«
    »Also muß nur der Westen ausgespart werden – schließlich wollen wir ja nicht noch unseren eigenen Öltank durchlöchern.«
    »Es kommen auch Minen – schichten Sie sie jeweils in der Mitte zwischen zwei Beinen auf.«
    »Würde denn eine Unterwasserexplosion nicht die Beine zerstören?«
    »Ich glaube nicht. Aber wie auch immer, wir müssen es eben darauf ankommen lassen. Setzen Sie sich alle halbe Stunde mit der Torbello und der Jupiter in Verbindung, und sorgen Sie dafür, daß die Radar- und Sonargeräte ständig beobachtet werden. Wachsamkeit rund um die Uhr ist das Gebot der Stunde. Ach, zum Teufel, Commander, Sie wissen doch selbst am besten, was zu tun ist.« Er schrieb ein paar Zahlen auf einen Zettel. »Wenn ich wirklich weg muß, rufen Sie diese Nummer in Washington an, und sagen Sie Bescheid, daß ich fünf Stunden später dort sein werde.«
    »Ist das das State Department?«
    »Ja. Und sagen Sie, daß mindestens der stellvertretende Außenminister da sein muß. Weisen Sie am besten dezent auf zukünftige Unterstützung von Wahlkampagnen hin. Und dann setzen Sie sich mit Dawson, meinem Piloten, in Verbindung, und sagen Sie ihm, er solle sich mit einem ausgearbeiteten Flugplan für Washington bereithalten.«
    Der Funker klopfte, trat ein, gab Lord Worth eine Nachricht und ging wieder. Der Lord entschlüsselte sie, griff nach dem Telefonhörer und sagte Chambers, er solle sich unverzüglich zum Hubschrauber begeben.
    Und zu den beiden Männern sagte er: »Ein von Russen gebautes, kubanisches U-Boot hat sich von Havanna aus auf den Weg hierher gemacht. Ihm folgt ein russischer Zerstörer, der mit Lenkwaffen ausgerüstet ist.«
    »Jetzt scheint ein Besuch beim State Department oder im Pentagon wirklich angebracht«, meinte Larsen. »Gegen Lenkwaffen können wir nicht viel ausrichten. Es sieht so aus, als würde hier bald ein reges Treiben herrschen – insgesamt fahren jetzt fünf Schiffe auf uns zu – drei feindliche, dazu die Roamer und die Jupiter.« Larsens Besorgnis wäre sicherlich noch bedeutend größer gewesen, wenn er gewußt hätte, daß es sich nicht um drei, sondern um fünf feindliche Schiffe handelte, aber er konnte ja nicht wissen, daß die Questar und die Starlight ebenfalls auf die Meerhexe zusteuerten.
    Lord Worth stand auf. »Also dann, kümmern Sie sich um alles. Ich bin irgendwann heute abend wieder zurück. Ich werde mich ab und zu über Funk melden.«
    Lord Worth mußte an diesem Tag seine Reise in vier Etappen machen: per Hubschrauber zum Festland, mit seiner privaten Boeing nach Washington, zurück nach Florida und zum Schluß wieder per Helikopter zurück zur Meerhexe. Und auf jeder dieser vier Etappen würde etwas sehr Unangenehmes passieren – unangenehm für den Lord,

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