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Die Meerjungfrau

Die Meerjungfrau

Titel: Die Meerjungfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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also Feinde in der
United World?«
    »Das möchte ich annehmen.«
    »Gehört Joe Baxter zu diesen
Feinden?«
    Sie sah mich verblüfft an.
»Joe?«
    »Gibt es einen Grund, weshalb
er nicht dazugehörte?«
    »Vermutlich nicht.«
    Ich zündete mir eine Zigarette
an.
    »Joe benutzt möglicherweise das
Tonband für seine eigenen Zwecke«, sagte ich. »Vielleicht erpreßt er sogar
Jordan — und sein Verschwinden ist nur ein Scheinmanöver.«
    »Aber doch nicht Joe«, sagte
sie, aber ihre Stimme klang nicht überzeugt.
    Ich feuerte einen weiteren
Schuß ab. »Dora, diese gar nicht so blöde Brünette«, sagte ich. »Sie
behaupteten, sie sei das Auge und das Ohr von United World. Vielleicht wußte
sie über das Tonband Bescheid?«
    Helena fing an, ernsthaft
besorgt dreinzublicken. »Sie schnappt eine ganze Menge auf«, sagte sie. »Ich
bin überzeugt, sie hört jedes Telefongespräch mit, das Cyrus führt. Aber ob sie
über das Band Bescheid weiß, kann ich nicht sagen. Ich glaube eher, nicht.«
    »Sie weiß möglicherweise
ziemlich viel über Jordans Feinde«, sagte ich. »Wie dem auch sei, ich werde mit
ihr reden.«
    »Sie werden ihr doch nichts
über das Tonband sagen, falls sie nichts davon weiß?«
    »Ich behandle die Angelegenheit
sehr diskret«, sagte ich. »Ist sie wohl noch in den Studios?«
    »Das kann ich herausfinden«,
sagte sie.
    Sie ging zum Telefon, und ich
trank mein Glas aus, während sie telefonierte. Dann kam sie zum Sofa zurück.
    »Sie ist nicht da«, sagte sie.
»Aber ich habe ihre Privatadresse.« Sie reichte mir einen Zettel.
    »Großartig!« sagte ich.
»Vielleicht gehe ich bei ihr vorbei, um ihr guten Tag zu sagen.«
    »Jetzt?« fragte sie. Ich
blickte sie an. Ihre Augen waren feucht und glänzten ein wenig. Ihre Lippen
schürzten sich erwartungsvoll und ihr schwarzes Negligé schien noch wesenloser
als es gewesen war, als ich es zum erstenmal gesehen
hatte.
    »Hm, nun...«, sagte ich.
    Sie drängte sich näher an mich.
»Ich habe selber ein bißchen Angst, Max«, sagte sie leise. Ihre Finger folgten
dem Umriß meines Mundes. »Und ich werde entsetzlich einsam sein, wenn Sie mich
jetzt schon verlassen.«
    »Ich glaube, es hat keine Eile,
mit Dora zu sprechen«, sagte ich. »Und schließlich bin ich...«
    Ihre Lippen preßten sich gegen
die meinen und erstickten den Rest des Satzes. Normalerweise rede ich gern,
aber die Unterbrechung störte mich nicht. Ihr Mund bewegte sich unter dem
meinen, sie preßte sich eng an mich und gab tief in ihrer Kehle kleine
animalische Laute von sich. Ich spürte, wie sich ihre Finger in meinen Rücken
gruben.
    Gleich darauf wurde sie
schlaff, legte die Handflächen gegen meine Brust und schob mich weg. Ihre
Lippen waren halb geöffnet, und ihre Augen waren verschleiert. Ich hörte ihren
schweren Atem. »Max?«
    Ich zog den Knoten meiner
Krawatte herunter und knöpfte meinen Hemdkragen auf. »Ja?«
    »Ich habe das Gefühl, als ob
ich anfinge, mein Leben neu einzurichten — mit dir als Mittelpunkt.«
    »Das ist nett«, murmelte ich.
»Für mich ist es das Günstigste, wenn ich von allen Seiten gesehen werden kann
— wie auf einer Rundbühne. Weißt du?«
    Sie ließ ihre Hand in meine
offene Jacke gleiten und fuhr mit den Fingern über meine Brust. »Wie kann ich
das beurteilen, wenn das Licht abgeschaltet ist?«
    Ich hatte das aufregende
Gefühl, als ob jemand auf meinem Rücken Xylophon spielte. »Aber es ist ja noch
an.«
    »Ich wußte doch, daß was nicht
stimmt.« Sie stand vom Sofa auf und ging durch das Zimmer auf den Lichtschalter
neben der Tür zu. »Warum ziehst du nicht die Jacke aus? Es ist so heiß hier.«
    Mir wurde klar, daß es mit der
Hitze erst mal schlimmer wurde, bevor es besser wurde. Ich stand auf und zog
meine Jacke aus. »Ich würde behaupten, dasselbe gilt für dich«, sagte ich.
    Sie lachte mich verschmitzt an.
Ein Klicken ertönte, und das Zimmer war in Dunkelheit getaucht. Ich ließ mich
aufs Sofa zurückfallen und wartete. Ich hörte das Geräusch ihrer nackten Füße
auf dem Boden, dann blieb sie vor mir stehen.
    Seide raschelte, als sie aus
dem Negligé schlüpfte. Dann richtete sie sich auf. Im Widerschein des Lichtes,
das durchs Fenster hereinfiel, schimmerte ihr Körper weiß. Ihre Beine waren
lang und schön geformt. Volle, runde Schenkel gingen in weich gerundete Hüften
über, und diese wiederum verengten sich zu der schmalen Taille, die ich schon
vorher bewundert hatte. Ihre Brüste waren voll und hoch.
    Während sie so dastand,

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