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Die Meerhexe

Die Meerhexe

Titel: Die Meerhexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alistair MacLean
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Frage – was Roomer vorhergesehen hatte. »Wenn der Helikopter nicht hinkommt, kann er sie nicht aus dem Sumpf holen, oder?«
    »Das ist wahr«, nickte Roomer ernsthaft.
    »Ich werde also auf dieser Seite des Sumpfes Scharfschützen postieren. Es ist keine Affaire, einen tieffliegenden Hubschrauber abzuschießen.«
    »Das ließe ich aber schön bleiben, wenn ich Sie wäre«, sagte Mitchell.
    »Ja, ich auch«, stimmte Roomer ihm zu. »Es sollen schon Leute wegen Mordes vor Gericht gekommen sein.«
    »Wegen Mordes?« McGarrity starrte die beiden verständnislos an. »Wer hat denn etwas von Mord gesagt?«
    »Wir«, sagte Mitchell. »Die Schüsse könnten sehr leicht einen Insassen des Hubschraubers treffen. Wenn es tatsächlich gelänge, den Helikopter abzuschießen, würden wahrscheinlich alle Insassen ums Leben kommen. Mag sein, daß Kriminelle an Bord sind, aber sie haben das Recht auf eine faire Gerichtsverhandlung. Und ist Ihnen schon der Gedanke gekommen, daß der Pilot fast mit Sicherheit ein unbescholtener Mann ist, den man mit vorgehaltener Pistole zu diesem Flug gezwungen hat?« Es war ganz offensichtlich, daß McGarrity dieser Gedanke noch nicht gekommen war. »Ihr Vorgehen würde uns jedenfalls nicht gerade beliebt machen, oder?«
    McGarrity zuckte zusammen – der bloße Gedanke, er könne sich unbeliebt machen, ließ ihn im Hinblick auf die bevorstehende Wahl innerlich erbleichen.
    »Was zum Teufel machen wir dann?«
    »Ich habe keine Ahnung«, gab Roomer offen zu. »Sie können Beobachter postieren. Sie können auch einen Hubschrauber in ständiger Alarmbereitschaft halten, der den anderen im Falle eines Falles verfolgt – falls überhaupt ein Hubschrauber kommt. Wir dürfen nicht vergessen, daß wir ja nur Mutmaßungen anstellen.«
    »Hier können wir jedenfalls nichts mehr tun«, sagte Mitchell. »Gehen wir – wir haben heute schon zu viele Termine sausen lassen. Wir bleiben in Verbindung.«
    Als sie den Highway entlangfuhren, fragte Roomer: »Was meinst du, wie würde er sich als Hundefänger bewähren?«
    »Es würde innerhalb weniger Monate nur so von streunenden Hunden wimmeln. Für wie wahrscheinlich hältst du eigentlich die Idee, daß die Burschen einen Hubschrauber benutzen?«
    »Für sehr wahrscheinlich. Nur um den Wagen zu wechseln, hätten sie sich nicht soviel Mühe gemacht. Sie hätten ihren Kombi fast überall verstecken können. Indem sie so offensichtlich in den Sumpf gingen, wollten sie den Eindruck erwecken, daß sie beabsichtigten, dort für längere Zeit unterzutauchen. Aber sie haben natürlich nicht damit gerechnet, daß du ihr kompliziertes Spurenverwischmanöver entdecken würdest.«
    »Wir sind ziemlich sicher, daß sie zur Meerhexe wollen, und wir sind ziemlich sicher, daß sie dazu einen Hubschrauber benutzen werden. Aber welchen Hubschrauber und welchen Piloten?«
    »Natürlich den von Lord Worth. Nicht nur, daß seine Piloten wahrscheinlich die einzigen sind, die die genaue Position der Meerhexe kennen – die Hubschrauber mit der deutlich lesbaren Aufschrift North Hudson sind auch die einzigen, die die Bohrinsel anfliegen können, ohne Mißtrauen zu erregen.« Roomer griff nach dem Telefon und rief in Lord Worths Haus an.
    »Jim?«
    »Immer auf Posten, Mr. Roomer.«
    »Wir kommen jetzt zurück. Suchen Sie bitte Lords Worths Adreßbuch. Wahrscheinlich liegt es bei Ihnen im Funkraum. Stellen Sie uns eine Liste der Namen und Adressen seiner Hubschrauberpiloten auf. Ist der Wachposten am Hubschrauberplatz auch über Funktelefon zu erreichen?«
    »Ja.«
    »Dann brauchen wir ihn auch.«
    »Wird erledigt.«
    »Meinst du nicht«, sagte Roomer, »daß wir Larsen jetzt von unserem Verdacht berichten sollten?«
    »Nein, das meine ich nicht«, sagte Mitchell sehr entschieden. »Die Meerhexe ist Larsens ein und alles, und der Empfang, den er dem Hubschrauber bereiten würde, könnte leicht zu stürmisch ausfallen. Oder bist du scharf darauf, Lord Worth zu erklären, wie es möglich war und wie wir es zulassen konnten, daß seine Töchter in einem Kreuzfeuer ums Leben kamen?«
    »Wohl kaum«, sagte Roomer.
    »Oder vor dir selbst eine Erklärung dafür zu finden, weshalb Melinda einen Lungenschuß abbekam?«
    Roomer ignorierte diese Frage. »Und was ist, wenn wir uns in bezug auf die Piloten seiner Lordschaft irren?«
    »Dann übergeben wir den Fall in Gänze dem Stardetektiv McGarrity.«
    »In diesem Falle wäre es doch wohl besser, wenn wir uns nicht irrten.«
    Sie irrten sich

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