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Die Meerhexe

Die Meerhexe

Titel: Die Meerhexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alistair MacLean
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bitte so freundlich und nehmen Sie die Hände hoch.«
    Fünf Minuten später hatten sie mit der sehr widerstrebenden Hilfe des Captains zwei von den Bomben in die dafür vorgesehenen Koffer gepackt, diese im Kofferraum ihres Wagens verstaut und dabei den Sinn der beiden ledernen Tragegriffe begriffen: jede der Bomben mußte mindestens neunzig Pfund wiegen.
    Farquharson ging wieder hinein, warf einen gleichgültigen Blick auf die beiden gefesselten Männer, drückte auf den grünen Knopf und trat schnell nach draußen, bevor die Tür sich ganz schloß. Dann setzte er sich neben Martin, der diesmal chauffierte. »Vergessen Sie nicht«, mahnte ihn Farquharson, »eine falsche Bewegung, und Sie sind ein toter Mann. Die Wache muß dann natürlich auch dran glauben.«
    Martin hütete sich, den Helden zu spielen. Etwa eine Meile vom Arsenal entfernt, ließ Farquharson anhalten. Martin wurde in ein Gebüsch gebracht, gefesselt, geknebelt und an einen niedrigen Baum gebunden, damit er nicht die Möglichkeit hatte, irgendwie bis zum Straßenrand zu gelangen. Farquharson sah auf ihn hinunter: »Ihre Sicherheitsmaßnahmen waren wirklich lausig. Wir werden Ihr Hauptquartier anrufen und Bescheid sagen, wo man Sie finden kann. Ich hoffe für Sie, daß es in dieser Gegend nicht zu viele Klapperschlangen gibt.«

VI
    Robertson sah auf: »Chef McGarrity.«
    Mitchell nahm den Hörer. »Mitchell? Wir haben den Kombi der Kidnapper gefunden. Unten beim Wyanee-Sumpf.« McGarrity klang geradezu übermütig. »Ich fahre gleich selbst hin. Wir setzen Suchhunde ein. Ich warte an der Walnut-Tree-Kreuzung auf Sie.«
    Mitchell legte auf und sagte zu Roomer: »McGarrity hat den Kombi gefunden. Natürlich nicht er selbst, aber er wird die Lorbeeren dafür ernten.«
    »Und er war natürlich leer. Sieht denn dieser alte Idiot nicht, daß das die Sache nur noch schwieriger macht? Bis jetzt wußten wir wenigstens, mit was für einem Transportmittel sie unterwegs waren, aber jetzt wissen wir gar nichts mehr. Hat er nicht etwas von einem Zeitungsreporter erwähnt, der ihm zufällig über den Weg lief?«
    »Nein, er hat nur was von Suchhunden erzählt.«
    »Hat er nicht gesagt, daß er Orientierungsmaterial für die Hunde braucht, damit sie wissen, wonach sie suchen sollen?« Mitchell schüttelte den Kopf. Roomer schüttelte ebenfalls den Kopf und klingelte, worauf Jenkins erschien. »Holen Sie bitte Louise.«
    Das Mädchen kam sehr schnell. »Wir brauchen irgendein Kleidungsstück, das die beiden Damen sehr oft angehabt haben.«
    Louise sah ihn fragend an: »Ich verstehe nicht …«
    »Irgend etwas für die Suchhunde, damit sie die Spur aufnehmen können.«
    »Ach so.« Sie brauchte nicht lange zu überlegen: »Natürlich die Morgenröcke.« Sie sagte es mit einem Unterton, der den Eindruck erweckte, als lägen die beiden jungen Damen den ganzen Tag in diesen Kleidungsstücken müßig in der Gegend herum.
    »Fassen Sie sie bitte nur an einer Ecke an und stecken Sie sie in zwei Plastiktüten.«
    Ein Polizeiwagen und ein kleiner, geschlossener Polizeilaster warteten an der Walnut-Tree-Kreuzung. McGarrity stand neben dem Polizeiwagen. Er war ein kleiner, kräftiger Mann, der Gutmütigkeit ausstrahlte und nur aufhörte zu lächeln, wenn er gegen die Korruption in der Politik wetterte. Er war ein Polizeichef von einzigartiger Unfähigkeit und ein bis ins Mark korrupter Politiker, was wiederum der Grund dafür war, daß er das Amt des Polizeichefs bekleidete. Er schüttelte Mitchell und Roomer mit einer Herzlichkeit die Hand, wie sie jemand, der seinen Wahlsieg noch nicht in der Tasche hat, glaubt unbedingt aufwenden zu müssen.
    »Ich freue mich, Sie beide endlich kennenzulernen. Ich habe sehr viel Gutes über Sie gehört.« Er schien seine Bemerkung, daß sie den örtlichen Gesetzesvertretern eine Menge Schwierigkeiten machten, völlig vergessen zu haben. »Ich weiß Ihre Bereitschaft, mit mir zusammenzuarbeiten, sehr zu schätzen, und auch, daß Sie jetzt hierher gekommen sind. Das da ist Ron Stewart vom Herald .« Er zeigte auf einen Wagen, auf dessen Rücksitz ein Mann saß, der vor lauter Kameras kaum zu sehen war. »Ich traf ihn ganz zufällig.«
    Mitchell hatte alle Mühe, sein Losprusten mit Husten zu kaschieren. »Ich rauche zuviel«, erklärte er, als er wieder Luft bekam.
    »Ich habe das gleiche Laster. Der Fahrer hier ist einer der Männer, die mit den Hunden losgehen. Der Fahrer von dem Kleinlaster da drüben ist der andere. Bitte fahren Sie

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