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Die Menschenleserin

Die Menschenleserin

Titel: Die Menschenleserin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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unnötigen Schaden anzurichten.
    Kellogg streifte einen Anorak über, auf dem in großen gelben Buchstaben FBI stand, und kam zu Dance und O’Neil, der heute seine khakifarbene Chief-Deputy-Uniform trug – und ebenfalls eine Schutzweste.
    Dance setzte sie über die Nachbarzimmer in Kenntnis. Kellogg sagte, er würde zeitgleich mit dem Zugriff jemanden nach nebenan schicken, der die Familie in Deckung gehen ließ.
    Das war zwar nicht viel, aber immerhin etwas.
    Rey Carraneo meldete sich über Funk; er befand sich auf der anderen Seite des Parkplatzes in Beobachtungsposition, versteckt hinter einem Müllcontainer. Der Platz war gegenwärtig menschenleer – wenngleich einige Autos dort standen -, und die Zimmermädchen machten ihre Arbeit, genau wie Kellogg es angeordnet hatte. Unmittelbar vor dem Zugriff, wenn die Teams schon unterwegs waren, würden andere Beamte sie in Sicherheit bringen.
    Innerhalb von fünf Minuten hatten alle ihre Schutzwesten angelegt und die Waffen überprüft. Sie kauerten sich auf einen kleinen Hof neben dem Hauptbüro. Ihre Blicke ruhten auf O’Neil und Dance, aber es war Kellogg, der als Erster das Wort ergriff. »Wir gehen alle durch die Tür rein, das zweite Team unmittelbar nach dem ersten.« Er hielt eine Skizze des Zimmers hoch, die der Geschäftsführer für sie angefertigt hatte. »Team eins, hier zum Bett. Team zwei, die Schränke und das Bad. Ich brauche ein paar Blendgranaten.«
    Diese würden dem Verdächtigen mit lautem Knall und grellem Lichtblitz zwar die Orientierung rauben, aber keine ernstlichen Verletzungen bewirken.
    Einer der MCSO-Beamten reichte ihm einige der Granaten. Er steckte sie ein.
    »Ich übernehme die Spitze des ersten Teams«, sagte Kellogg.
    Dance wünschte, er würde es nicht tun; das Sondereinsatzkommando von Monterey bestand aus deutlich jüngeren Beamten, die meisten davon ehemalige Soldaten mit Kampferfahrung.
    »Er wird diese Frau bei sich haben«, fuhr der FBI-Agent fort. »Sie mag wie eine Geisel wirken, aber sie ist genauso gefährlich wie er. Vergessen Sie nicht, sie hat das Feuer beim Gerichtsgebäude gelegt, durch das Juan Millar getötet wurde.«
    Alle nickten bestätigend.
    »Also, wir gehen zu beiden Seiten um das Gebäude herum und schnell an der Vorderseite entlang. Diejenigen von Ihnen, die an seinem Fenster vorbeimüssen, kriechen dort auf dem Bauch . Nicht bloß ducken. Und so dicht an der Wand bleiben wie möglich. Gehen Sie davon aus, dass er hinausschauen könnte. Ich möchte, dass Leute mit Schutzwesten die Zimmermädchen hinter die Wagen ziehen. Dann gehen wir rein. Und verlassen Sie sich nicht darauf, dass es da drinnen nur zwei Täter gibt.«
    Seine Worte ließen Dance an das Gespräch mit Rebecca Sheffield denken.
    Sie entwerfen eine Lösung ...
    »Klingt das okay für Sie?«, fragte er Dance.
    Womit er eigentlich etwas anderes meinte, etwas Konkreteres: Habe ich hier das Sagen?
    Kellogg räumte ihr großzügig eine letzte Chance ein, die Operation abzublasen.
    Dance überlegte nur kurz. »Ja, geht in Ordnung«, sagte sie dann. »Fangen Sie an.« Sie wollte auch etwas zu O’Neil sagen, fand aber keine Worte, um ihre Gedanken auszudrücken – sie war sich nicht einmal sicher, was sie dachte. Er sah sie nicht an, sondern zog einfach seine Glock und machte sich mit TJ, Stemple und dem zweiten Team auf den Weg.
    »Wir gehen in Position«, sagte Kellogg zu seinen Leuten.
    Dance gesellte sich zu Carraneo hinter den Müllcontainer, setzte ein Headset auf und stöpselte es in ihr Funkgerät ein.
    Einige Minuten später knisterte es in dem Kopfhörer. »Bei fünf gehen wir rein«, sagte Kellogg.
    Die Führer der diversen Teams bestätigten.
    »Also los. Eins... zwei...«
    Dance wischte sich die Handfläche an der Hose ab und schloss sie dann um den Griff ihrer Waffe.
    »...drei... vier... fünf, los!«
    Die Männer und Frauen liefen um die Ecke. Dances Augen wanderten hektisch zwischen Kellogg und O’Neil hin und her.
    Bitte, dachte sie. Keine weiteren Toten...
    Hatten sie alles bedacht?
    Hatten sie die Verhaltensmuster richtig erkannt?
    Kellogg erreichte die Tür als Erster und nickte dem MCSO-BEAMTEN mit der Ramme zu. Der kräftige Mann schwang das schwere Rohr gegen die hübsch verzierte Tür, die sofort aufflog. Kellogg warf eine der Granaten hinein. Zwei Beamte liefen in den Raum neben dem von Pell, und andere zogen die Zimmermädchen hinter geparkte Wagen. Als die Granate mit ohrenbetäubendem Knall detonierte, setzten Kelloggs

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