Die Meerhexe
der Meerhexe waren in einer Tiefe von etwa sechs Metern Sonare angebracht. Der Radarschirm konnte jede feindliche Annäherung zu Wasser oder aus der Luft orten, und für die Luftabwehrgeschütze wäre es überhaupt keine Schwierigkeit, dieses kleine Problem zu beseitigen. Für den ziemlich unwahrscheinlichen Fall eines Unterwasserangriffs würden die Sonare den Feind aufspüren und von der Roamer aus gut plazierte Wasserbomben dann auch diese Schwierigkeit aus dem Weg räumen.
Was Lord Worth natürlich nicht wußte: Während er mit seinen beiden Mitarbeitern beratschlagte, stach ein weiteres Wasserfahrzeug mit hoher Geschwindigkeit in See, um sich der Questar und Cronkite anzuschließen. Dieses Gefährt wurde nicht wie andere Schiffe durch eine Schraube angetrieben. Es bewegte sich dadurch vorwärts, daß es das Wasser vorn ansaugte und hinten wieder ausstieß. Gewöhnlich wurden solche Schiffe in Küstennähe oder in sumpfigen Gewässern eingesetzt. Der einzige Unterschied zwischen diesem Fahrzeug, das den klangvollen Namen Starlight am Bug trug, und anderen seiner Art bestand darin, daß es mit einer Reihe von Blausäurebatterien ausgestattet war und auf Elektroantrieb umgestellt werden konnte – und darauf kam es an. Sonare konnten Schiffsmotoren und Schraubenvibrationen ganz genau orten, aber ein Schiff wie die Starlight bot ihnen nicht den geringsten Anhaltspunkt. Lord Worth und die anderen berieten über die Möglichkeiten eines direkten Angriffs auf die Meerhexe. Bei ihrer starken Unterteilung in verschiedene Decks und Plattformen und ihrer hohen Schwimmkraft müßte schon fast eine Atombombe eingesetzt werden, um diesen Koloß zu zerstören – eine konventionelle Waffe könnte nichts ausrichten. Wenn der Angriff kam, würde er ein bestimmtes Ziel haben. Der Bohrturm bot sich an, aber Lord Worth konnte sich absolut nicht vorstellen, wie Cronkite ungesehen an ihn herankommen sollte.
In der nächsten halben Stunde erwies sich gleich zweimal, wie sehr selbst der Lord sich irren konnte. Den ersten Hinweis darauf, daß Cronkite seine Arbeit aufgenommen hatte, erhielt er, als er gerade der vollbeladenen Torbello nachsah, die am nördlichen Horizont verschwand. Für den späten Nachmittag erwartete er die Crusader beim Tank. In diesem Augenblick trat Larsen mit zornrotem Gesicht zu Lord Worth und reichte ihm einen Funkspruch, der soeben eingetroffen war. Die Reaktion auf diese Nachricht hätte den Lord – wären seine Worte in den entsprechenden Kreisen publik geworden –, den Sitz im House of Lords gekostet. Der Funkspruch übermittelte in grausamer Nüchternheit die Fakten über das spektakuläre Ende der Crusader in Galveston.
Beide Männer eilten in den Funkraum. Larsen setzte sich mit der Jupiter, dem dritten Tanker, in Verbindung, die gerade in einem obskuren Hafen in Louisiana ihre Ladung löschte. Er berichtete dem Kapitän von dem unrühmlichen Untergang der Crusader und schärfte ihm ein, jeder Mann an Bord solle die Augen offen halten, bis das Schiff aus dem Hafen ausgelaufen sei.
Dann rief der Lord den Polizeichef von Galveston an und forderte weitere Einzelheiten über den Untergang seines Tankers. Sie hoben seine Stimmung nicht im mindesten. Einer Eingebung folgend, fragte er, ob zur Zeit des Unglücks ein Mann namens John Cronkite oder ein Schiff, das einem Mann dieses Namens gehörte, in der Nähe gewesen sei. Man versprach ihm, bei der Zollbehörde nachzufragen. Zwei Minuten später erfuhr er, daß ein John Cronkite auf einem Schiff namens Questar gewesen sei, das direkt neben der Crusader gelegen hätte. Ob Cronkite der Eigentümer war, konnte man ihm nicht sagen. Aber es wurde ihm noch mitgeteilt, daß die Questar eine halbe Stunde vor den Explosionen auf der Crusader in See gestochen sei.
Lord Worth verlangte, die Questar aufzuhalten, zum Hafen zurückzubringen und Cronkite zu verhaften. Aber der Polizeichef machte ihn freundlich darauf aufmerksam, daß es gesetzlich verboten sei, Schiffe auf hoher See zu stoppen – außer im Krieg. Und was Cronkite beträfe, so gäbe es doch noch nicht einmal den kleinsten Hinweis darauf, daß er etwas mit dem Untergang der Crusader zu tun habe. Immerhin erklärte sich der Polizeichef bereit, für Lord Worth den Eigentümer der Questar herauszufinden, obwohl das – wie er gleich vorbaute – eine ganze Weile dauern könne, da zu diesem Zweck eine beträchtliche Anzahl von Registern überprüft werden müßten.
Inzwischen war das kubanische
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