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Die Meerjungfrau

Die Meerjungfrau

Titel: Die Meerjungfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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genau wußten, warum Joe Baxter verschwinden mußte, und Sie wissen sogar,
wo er sich in dieser Minute aufhält!«
    »Wovon reden Sie eigentlich?«
    »Bitte!« Ich zuckte zusammen.
»Fangen Sie bloß nicht mit dieser Masche an — Mrs. Baxter hat sie bereits zu Tode gedroschen! Sie kannten meinen Namen heute morgen im Studio, weil Sie ihn schon zuvor einmal
gehört hatten — dann ließen Sie es sich angelegen sein, mir zu erklären, Sie
würden Mrs. Baxter nicht sehr gut kennen, was eine
Lüge war. Danach erboten Sie sich ohne jeden guten Grund, mir zu helfen, indem
sie mit mir zusammen Cyrus’ Bude stürmten. Machen Sie sich die Sache leichter —
packen Sie aus. Es ist Ihr Geld, mit Hilfe dessen ich engagiert wurde.«
    Sie blickte mich eine ganze
Weile an.
    »Na gut«, sagte sie
schließlich. »Ich habe nichts zu verlieren. Sehen sie, ich wollte Cole
zurückhaben — auf irgendeine Weise, Hauptsache ich bekam ihn zurück. Deshalb
habe ich eine Dummheit gemacht.«
    »Ein faszinierender Gedanke«,
sagte ich.
    »Cole und ich probten eines Abends
im Studio, ziemlich spät. Eine Liebesszene — eine recht heiße Sache.«
    »Davon bin ich überzeugt«,
sagte ich und nickte. »Ich habe ihn in Aktion gesehen. — Erinnern Sie sich? Er
brachte die Kameralinsen nahezu zum Schmelzen.«
    Helena lächelte höflich. »Cole
stürzt sich wirklich Hals über Kopf in seine Arbeit«, sagte sie. »Mir paßte das gut in den Kram. Ich brachte Joe Baxter dazu, das
Tonband mit einigen Geräuscheffekten zu spicken.«
    »Um es als Erpressungsmaterial
zu benutzen?«
    »Ich war verzweifelt! Ich
dachte, daß Sylvia, wenn ich ihr das Band schickte, sicher nichts mehr mit Cole
zu tun haben wollte — und auf diese Weise würde ich ihn zurückbekommen.«
    »Aber es hat nicht geklappt?«
    »Ich habe das Band nie
abgeschickt«, sagte sie. »Ich habe mir nicht einmal die Mühe gemacht, es aus
dem Studio abzuholen. Als ich mir das Ganze noch einmal überlegte, wurde mir
klar, was für ein dummer Einfall es von vornherein gewesen war.«
    Ich füllte erneut die beiden
Gläser.
    »Hinterher habe ich gar nicht
mehr daran gedacht«, fuhr sie fort. »Ich vergaß es einfach und versuchte, mich
daran zu gewöhnen, daß Cole nicht, mehr bei mir war. Dann kam plötzlich vor ein
paar Abenden Joe Baxter hierher. Er erklärte mir, das Tonband sei in die
falschen Hände geraten und er glaube, jemand wolle ihn umbringen. Zuerst dachte
ich, er mache Spaß, aber dann konnte ich sehen, daß er wirklich Angst hatte.
Seine Hände zitterten die ganze Zeit, während er mit mir sprach.«
    »Hat er erklärt, was er mit
>in die falschen Hände geraten< gemeint hat?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Es
war schwierig, etwas Logisches aus ihm herauszubringen. Er erklärte mir
fortwährend, er könne nicht zur Polizei gehen, er habe viel zuviel Angst; und dann sagte er, er wolle für ein paar Tage verschwinden, bis sich die
Dinge beruhigt hätten.«
    »Und all das war wegen des
Tonbandes?«
    »Es kann nichts anderes gewesen
sein«, sagte sie. »Aus irgendeinem Grund muß es für irgend
jemanden sehr wichtig sein. Warum sollte Joe sonst so verängstigt
gewesen sein?«
    »Wenn Sie wußten, daß er zu
verschwinden beabsichtigt, warum gaben Sie dann seiner Frau die fünfhundert
Dollar, damit sie eine Detektei beauftragen konnte, ihn wiederzufinden?«
    »Joe versprach mir, sich sofort
mit mir in Verbindung zu setzen, sobald er irgendwo untergetaucht war. Als ich
drei Tage lang nichts von ihm hörte, begann ich mir Sorgen zu machen. Ich
fürchtete, daß er vielleicht recht gehabt haben könnte, jemand wollte ihn wegen
des Tonbands umbringen.«
    »Ich verstehe trotzdem nicht,
weshalb Sie...«
    »Begreifen Sie denn nicht?«
schnitt sie mir ungeduldig das Wort ab. »Wenn jemand Joe wegen des spezifischen
Inhalts der Tonbandaufzeichnung umbrachte — und wenn dieser Jemand dann auf den
Gedanken kam, ich müsse über alles Bescheid wissen? Angenommen, der Betreffende
beschloß, reinen Tisch zu machen, dafür zu sorgen, daß ich nicht reden könnte?«
    Das konnte ein Grund sein. Ich
bohrte nicht weiter nach.
    »Was ist mit diesem Burschen —
Amos Hackett ? Weiß er etwa von der Existenz des
Bandes?«
    »Ich glaube nicht.«
    »Wie steht es mit Jordan? Ist
er in den Studios beliebt?«
    »Das möchte ich nicht
behaupten. Cole ist ein ziemlicher Egoist — und es liegt ihm nicht, es für sich
zu behalten, wenn er findet, daß jemand sich täuscht oder irgendwie
unzulänglich ist.«
    »Er hat

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